Sonntag, 25. März 2007

Wasserfaelle aus Traenen

Hallo Ihr Lieben im Eisigen Deutschland:

So langsam neigt sich unsere Zeit dem Ende zu. Wenn wir darüber nachdenken, dann werden wir jetzt schon ganz wehleidig und uns steigen auch ein paar Tränchen in die Äuglein. Wenn wir unsere zeit mal Revue passieren lassen dann gibt es nur einen Ausdruck und das würden auch unsere Kids sagen:

Suuuuuuuuuperrrrrrrrrrr!!!!!

Es war eine wundervolle Zeit. Manchmal auch ganz schön anstrengend und in manchen Momenten (das müssen wir ehrlich zu geben) auch ein bisschen nervig. Aber zu 99% eine wundervolle Erfahrung, die uns Beide einen großen Schritt weiter gebracht hat. Nicht nur in unserer Beruflichen Erfahrung und Entwicklung, auch in Bezug auf unsere allgemeine Entwicklung.
Wir haben sehr viel gelacht, gespielt und Blödsinn gemacht. Wir haben hier unsere Aufgabe als Physiotherapeutinnen, wir können wohl behaupten, mit Bravur gemeistert. Wir konnten hier viel bewegen und erreichen und viele kleine Füße zum besseren laufen bringen und dünne Ärmchen ein bisschen kräftiger werden lassen.
Wie ihr aus unseren Berichten auch entnehmen konntet war unsere Aufgabe nicht nur die Kinder zu behandeln als Physiotherapeutinnen. Wir haben auch unsere Aufgabe als Krankenschwester und große Schwester gut gemeistert. Wir werden auch bis zum letzten Tag jeden morgen Pillen gegen Verstopfte Nasen und Bauchweh verteilen. Und vor allem werden wir auch weiterhin einoffenes Ohr für all unsere Kids haben. Um die kleinen Kriege zu schlichten und für hoffentlich jedes Problem eine Lösung zu finden.
Uns stiegen gestern schon ein paar Tränen in die Augen als wir erfahren haben, dass einige unserer kleinen und großen Mäuse nur wegen uns noch nicht nach Hause, in Ferien fahren wollen. Sie warten noch auf den Tag an dem wir Lebewohlsagen werden. Es wundervoll, dass wir mit so viel Herzlichkeit und Freude auf diesem kleinen Fleckchen Erde aufgenommen wurden. Heute, nach drei Monaten berührt es unsere Herzen wieder zu gehen. Wir haben alle die kleinen und großen Lause Bengel in unser Herz geschlossen. Aber wir spüren auch ganz deutlich, dass jetzt die Zeit gekommen ist um Abschied zu nehmen. Wir haben unsere ganze Kraft und Power in unser Projekt: „Mercy Home India“ gesteckt. Wir müssen wohl zugeben, dass so langsam aber sicher auch unsere Kraft aufgebraucht ist. Es gibt viele Dinge die wir mit unserer Mentalität nicht verstehen können. Aber das macht auch nichts, wir können diese Dinge zwar nicht verstehen aber mit gutem Gewissen akzeptieren.
Nächsten Dienstag werden wir uns auf den Weg machen Richtung Chennai und wir werden unseren Kids Lebewohl sagen müssen. Dank Eurer Hilfe konnten wir hier so viel erreichen, dafür möchten sich die Kinder und auch wir uns von ganzem Herzen bedanken. Wir haben noch mal eine Liste gemacht von den Dingen die wir den Kindern geben und schenken konnten:

 11 Paar orthopädische Sandalen
 3 Paar Orthopädische Schuhe
 3 Medizinbälle
 6 Igelbälle
 4 Pezzibälle
 6 Terrabänder
 2 Hanteln 3 Kg
 2 Hanteln 4 Kg
 3 mit Sand gefüllte Gymnastikbälle
 6 Gymnastik Matten
 Medikamente gegen Schnupfen und Bauchweh und Husten
 Medizinische Salben und Creme
 Schulmaterialien
 Werkzeug um die Geräte der Physio Unit warten und reparieren zu können
 Zahnbürsten / Zahnpasta / Seifen / Handtücher zum täglichen waschen
 Reparaturen der Krücken
 Neue Krücken


