Montag, 26. Februar 2007

Unsere erste Tour nach Chennai

Hallo Ihr Lieben,

Wir sind wieder back im Mercy Home. Und haben eine Menge neuer Sachen mitgebracht für die Kids und die Physio Unit. Wir ihr wisst, sind wir in die Hauptstadt Tamil Nadus gefahren um Sport Geschäfte abzuklappern. Wir hatten uns natürlich vorher eine lange Liste gemacht was wir einkaufen möchten und was noch benötigt wird.
Und von Dienstag auf Mittwochnacht ging es dann auch endlich los. Abends sind wir dann nach Dhrampuri zum Busbahnhof gefahren, um unseren Nachtbus zu bekommen. Mit dem sind wir dann 6 Stunden lange bis nach Chennai / Madras gefahren. Also diese fahrt war auch eigentlich ganz angenehm. Wir konnten ein wenig schlafen. Um 5 Uhr morgens waren wir dann auch in Madras am Busbahnhof. Das nächste Problem was sich jetzt stellte war ein Hotel zu finden. Wir hatten natürlich vorher unsere Reiseführer gewälzt und auch im Internet gesucht. Nur leider gab es keine Telefonnummer die richtig war. Aber egal die zwei Madams schaffen das schon.
Jetzt erstmal raus aus dem Bus und die Horde von Tuk Tuk / Rikschafahrern abhängen. Also man muss schon sagen die sind echt mal penetrant. Ein Nein, ist wohl schwere zu verstehen aber leicht giftige blicke und ein etwas gröberer Ton wird dann schon schneller verstanden. So, erstmal in die Bahnhofhalle und auf der Stadtkarte nach einem Hotel suchen. Die Namen und Beschreibungen hatten wir ja schon. Na ja wirklich viel schlauer waren wir dann auch nicht. Also gut zum nächsten Tuk Tuk Fahrer den Namen des Hotels sagen, und einfach mal hinfahren. Falls das Teil dann doch nicht gut gewesen wäre dann halt zum nächsten. Aber das Hotel Pandian, was wir uns ausgesucht hatten war O.K. Nichts Besonderes und ein bisschen dreckig aber für zwei Tage zum schlafen O.K. Wir also eingecheckt und erst mal ein bisschen noch schlafen. Wir waren noch ein bisschen kaputt von der Busfahrt, zum anderen konnten wir eh noch nichts machen da es ja erst 6 Uhr morgens war.
Gegen 12 Uhr haben wir uns dann auf den Weg gemacht zum ersten Geschäft. Die Adresse hatten wir vorher von einer Physiotherapeutin aus dem Goverment Hospital bekommen. Dort hatte auch sie ihre Sachen gekauft.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle haben wir dann erstmal gemerkt in was für einer wirklich „Scheisgegend“ wir hier abgestiegen sind. Aber wurscht wir bleiben ja nicht länger als nötig. In den nächsten Bus rein und ab zu dem Geschäft. Wir mussten über eine Halbestunde fahren. Aber diese Tour hat sich gelohnt. Wir waren direkt am Marina Beach und haben das Meer und den Strand gesehen… Juppi, dass war vielleicht ein schönes Erlebnis. Aber leider haben wir dieses mal noch keine Zeit um uns in die Sonne zu legen. So jetzt erstmal den Shop suchen und dann mal schauen was uns so erwartet. Nach 5 Minuten hatten wir den Shop auch gefunden.