Es ist wahr, man sollte gehen wenn es am schönsten ist!!! Und diese Zeit ist jetzt für uns gekommen…Wir werden ein kleines Stückchen unseres Herzens hier im Mercy Home lassen. Aber das ist hier gut aufgehoben und es ist sehr beruhigend zu wissen, dass das Projekt weiter leben wird. Zwei Neue Studienkollegen von uns machen sich Anfang Juni (nach den Ferien hier) auf den Weg Richtung Indien.

Aber wir freuen uns auch auf unseren Trip quer durch Süd Indien!!! Von Hier und Dort werdet ihr natürlich weiterhin von uns hören.

Time to say good bye….
Alles Liebe Julia & Julchen

Dienstag, 20. März 2007

Unsere Kids als Touristen!!!

Wir schreiben diesen Bricht nur mit einem Auge, da das Andere schon oder besser immer noch am schlafen ist. Es war ein unbeschreiblich schöner Tag mit unseren Kids aber auch für die Madams extrem anstrengend.
Unser Ausflug fing nicht wie vorher besprochen morgens um 5 Uhr an, nein der Bus sollte eigentlich morgens um 3 Uhr hier sein. Irgendwie ein bisschen bekloppt. Mit 80 Kindern morgens um 3 Uhr wegfahren. Aber egal… That´s India!!! Wenn der Bus dann mal da gewesen wäre. Auf jeden fall habe wir morgens um drei Uhr mit 80 Kindern und 10 Begleitern auf dem großen Platz hier im Mercy Home auf den Bus gewartet. Dann wurde es 3.30 Uhr und es wurde 4Uhr und um 4.15 traf dann auch unser Bus ein. Na suuuupppppeeeerrrr, dann hätten wir ja doch noch ne Stunde länger schlafen können. Wir waren schließlich noch ganz schön kaputt von der Zeit in Bangalore, wo wir auch wieder fast nur für unsere Kids unterwegs waren.
Aber egal, jetzt noch die Kids in den Bus gesetzt 4 Rollstühle, 2 Grosse Tonnen mit Reis und der Ziege drin, die Kekse und Bananen und vor allem einen großen Sack voll Puffreis verstauen und dann los. So dachten wir … Aber das verstauen unserer Kinder und der Begleiter und vor allem von uns war gar nicht so einfach. Die Kids mussten sich teilweise zu 5 auf einen 3er Sitz ketschen und teilweise war auch gar kein Platz mehr da. Aber nicht das Ihr jetzt denkt sie sind hier geblieben, es gibt ja auch noch den Mittelweg… Dort haben dann die Restlichen Kinder platz genommen. Die Madams haben sich dann auf den Motorblock gepflanzt und die Restlichen Begleiter haben sich irgendwo hingestellt oder gesetzt. Und um 4.30 war unser Bus dann Pickepacke voll bereit zur Abfahrt. Nur leider musste der leicht bekloppte Busfahrer noch eine Linzens unterschreiben, dass dauerte dann auch noch mal 30 Minuten.
Aber dann um 5 Uhr waren wir dann endlich on the Rout zum ersten Tempel. Fragt uns nicht wie die Tempel hießen, wir wissen es nicht. Aber das werden wir noch her aus finden. Um 9 Uhr sind wir dann Teilweise kotzend am Tempel angekommen. Ja, kotzend, deswegen auch der Bekloppte Busfahrer. Der ist gefahren wie die letzte Straßensau. Als ein anderes Wort ist uns nicht eingefallen.
Jetzt gibt’s erstmal Frühstück für unsere Kids: Reis mit der Ziege und Buttermilchzwiebel Soße. Ihr denkt wohl und das zum Frühstück!!! Aber den Kids hat es geschmeckt weil das normal ist für Indien. Nach dem wir Kumeran, etwas energisch erklärt haben, dass wir die Rolli Kids nicht im Bus lassen und das alle Kinder mit kommen den Tempel anschauen ging Augenscheinlich auch alles gut. Die Kinder waren vorher in Gruppen eingeteilt und jede Gruppe hatte einen Begleiter. So war es zumindest geplant. Es gab nur ein Problem ein Gruppen Leiter war selber noch ein Colleg Student und machte natürlich jeden scheiss mit den