Wir wurden von dem sehr freundlichen und zuvorkommenden Ladenbesitzer bedient. Hier konnten wir aber nur einen kleinen Teil unsere Langenliste bekommen. Dann müssen wir halt noch ein bisschen weiter suchen. Auf jeden fall hat er uns noch ein paar andere gute Tipps, unter anderem für unsere Reise, gegeben. Auf seine Empfehlung hin sind wir dann auch direkt zu einem anderen Hotel gefahren um dieses schon mal für unseren Trip durch Süd Indien zu buchen. HÖ Hö Hö ein Hotel mit Pool… Freu Jubel….
Damit war dann der erste Tag auch schon fast um. Wir sind zurück zu unserem Hotel haben noch zu Abend gegessen und dann ab ins Bettchen.
Am nächsten morgen ging’s dann weiter. Wir haben einfach mal bei uns an der Hotelrezeption gefragt ob sie uns noch einen guten Laden nennen könnten. Das war auch kein Thema, wir haben uns die Busnummern aufgeschrieben und Adressen und auf ging’s. Zum Glück war das erste Geschäft ganz in der nähe und wir konnten laufen. Also Handtäschchen fest gehalten und so sind die zwei Madams dann losmarschiert. Auf dem Weg zu dem Laden noch ein paar, von den lästigen, Tuk Tuk Fahrern böse anschauen, damit sie sich vom Acker machen und eine halbe Stunde Fußmarsch später waren wir dann am Laden.
Hier wurden wir auch sehr freundlich und höfflich behandelt. Schließlich wollten wir auch ne Menge Geld hier lassen. Das war auch kein Problem. In diesem Geschäft haben wir alles bekommen was wir wollten. Da das zu viele Sachen waren um sie im Bus mit zurück zu nehmen haben wir einen Kurier beauftragt die Sachen am Freitag gegen 17 Uhr zu liefern.
So damit wäre unsre Hauptaufgabe in Chennai erledigt. Jetzt können wir uns auch noch um andere extrem wichtige Dinge kümmern, z.B. Schoppen gehen in dem riesigen Klimatisierten Einkaufszentrum. Hier habe wir dann auch den Rest des Tages verbracht und haben auch noch ein paar Kleinigkeiten für uns eingekauft.
Damit ist unsere erste Reise nach Chennai schon wieder vorbei. Am nächsten morgen sind wir dann früh zurück gefahren, um auch pünktlich um 17 Uhr im Mercy Home zu sein, da unser Kurier für die Zeit bestellt war.
Nach einer 7 stündigen anstrengenden Busfahrt waren wir dann auch wieder Back im Mercy Home. Jetzt erst mal ein bisschen ausruhen und auf den Kurier warten. Um 19 Uhr rief dann der Laden Besitzer aus Chennai an, um uns mitzuteilen, das heute morgen um 5 Uhr keiner da war im Mercy Home.
Es ist scheinbar sehr verwunderlich, dass morgens um 5 noch keiner wach ist. Also wirklich, die Inder und die Zeiten man könnte Romane dazu schreiben. Dann haben wir den Kurier halt angerufen und ihn für Samstagmorgen zu bestellen.
Am anderen Morgen kamen unsere Einkäufe auch pünktlich an. Die Kids haben sich riesig über das neue Übungsmaterial gefreut.
Damit ihr auch wisst was es neues gibt hier ein Liste:

3 Medizinbälle
6 Igelbälle
4 Pezzibälle
6 Terrabänder
2 Hanteln 3 Kg
2 Hanteln 4 Kg
3 mit Sand gefüllte Gymnastikbälle
6 Gymnastik Matten
Und noch mal gaaaannnnzzzz vielen lieben dank an unsere Spender.

Wir melden uns dann wieder wenn es etwas Neues gibt
Alles Liebe Julia & Julchen

Montag, 19. Februar 2007

Waschsachen für unsere Kleinen und unser Bergfest

18.02.07

Nachdem wir dann im Mercy Home angekommen waren, hatten die zwei Madams noch lange nicht Feierabend. Wir mussten noch so einiges besorgen für unser Bergfest. Ja, wir haben die Hälfte unsere Zeit schon um. Wie die Zeit rennt, kaum zu glauben, als ob hier die Uhren schneller ticken. Aber die Zeit hier war bis jetzt wirklich sehr nett !!! Um ein Resümee aus unseren ersten Wochen zu schließen: Wundervoll, die Kids würden sagen:“ Superrrrrr!!!“ Wir planen jetzt schon unsere zweite Indien Reise.
Jetzt zurück zu unserem Bergfest. Wir dachten uns ein Eis für Jeden der hier Lebt und ein bisschen Wassermelone ist wohl gut. Wir also mit unserem Rollerteil ab in die Stadt und erstmal ca. 30Kg Melone auf dem Ding bis zur Eisfabrik transportiert. Das war ne Fahrt, sagen wir Euch, echt lustig. Aber wir haben alles heile mit bekommen. In der Eisfabrik haben wir dann 120 Eis am Stiel bestellt. War gar nicht so einfach, bis wir uns auf Sorte und Preis geeinigt hatten. Aber dann war auch das geschafft und wir haben uns wieder auf unsere Gefährt geschwungen unsere 5 Wassermelone auf geladen und ab geht’s. die Rückfahrt war gar nicht so einfach, der Grund dafür: also wenn man zu schnell fährt sieht man die Schlaglöcher zu spät und kann nicht mehr ausweichen. Fährt man zu langsam sieht man nix mehr weil das Licht zu schwach wird, könnte dann, wenn man noch was sehen würde den Löchern ausweichen. Bremst man mit der Linkenbremse sieht man auch nix weil das Licht dann ausgeht. Also rechts bremsen und schnell fahren und viel Geholper durch Schlaglöcher, dass war die Rückfahrt.
Am nächsten morgen, heute, wider in die Stadt nächste Ldung Melonen holen. Aber diesmal ging wenigsten mit den Lichtverhältnissen besser.
Um 3 kam dann das Eis, es wurde geliefert und kurz vorher haben wir die Melonen in kleine Stückchen geschnitten. Jetzt noch schnell eben unsere Saris angezogen und auf geht’s. ach unsere Saris sollten wir endlich mal anziehen weil ns alle hier schon Wochen damit nervten das wir die Dinger doch endlich mal anziehen sollen.
Gut wir dann also im Sari das Eis und Obst verteilt. Herrlich wie die Kids alle aussahen, wir glauben das einige von Ihnen noch nicht oft Eis gegessen haben. Die Meisten sagen nach dem Eis aus wie kleine Ferkelchen. Dann noch ein bisschen Wassermelone hinter her und alle Strahlten bis über Beide Ohren.
Jetzt gab’s noch wie ihr auf den Fotos sehen könnt, eine kleines Sari Fotoshouting für uns. Wir kamen uns ein bisschen verkleidet vor, aber macht ja nix ist ja Karneval.

Gegen Abend gab’s dann noch wie versprochen, die Waschsachen für unsere Kleinen. Alle haben sich riesig gefreut und fest versprochen sich jeden tag zu waschen und Zähne zu putzen. Na ja mal ab warten, aber die Madams gehen jeden Morgen kontrollieren.

Puh geschafft, jetzt sind alle Glücklich haben ihre neuen Sachen und voll gefuttert mit Eis und Melone und die Beiden Madams echt geschafft. Aber wenn wir die vielen Strahlenden Augen sehen dann sind wir auch ga nicht mehr müde und kaputt.

Wir wünschen Euch noch eine schöne Woche und trinkt nicht zu viel am Rosenmontag…

Liebe Grüsse Julia & Julchen

Unsere erste Tempel Zeremonie!!!