die großen Jungs (seine Gruppe) anzettelten. Somit ist Arjunan innerhalb der ersten Halben Stunde in einen nicht unwesentlich tiefen Brunnen gesprungen zum Schwimmen und am Ende, nach der Besichtigung waren zwei von den Grossen Jungs verschwunden und die große Suche ging los. Aber nach einem kleinen Anschiss und ein paar Tränen von Arjunan, vermutlich weil er als Strafe heute Klos putzen muss, und einer halben Stunde suchen waren alle wieder an Bord und es konnte weiter gehen zum nächsten Tempel. Aber das Gesuche der Jungs hatte auch einen Vorteil, wir mussten den ganzen Tag nicht aufs Klo, da wir durch das Sonnen Joggen das ganze Wasser ausgeschwitzt haben.
Im nächsten Tempel ging auch alles etwas reibungsloser. Das war auch ein belebter Tempel der noch in gebrauch war und nicht wie der erste, eine sehr alte Tempelstätte. Hier haben sich die Kinder verteilt und hatten auch Zeit zum Beten, da hier schließlich teilweise auch Hindi Kinder leben und nicht nur Christen. In diesem Tempel gab es einen Tempel Elefanten der hat uns für einen Rupien gesegnet. Oder besser ausgedrückt er hat seinen Rüssel kurzfristig auf unserem Kopf geparkt… War aber eine sehr lustige Erfahrung und wir sind auch wohl mächtig stolz den Elafantensegen bekommen zu haben. Auch der Restliche Tempel war eine Interessante Erfahrung natürlich wurden wir wieder gesegnet und auch wir haben etwas für Euch getan. Wir haben uns Kerzen gekauft und für all unsere Lieben in Deutschland angezündet. Nach unserer Tempel Besichtigung haben wir noch eine kleine Grundsatzdiskussion mit dem Mercy Home Busfahrer geführt. Wie Ihr aus unseren vorherigen Berichten wissen solltet, ist er ein sehr gläubiger Christ. In der Diskussion ging es darum, dass er es nicht verstehen kann, dass wir als Christen in einen Hindi Tempel gehen und vor allem, dass wir uns segnen lassen. Aber wir konnten ihn augenscheinlich davon überzeugen, dass wir doch alle gleich sind und dass der Name von den Göttern vollkommen egal ist.
Jetzt ist aber genug Getempelt und gebetet. Auf zum Freizeitpark. Die Kids freuen sich schon riesig dolle. Damit nicht alle kreuz und quer durch den Bus rennen vor Aufregung gibt’s ein bisschen Partystimmung von unserem Mercy Home Busfahrer. Es wird geklatscht, gesungen und vor allem auf den sitzen rum getanzt. Für Deutschland nicht denkbar aber in Indien ist fast alles möglich.
Im Freizeitpark angekommen, hatten alle Kids Bärenhunger. Dann gab es die Zweite Ladung Reis mit Ziege. Nach einer Kurzen verschnauf Pause um die dicken Bäuchlein in die Sonne zu strecken ging das Chaos dann weiter. Die Begleiter fanden ihre Gruppen nicht mehr wieder weil alle Kids durch einander gerannt sind und teilweise auch verschwunden waren, die Madams waren dem Nervenzusammenbruch nahe, da alles ein großes Chaos war und zur guter letzt war dann auch noch unsere Hauptansprechpartner für 30 Minuten verschwunden. Aber nicht mit den Madams, wir haben erst mal alle Kids wieder zusammen getrommelt dann haben wir Kumeran eine ganze Horde an die Hand gegeben er solle sie alle mitnehmen, durch den Park, und dafür sorgen, dass alle wieder zurück kommen. In der zwischen Zeit haben wir uns auf dem Spielplatz mit den anderen Kids vergnügt. Wenn es da nicht noch ein Sache gegeben hätte unsere großen Jungs waren verschwunden. Nach ein bisschen suchen haben wir sie samt dem tollten Begleiter im Stausee gefunden. Aber da gab es nur ein Problem. Das Tor zum Stausee war eigentlich