17.02.07

Vor einer Woche, haben wir geplant mit 17 unsere Kids einen Ausflug zu einem Tempel zu machen. Letzte Woche habe wir dann eine Liste mit den Namen der Kids, die mitfahren sollen, von Brother Louis bekommen. Und gestern war es dann endlich so weit. Die Kids waren alle super nervös und aufgeregt. Wir wussten auch nicht was uns erwartet. Wir dachten ein paar Inder die an einem Tempel sitzen und beten.
Unser Ausflug begann um 9.30 Uhr am Bahnhof. Da war erst mal warten, warten, warten angesagt, bis dann endlich mit leichter Verspätung der Zug eintraf. Oh, Oh Brother Louis hatte doch gesagt, das wir mit dem Zug fahren können, dass extra wegen diesem Fest ein paar extra Wagons dran gehängt werden würden. Das Gefühl hatten wir nicht!
Jetzt erst mal zu den Kids: 3 davon extrem Fuß und Laufbehindert und der Rest Taub oder Geistig Behindert. Also wirklich kleine Menschen auf die man achten muss und denen man helfen muss. Und einer der Teacher war auch noch dabei, ohne ihn hätten wir an dem Tag nix gefunden. Aber dazu muss man auch sagen, es war seine Idee, da es auch sein Gebetstempel ist.
Alles klar, nach viel Geschiebe und Gedrücke, hatten wir dann auch alle Kids, auf zwei Wagons verteilt, im Zug. Also wir konnten uns zwar nicht festhalten, aber Angst vorm umfallen brauchte keiner zu haben. Wir waren alle eingequetscht zwischen 1000de von Menschen. Gut, alle drin, zum Glück, jetzt noch 20 min. fahren und dann alle wieder raus bekommen.
Der Zug hielt dann auch, aber nicht an einem Bahnhof, nein irgendwo mitten in der Pampas sind wir einfach auf die Gleise gehüpft. Puh, geschafft alle Kids sind sicher aus dem Zug gekommen. Jetzt noch ein kurzes Stückchen laufen, laut Brother Louis.
Und wieder mal, war seine Einschätzung von Wegstrecke nicht ganz richtig. Es war doch wohl etwas holperig und ein bisschen weit zum laufen, zu mindestens für unsere Krückenläufer. Also was machen, Rani, die am wenigsten laufen kann, ab auf den Rücken und tragen. Der Weg ging über Stock und Stein durch kleine Flussbetten und Hügel (ca.3km.)
Endlich am Tempel angekommen, es wimmelte von Menschen, und wir die einzigen weißen. Aber macht nix… An das angestarrt werden haben wir uns ja mittlerweile gewöhnt. Dann haben wir uns erst mal ein schattiges Plätzchen gesucht wo alle sitzen und kurz ausruhen könnten. Dann sind wir mit einzelnen Kindern zum Tempel gegangen. So wie wir erfahren haben, war das ein ganz besonders Vollmond Fest für die Hindi. Da es nur einmal im Jahr vorkommt, dass der Vollmond so viel Kraft hat. So haben wir es zumindest verstanden. Zumindest wurde viel geopfert und gebetet.
Für uns ein besonderes Highlight, auch wir durften uns ein paar Opfergaben kaufen und segnen lassen um diese dann zu Essen. Wir müssen wirklich sagen, dass war sehr beeindruckend und ergreifend. Wir unter den ganzen Indern mit unsere Opferschale mit Bananen, Kokosnuss, Blumen und Räucherstäbchen und 5 Kindern vor dem Opferschrein. Wir haben die Schale abgegeben und bekamen sie dann wieder zurück mit dem Segen. Jeder von uns bekam, auch noch rote Farbe in die Hände gestreut, mit der wir uns dann gegenseitig, einen Rotenpunkt auf die Stirn und auf den Kopf malten. Dann hat jeder für sich noch ein paar Minuten gebetet.
Der Teacher meinte dann noch, dass wir unbedingt noch auf den Berg klettern müssten, dort ist auch noch ein kleiner Schrein. Ach was ich vergessen habe, wir hatten keine Schuhe an. Tempel und Schreine betritt man mit bloßen Füssen. Gut wir also mit nackten Füßen den Berg hoch. Dazu noch, es war sehr heiß an dem Tag und extrem warme Luft. Puh, kurz nach dem die andern oben waren, sind auch wir angekommen. Julchen Hornhaut vom Tanzen hat sich echt bewehrt gemacht, wegen den heißen Steinen. Wir dachten echt nur, wat will der denn jetzt von uns wir sind doch keine Bergziegen???!!!!
Aber Oben hatten wir wirklich eine fantastische Aussicht. Dort haben wir dann auch ein paar Fotos gemacht, wie ihr dann auch sehen könnt. Dann wieder die ganze Tortour runter, wir hatten echt das Gefühl wir haben Brandblasen unter den Füssen. Jetzt noch kurz durch die Menschenmassen. Und dann zurück zu unserer Lagerstelle.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein bisschen Zuckerrohr für alle besorgt. Das kann man übrigens wunderbar aussaugen und drauf rum kauen. Dann haben wir alle gemeinsam, unsere vorher liebevoll gepackten Lunchpakete gefuttert und waren glücklich und zufrieden. Kurze Zeit später mussten mir uns dann auch schon auf den Rückweg machen. Wieder Gerenne Getrage und jetzt auch Gejammer von einigen von wegen, kein bock mehr und unsere Krückenläufer bekamen auch ein wenig Vali ( zu deutsch Schmerzen). Auf dem Weg zur Zugeinsteigestelle sahen wir unseren Zug dann weg fahren, er war früher als geplant dort. Scheiss was jetzt. O.K. ab zur Bushaltestelle und auf den Bus warten. Ungefähr zwei Stunden später als geplant und ziemlich geschafft sind wir dann auch alle im Mercy Home angekommen.

Dienstag, 13. Februar 2007

Die Märchen des Mercy Home….