zu. Aber für die Jungs kein Thema, man kann ja drüber klettern. Der super Held von Begleiter, hat uns nach dem Anschiss, den er von uns bekommen hat, mit dem Arsch nicht mehr angeguckt. Vielleicht auch besser so sonst hätten wir ihn noch getötet, schließlich hat er den ganzen Blödsinn angezettelt und unsere Jungs haben nur mitgemacht. Wir mussten uns echt zusammen reißen um nicht laut loszulachen. Weil unsere Jungs echt lustig aussahen, wie sie so klatsch nass mit ihren Klamotten in der Hand ganz schuld bewusst vor uns standen. Sehr Lustig und wirklich anstrengend dabei böse zu gucken.
Nach dem dann alle wieder am Spielplatz waren, wurde ganz feste geschaukelt, gewippt und viel Blödsinn erzählt. Und die Madams mitten drin. Unsere Kids haben auch aufgepasst wie die Luchse, dass kein anderer Inder uns zu nahe kommt. Na ja wir haben uns mittlerweile schon daran gewöhnt, dass jeder zweite ein Foto mit uns möchte und fast jeder gerne wissen möchte wo wir herkommen, was wir machen usw. Aber unsere Jungs fanden es nicht wirklich witzig, dass die Madams angesprochen wurden. Also haben sie uns mit aller macht verteidigt, in dem sie den Herren eine Kurzfassung von unserem Leben gegeben haben und sie dann mit einer kurzen Handbewegung weg geschickt haben. Wir fühlen uns sehr geehrt, wenn wir schon von unseren ganz kleinen verteidigt werden.
Schon fast am Schluss sind wir dann noch mit einer Gruppe zu den Krokodielen gewandert. Es hat viel Spaß gemacht die Kids dabei zu beobachten, die Freude in Ihren Augen zu sehen und wie alle ganz begeistert: Madam, Madam Madam, have a look!!! Schreien.
Am Ende unseres Ausfluges haben wir dann noch ein Gruppenfoto gemacht und dann schnell ab in den Bus und zurück zum Mercy Home. Jetzt waren auch alle Kids so müde, dass ruhe im Bus war und die Madams konnten auch nur mit Mühe ihre Augen offen halten. Nach 2 Stunden fahrt gab’s dann die erste Pipi Pause. Der Kleinste unserer Lieben kam erst ganz zum Schluss aus dem Bus gehüpft, darum hat auch niemand auf ihn so richtig geachtet. Also hat er direkt vor den Bus gepinkelt und dabei unserem Mercy Home Busfahrer als Baum benutzt … Zum Brüllen Komisch, wie der Kleine da so stand und aus voller Leidenschaft dem Busfahrer ans Bein gepinkelt hat. Na ja alles halb so wild, stinken tun wir eh alle, da kommt es auf ein bisschen Pipi auch nicht mehr an.
Nach noch mal 2 Stunden Horrorbusfahrt sind wir dann auch alle müde, leicht dreckig und stinkig aber überglücklich am Mercy Home angekommen. Dann gab es nur noch eins, ab in die Pofe… für die Kids. Die Madams haben noch kurz über diesen Chaostag gelacht, sich dann duschen gegangen und dann sind auch wir tot müde ins Bettchen gefallen.
In unserer letzten Woche steht nur noch ein bisschen Arbeit an. Wir werden endgültig das Shoppingcenter fertig machen. Da morgen die neuen Schränke und Regale eingebaut werden. Ansonsten werden wir die letzten Tage noch mit unseren Chaos Kids genießen. Na ja und für die Abende haben wir noch genug schreib kram zu erledigen. Also Langeweile wird nicht aufkommen…
Wir werden uns dann noch einmal melden aus dem Mercy Home und dann folgen nur noch Bericht aus anderen Teilen Indiens.
Ach und noch was: Ein hoch auf alle Deutschen Mamas und Papas die Ihre Kinder erziehen. Und ein ganz besonderes Danke Schön an Ma und Pa Geuking und an MaPa Löwen, danke für Eure tolle Erziehung. Wir sind mächtig stolz auf Euch…
Bis Ende der Woche Dann alles Liebe
Julia & Julchen