So wie vermutlich fast über all auf der Welt, gibt’s es auch hier bei uns im kleinen Dharmapuri im Kinderheim“ Mercy Home“ Hinterlistigkeiten, Lügereinen und Intrigen.
Vor allem unsere Mädels lassen sich beim rum Gezicke und Märchen erzählen nicht lumpen, aber selbst die Jungs könnten manchmal Mädchen sein….
Sithuraj,

Sathiyaraj und Arjunan auf der Palme

Es ist immer noch so, dass nach dem Abendessen die meisten der größeren Jungs sich zum spielen, reden und lernen in ihren oder vor ihren Häusern versammeln. Zu später Stunde, um 22 Uhr, sollten dann eigentlich die Lichter so langsam ausgehen. Normalerweise liegen die Jungs dann auf Ihren Schlafmatten und träumen von Ihren Movi Stars. Außer in einem Häuschen. In dem Häuschen in dem Arjunan und Sathiyaraj, eigentlich auch schlafen sollten. Dort sieht man in dunkler Nacht aus weiter Entfernung bis spät in die Nacht hinein noch ein Lichtlein brennen. Wenn man genauer hinsieht und hinhört, hört man auch leises Geklapper und Geraschel. Aber dieses Geraschel kommt nicht etwa aus dem kleinen Häuschen, nein, es kommt aus den daneben stehenden Kokosnusspalmen. Und mitten in dieser, eigentlich himmlischen Nachtruhe, kann man plötzlich einlautes Kawam hören und gekicher…. Komisch was das wohl sein mag???? Bei näherem hinsehen kann man zwei Gestalten hoch oben in den Palmen sehen, die Kokosnüsse runter hauen. Das unaufgeforderte Kokosnussschlagen ist von Papa Louis strengstens verboten worden. Und vor allem in der Dunkelheit. Aber die Beiden Jungs scheint das nicht zu stören. Natürlich bleibt dieses tun nicht ganz unbemerkt und Papa Louis hat seine Ohren und Augen über all auch nachts… Am nächsten Morgen, kurz vor der Schule, steht der grimmige Papa Louis dann vor den gegessenen Kokosnüssen und möchte wissen wer das mal wieder war. Da er genau weiß wer nachts in den Palmen hockt spricht er die Beiden direkt an… Aber nix da, es wird alles abgestritten…. Drum klauen sie noch immer die Kokosnüsse…. Bis die Madams sie erwischen….

Die (Näh) Sticheleinen der Rukkumani

Das große Mädchen Rukkumani ist ein fleißiges Schneiderlehrlingsmädchen. Sie wäre gar ein Vorbild wenn da nicht nur ihre Nadel Stiche wären. Sie liebt es Intrigen zu verbreiten und anderen kleine (Nadel)Stiche zu versetzten. Wenn sie nicht fleißig am Nähen ist dann kommt sie einmal am Tag zu den Beiden Physiotherapie Madams und dem Therapeuten zur Gymnastik. Vor langer Zeit ergab sich eine Situation, dass die Liebe Rukkumani schmerzen in Ihrem Fuß hatte. Zur Behandlung wurde dann eine Art Elektrotherapie angesetzt. Diese wurde von dem Schneiderlehrlingsmädchen auch gut angenommen. Da die schmerzen sich nach einiger Zeit nicht verbessern wollten überlegt die Madams hin und her. Und entschlossen sich zu einer anderen Therapie mit Kälte. Auch diese Therapie wurde von Rukkumani gut angenommen und sie erzählte den Madams, dass es schon besser wird und die Therapie wirkte. Was sie nicht wusste, dass auch der Therapeut mit seinen guten Ohren direkt hinter dem Vorhang stand und alles hörte. Einige Tage später fragte er sie dann wie ihr befinden sei. Da erklärte sie ihm, dass es ihr sehr schlecht ging und die Kälte Therapie überhaupt nichts bringt und Ihr nicht gut tut sondern auch noch schadet. Damit wollte sie den Beiden Madams schaden, aber dass schaffte sie nicht. Da der Therapeut von dem Vergangenem Gespräch alles gehört hatte. Und somit spinnt sie noch heute Ihre Intrigen und verteilt kleine Nadelstiche.

Jothi, Arjunan und die Briefchen

Indien 2007. So wie vermutlich über all auf dieser Erde, beginnen junge Menschen ab einem gewissen Alter sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Genauso ist es auch mit der lieben Jothi und dem lieben Arjunan. So wie die Beiden Madams erfahren haben, sind die Beiden hervorragende Schüler und immer sehr fleißig am lernen. Wenn, da nicht diese eine Sache wäre dann wären diese Kinder wirklich Muster Beispiele. Mit dieser einen Sachen wird das andere Geschlecht beschrieben. Das Problem an den Beiden ist, dass sie ständig kleine Briefchen und Zettelchen schreiben an einen anderen Jungen bzw. Mädchen. Tja in der Westlichenkultur ist das völlig normal aber in Indien ist das eine schwere Sünde.