Montag, 12. März 2007

Die neusten Maerchen aus dem Mercy Home

Hallo Ihr lieben Leute…

Also wir haben noch määääääccccchhhhhhttttiiiiiggg viel zu tun. Aber es ist wohl normal, dass man in den letzten Tagen doch noch stress bekommt.
Aber jetzt genug von uns Beiden viel interessanter sind die neunen Geschichten hier aus dem Mercy Home.
Also kurze Info zu den Namen in unserem Märchen: Lakshimi ist ein taub stummes, 21 jähriges Mädchen und man kann wohl behaupten, dass sie sehr hübsch und auch intelligent ist. Joseph ist ein ca. 27 jähriger Anstreicher der hier für alles verantwortlich ist, also so eine art Hausmeister. Man kann wohl auch zu hier sagen, für einen Inder sieht er gar nicht schlecht aus. Er ist mit einer Frau, wir nennen sie mal Rani, verheiratet. Rani ist ca. 25 und lebt auch hier im Mercy Home, sie kümmert sich um die Kids und darum dass sie regelmäßig ihr essen bekommen. Und auch bei ihr kann man behaupten, dass sie recht hübsch ist. Ob sie intelligent ist wissen wir nicht sie spricht kein Englisch.

Also, es war einmal das am 10.03.07 in frieden lebende Mercy Home. Alles ist sehr harmonisch, die Kinder spielen in der Sonne, Papa Louis sitz auf der Terrasse und geniesten den schönen Sommerabend und den Frieden. Diese himmlische Ruhe wird plötzlich durch heftiges Gekreische und Gezeter von einer Frau gestört. Papa Louis wird aus seinem Genuss mit einem Hauruck dich heraus gerissen und springt auf um doch mal nach zu schauen was denn da los ist. Als er um die Ecke schaut und zu dem Schlafraum der Mädchen rüber geht sieht er auch schon den Hennenkampf. Rani brüllt Lakshimi an, obwohl sie sie doch gar nichts hören kann. Aber zusätzlich fuchtelt sie noch wild mit den Armen herum um Lakshimi ihr Geschrei auch noch in Zeichensprache verständlich zu machen. Die Arme steht vor Rani und weiß eigentlich gar nicht so richtig was los ist. Und plötzlich geht Rani auf Lakshimi los und fängt an sie zu beißen zu kratzen und zu treten. Das lässt sich Lakshimi natürlich nicht gefallen und wehrt sich kräftig. Jetzt kommt auch Papa Louis zum Einsatz, jetzt holt tief Luft und dann kommt ein lauter auf schrei oder irgend so etwas (wir haben es nicht verstanden). Plötzlich ist alles still und keiner schreit, beißt, tritt oder keift herum.
Dann möchte er gerne wissen was denn überhaupt los ist. Er hatte Rani gebeten ausnahmsweise das Abendessen für ihn und die Madams vorzubereiten, damit Lakshimi noch ein bisschen lernen kann. Aber das wollte Rani nicht, weil sie sich in den Kopf gesetzt hat, dass Lakshimi ihren Joseph liebt. Rani hat angst, das Lakshimi ihren Joseph an graben könnte. Nur leider gibt es da noch ein Problem Lakshimi weiß noch nichts von ihrem Glück… Und wenn sie nicht gestorben sind dann streiten sie noch heute….
That´s India… Können die Beiden Madams da nur sagen. Wenn die Inder mal Frieden haben und alles harmonisch ist und kein streit herrscht, dann sind sie nicht wirklich glücklich. Dann fühlen sie sich dazu genötigt irgendeinen Blödsinn an zu zetteln. Also gerade an solchen Tagen fragen wir uns, ob wir hier in einem Irrenhaus gelandet sind oder ob das wirklich normal ist. Das ist ja nicht das einzige was so passiert. Ab und zu kloppen sich die Kinder auch gegenseitig mit Steinen Löcher in den Kopf weil das wohl lustig finden. Oder einer der großen Jungs hat sich so feste mit einem Stein auf die Hand gekloppt das er eine dicke Prellung hat. Der Grund dafür, er hat keine Lust morgen zur Schule zu gehen.
Also Irrenhaus oder was???
Macht Euch bitte keine Sorgen falls wir irgendwann, wenn wir wieder in Deutschland sind, grundlos auf einander losgehen. Dann denkt euch auch einfach: That´s India, das hat wohl abgefärbt.