Sumithra in der Küche

In dem wunderschönen kleinen Kaff Dharmapuri gibt es das noch viel tollere Mercy Home für Kinder. Hier leben fast 100 Kinder, ein paar Lehrer und Hausangestellte unter einem Dach und nicht zu vergessen Papa Louis der Leiter und die zwei Madams.
Tja, wo viel Menschen leben ist bekanntlich immer was los und auch immer viel Arbeit. Vor allem wenn da auch noch so 2 Madams sind für die extra gekocht werden soll. (Obwohl die 2 Madams auch das essen könnten was die Anderen essen)
Dieses Kinderheim beherbergt nicht nur Schüler sondern auch junge Mädchen die Kochen und Nähen lernen. So trägt es sich zu das die liebe Sumithra als Kochlehrling in der Küche hilft. Zu Symithra ist zu sagen, dass sie 19 Jahre alt ist und aus einem verhältnismäßig reichen Elternhaus stammt. Aus diesem Grund findet sie sich auch manchmal für einige Arbeiten zu schade und hat auch nicht wirklich Lust dazu. Genauso wie zu ihrer Kochausbildung. Sie nörgelte ständig rum selber arbeiten… Nicht dran zu denken. Sie setzte sich in die Küche bzw. in den Raum wo das Gemüse Geputzt wird und holt sich viele kleine andere Arbeiter heran und überwacht, wie die Kleinen Ihre Arbeit machen. Über Wochen ging das so. bis die Kleineren auch die Schnauzevoll hatten und es der Köchen (auch genannt Teacher) erzählten. Das gab natürlich Riesen Krach mit der Köchin aber auch mit Papa Louis. Also durfte Sumithra jetzt erst einmal etwas ausspannen und dann in die Schneiderlehre gehen. Aber das war noch nicht alles. Jetzt ist sie auf die neue Küchengehilfin sauer, weil sie jetzt Ihren Job hat. Und eigentlich war der gar nicht so schlecht… Man kann ja andere für sich arbeiten lassen.

All diese Geschichten beruhen auf wahrer Begebenheit.

So, damit auch Ihr im fernen Deutschland mal wisst, was manchmal hier so abgeht, im Mercy Home. Auch hier sind die Kids nicht immer lieb und artig… Wir vermuten, dass es noch viel mehr Geschichten gibt. Aber auch wir erfahren eben nicht alles, obwohl wir schon eine Menge wissen. Aber man muss auch sagen, alle Kids sind auch sehr liebenswerte Geschöpfe, sie bauen halt nur manchmal ein bisschen scheisse…

Wir wünschen Euch eine Schöne Woche bis zum Wochenende oder Anfang nächster Woche. Ach feiert mal alle gut Karneval und denkt an uns und trinkt mal einen für uns mit 

Julia & Julchen

Sonntag, 11. Februar 2007

Hallo Liebe Leute!

Da sind wir wieder aus dem fernen Indien. Also diese woche war Verhältnismäßig ruhig. Obwohl wir zur Zeit echt mal ein wenig ins rotieren kommen mit den Dingen die noch getan werden müsse. Aber das liegt nicht an uns… Wir nerven Brother Louis schon ganz gut damit dass er in den Quark kommt, aber die Indischen Mühlen mahlen langsam. That´s India…. Können wir da nur sagen.