Wir melden uns dann wieder wenn wir aus Bangalore wieder da sind.
Bis dahin wünschen wir Euch alles Lieb
Julia & Julchen

Mittwoch, 7. März 2007

Unsere neuen Nachbarn und was sonst noch passiert!!!

Hallo Ihr Lieben,

Also viel Neues gibt’s aus dem sonnigen Indien nicht. Bei uns läuft alles wie am Schnürchen. Anfang der Woche haben wir Neue Nachbarn bekommen. Also man muss sagen sehr ruhige und manchmal auch etwas gesellige Nachbarn. Nachts sind sie recht ruhig, am Abend hört man sie ab und an rascheln aber sonst sehr angenehm. Da waren unsere Alten Nachbarn schon etwas lauter. Insgesamt wohnen jetzt 8 neue Bewohner neben an. Sie sind alle leicht gefleckt, und haben eine wunderschöne leicht braune Farbe aber teilweise auch schwarz und weiß. Der Herr des Hauses hat Hörner und ist manchmal ein bisschen grimmig wenn man seine Mädels zu lange anschaut. Noch ein kleiner Tipp sie haben 4 Beine und sind bei den Hindus heilig. Na wisst Ihr es, ja es sind Kühe… na ja die bringen scheinbar so allerhand andere Tiere mit. Gerade hat sich ein Neues Haustier lautstark bemerkbar gemacht. Sie ist grau oder evtl. auch braun, haben wir noch nicht gesehen. Sie ist ca. Handflächen groß und leider, zu unserem Leid, knabbert sie alles an was geht. Eine kleine Maus sie lebt jetzt vermutlich unter Dach in den Dachpfannen. Auf jeden fall hat sie sich gerade lautstark angekündigt. Mal abwarten wie sie sich so als Haustier macht. Wir werden natürlich berichten.
Ansonsten vertreiben wir uns die Zeit mit Klamotten auffalten und rum räumen. Nächste Woche bekommen wir die neuen Regale und dann können wir auch die Klamotten einräumen. Brother Louis ist sehr glücklich damit, dann hat er endlich einen Überblick über die 10000 Sachen. Den größten Teil haben wir ja schon mal sortiert nach Kleidung, Spielzeug und Schulsachen. Jetzt müssen wir noch die Kleidung nach Männer, Frauen, Kinder und Baby sortieren.
Anfang nächster Woche werden wir dann noch mal mit drei Mädels nach Bangalore fahren. Dort bekommen sie dann eine Art Beinschiene und Schuhe. Die Anderen Schuhe sind am Samstag fertig und können beim Schuhorthopäden abgeholt werden. Und dann gibt’s viele leuchtende Kinderaugen die so dankbar sind.
So und damit ist unsere Arbeit hier auch fast getan. Ja unsere Zeit ist schon fast um. Am 27.03.07 werden wir uns dann auf unser Abenteuer Süd Indien begeben. Die Zug Tickets sind auch schon reserviert, dass ist das großzügige Geschenk von Brother Louis an uns. Wir waren ganz verlegen als wir sie gestern Abend bekommen haben.
Aber bis dahin gibt’s noch ne Menge zu tun. Erstmal steht nächste Woche Bangalore an und das Abholen der Schuhe. Dann werden wir noch ein Auge auf den Bau der Regale halten und natürlich die Kleidung einräumen und einen teil der Kleidung noch zum Lepradorf bringen, so wie die Babykleidung. Dann haben wir als eins unserer Abschiedsgeschenke einen großen Ausflug mit allen Kindern geplant, der ist am 18.03. dafür werden wir noch das Essen einkaufen und auch helfen beim zubereiten.
Dann haben wir gestern Erfahren, dass Brother Louis sich eine Kaninchenzucht wünscht und den Bau der Farm schon in Planung ist. Also werden wir Brother zum Abschied die ersten beiden Bewohner schenken, Madam und Sir. Madam damit er immer an uns erinnert wird und an die Zeit zurück denkt in der auch wir Bewohner des Mercy Home waren. Wir ihr mittlerweile mit bekommen haben müsstet, sind unsere Namen hier einfach Madam. Und Sir gibt’s dazu, sonst gibt’s ja auch keine Zucht ….
Auf dem Weg zum Kaninchenhändler werden wir auch noch das Elternhaus eines unsere Mädels besuchen. Die Eltern haben uns schon vor Wochen zum Kaffe eingeladen.
Und zwischen durch machen wir auch noch unsere ganz normale Arbeit… Aber das ist auch kein Thema, da mittlerweile alles so weit, auch dank unserer tollen Kids, gut läuft.
Also wie ihr hört gibt’s noch genug zu tun. Ach natürlich sind wir auch schon damit beschäftigt die Ankunft unserer Nachfolger vorzubereiten, um ihnen den Start hier so einfach wie möglich zu machen.
Fast hätten wir es vergessen, da wir gerade von neuen Bewohnern sprechen. Wir haben noch ein Rätsel für Euch. Am Sonntag kommen neue Bewohner an. also nur so viel unsere drolligen Jungs meinten: Sonntag kommen „ The big Chicken“ an. so uns jetzt dürft ihr raten, was werden das wohl für Bewohner sein???? Viel Spaß beim raten… spätestens wenn wir aus Bangalore wieder da sind gibt’s dann die Auflösung. Wer Lust hat kann ja schon mal Lösungsvorschläge ins Gästebuch schreiben…

Bis dahin wünschen wir euch alles Liebe
Eure Julia & Julchen

Montag, 5. März 2007

Einer kommt und Zwei gehen!!!!

Hallo Ihr Lieben,
wie wir gehört haben gibt’s in unsere Lieben Heimat nur Regen, Regen, Regen und nochmals Regen… Da haben wir es hier schon besser, hier ist nur Sonne, Sonne, Sonne und 35°, also Wetter zum verlieben.
Diese Woche war eine ganz normale Woche im Mercy Home. Wir sind nicht weg gefahren, sondern haben die ganze Woche fleißig mit unseren Kids gearbeitet. Jetzt haben wir es auch am laufen, dass die Geistig Behinderten in Gruppen eingeteilt sind. Auch sie bekommen jetzt jeden Tag Therapie. Heute, am Samstag, haben auch die ersten Beiden Kids ihre neuen Sandalen bekommen. Das sind speziell angefertigte Sandalen, für ihre kleinen Klumpfuss Füße. Als wir sie beim Schuhorthopäden wieder abgeholt haben, haben sie uns mit viel stolz und noch mehr Dankbarkeit ihre Neuen Schuhe gezeigt. Das ist echt das Größte für uns, die leuchtenden Kinderaugen mit so viel Dankbarkeit und Freude, zu sehen. Dabei ist das doch für uns nur eine Kleinigkeit. Aber hier können wir mit kleinem Geld unsere Kidis unendlich glücklich machen. Und so wie wir gehört haben, hat uns unsere kleine Rani auch zu geflüstert, dass ihre Mama ganz stolz sein wird, dass sie endlich Sandalen hat, mit denen sie auch laufen kann.
Morgen, am Sonntag wird der Schuhorthopäde dann zu uns ins Mercy Home kommen. Um auch für unsere anderen Kids mit Beinverkürzungen und Klumpfüssen die Maße zunehmen und dann Schuhe anzufertigen. Also wie ihr hört läuft es so langsam an. Obwohl wir immer noch auf einen Physiotherapeuten der Stadt warten, der die anderen Kinder beurteilen kann, ob und welches Orthopädische Hilfsmittel sie brauchen. Damit wir sie dann endlich mit nach Bangalore nehmen können. Dort bekommen wir nämlich einige der benötigten Orthopädischenhilfsmittel umsonst.
Ansonsten war unsere Woche verhältnismäßig ruhig. Bis auf einen Abend. An diesem Abend mussten wir von zwei unserer großen Jungs verabschieden. Sie mussten das Mercy Home verlassen. Das war auch eine gute und die Richtige Entscheidung von Brother Louis. Die Beiden Jungs haben ständig die Schule geschwänzt und sind lieber ins Kino gegangen oder haben sich mit Freunden getroffen. Nach dem Brother Louis mit der Schule gesprochen hat und erfahren hat, das der eine Junge nur 20 Tage in der Schule war, in diesem Schuljahr und zu guter letzt auch noch seinen Prüfungs- bzw. Klausurtag geschwänzt hat. Wurde es unserem lieben Brother dann zu viel. Aber das war nicht das Einzige was Brother Louis gehört hat. Die Leute in der Gegend und in der Schule reden schon schlecht über das Mercy Home. Und das darf nicht passieren. Brother Louis tut alles für seine Kinder, dass durften wir hier schon zu genüge miterleben. Also mussten diese beiden Jungs Mitte der Woche, das Mercy Home verlassen. Aber mit 16 und 17 Jahren sollte man eigentlich auch schon begriffen haben, dass man für sich und seine eigene Zukunft lernt. Es war schon ein komisches Gefühl, die Beiden gehen zulassen. Brother Louis ist das auch nicht gerade leicht gefallen, dass konnte wir ihm schon anmerken. Aber wie schon gesagt, hier leben nicht nur die Beiden Kids, hier Leben über 100 Menschen zusammen und da muss man sich anpassen. Und wir können wohl behaupten, dass das nun wirklich nicht zu viel verlangt ist regelmäßig zur Schule zu gehen. In den darauf folgenden Tagen, waren wir alle schon ein bisschen traurig und hier hat auch etwas gefehlt. Aber die Lücke, die die Beiden hinter lassen haben, wird von Tag zu Tag kleiner. Nicht das wir sie vergessen würden, aber das leben hier geht weiter.
Am nächsten Tag ist dann noch was Lustiges passiert. Irgendwann am Morgen, kam der „Watchman“ (Sicherheitsmann) mit einem neuen kleinen Schützling an. Der vermutlich geistig behinderte Junge stand plötzlich vor dem Tor und keiner wusste wo er her kam und warum er da ist. Also hat Brother ihn erstmal aufgenommen. Am Nachmittag stellte sich aber heraus, dass er aus einem Nachbardorf stammt und der „Watchman“ hat ihn dann dort hin wieder zurück gebracht. Wir dachten schon, was denn jetzt los, zwei gehen und einer kommt??

Das war also unsere Woche, eine ganz normale Woche im Mercy Home. Mal schauen was uns nächste Woche so erwartet. Ach es ist doch noch was Spektakuläres passiert, heute Morgen gab es Wasser von oben, es hat geregnet… der erste Regen in Indien für uns. Wir fanden das nicht so der Knaller, schließlich haben wir, dass ja auch wohl zu genüge in Deutschland. Aber die Kids und alle Anderen haben sich tierisch gefreut.

Also bis nächste Woche dann
Alles liebe Julia & Julchen