Trotzdem haben wir diese Woche einiges geschafft. Von unserem Niederländischen Besuch haben wir erfahren, dass in einem dem großen Räume noch Klamotten, Spielzeug und Schulsachen sein müssen. Da dachten wir uns, ran ans Werk und Sortieren, putzen und aufräumen… Ach machen wir zwei power Mädels doch locker in einem Tag… Aber als wir den Raum auf schlossen, dachten wir: „ OH mein Gott was ist denn hier passiert? 3 Weltkrieg? Atombombe?“ Die antwort war nein, Brother Louis hat gewütet. Also als Beschreibung: ein 40qm großer Raum mit unendlich vielen Umzug Kartons mit Klamotten usw. und noch mal so viel Klamotten wild verteilt auf dem Boden. Also dafür reicht selbst unsere Power nicht um das in einem Tag zu schaffen. Aber wir wühlen uns durch bzw. räumen auf. Natürlich bekommen wir tatkräftige Unterstützung von unseren Mädels. Und spass ist auch wieder dabei.
Dann gab’s die Woche noch einmal Weihnachten für unsere großen Jungs. Wir sind z. Z. dabei den Kids etwas Disziplin bei zu bringen. Sprich, dass es nicht reicht wenn man sich einmal die Woche duscht bzw. wäscht.
Wir sagen Euch, harte Karte… wenn man ständig gegen 14 – 20 Jährige Jungs anreden muss und dann auch noch diskutieren soll. Wann man sich wäscht und wie oft man sich wäscht usw. Aber nach einem Abend mit viel Gerede und Überzeugungskraft haben es dann auch alle ,zu mindestens erstmal, verstanden. Aber bei einigen ist es jeden morgen noch das Selbe… „No washing Madam, later.“ Oh nein, später gibt’s nicht bei uns, jetzt und zwar zackig. Das beste Druckmittel ist z. Z., dass wir damit drohen, dass einer von uns Beiden sie wäscht. Dann solltet Ihr die Jungs mal rennen sehen, also wir würden sagen: „Weltrekord im Duschsachen zusammen packen und zum Brunnen rennen…“  Aber wir haben auch feststellen müssen, dass viel von den Jungs nicht alles haben um sich zu waschen und etwas zu pflegen. Also gab’s dann Wasch und Zahnputz Weihnachten für alle großen Jungs und für uns einen weitern Shopping Tag in Dharmapuri. Es gab für alle: Zahnbürste, Becher, Zahnpasta, Seife und ein Handtuch. Am Montag wird Joseph, der Mann für alles hier im Mercy Home, noch Handtuchhalter an der Wand anbringen. So, und damit nichts weg kommt oder evtl. auch verkauft wird, haben wir eine Abmachung getroffen. Falls sie etwas verlieren oder einfach mal verschwindet müssen sie für uns arbeiten. Dann müssen sie die Toiletten und die Duschen der Kleinen putzen unter unserer Aufsicht, bis sie sich genug Geld verdient haben, dass wir etwas neues kaufen. Aber erst mal war die Freude über die vielen Geschenke riesig groß. Und wir bekam ein riesig großes: „Thank you, Madam!“ und damit indirekt auch an Euch liebe Spender.
Der zweite Ansatz für unsere Aktion, Disziplin: Das sie lernen selbst Verantwortung für Ihre Spielsachen zu über nehmen. Wir haben einen Raum besorgt in dem die Spielsachen liegen und auch zurück gebracht werden müssen. Unsere Grossen haben die Verantwortung dafür, dass alles am Abend wieder in diesem Raum landet. Ach, der Schlüssel für den Raum ist jeder Zeit zugänglich für alle, beim Watchman! Falls etwas verschwindet sollen sie sich melden und dann suchen wir gemeinsam. Aber zwischen durch kommen auch unverhofft Kontrollen von uns, ob noch alles da ist. Tja, wenn dann was fehlt und auch nicht wider auftaucht gibt’s ne Schrankkontrolle. Also wir müssen schon sagen, diese Drohung mit der Schrankkontrolle wirkt. Dadurch sind heute schon so einige Sachen die verschwunden waren wieder aufgetaucht…
Und Nächste Woche sind dann die kleinen Menschen an der Reihe, mit Disziplin und Waschen… Dann gibt’s auch für unsere Kleinen Wasch – Weihnachten… Aber mehr hier zu nächste Woche…

Wir wünschen Euch noch ein schönes Wochenende und ein schöne Woche. Wir melden uns ende Der Woche wieder, da wir nächste Woche in Bangalore sein werden um noch Material für die Physio – Unit ein zukaufen.

Also bis bald Julia & Julchen

Freitag, 9. Februar 2007

The Waterfalls

04.02.07

Juppi Du da ist er also, der tag unseres Ausfluges zu den Waterfalls. Um 8.30 Uhr ging es dann auch endlich los. 6 Kinder (die noch nicht da gewesen sind) im Handgepäck, die 3 Holländer und ne Menge Kekse, Obst und Getränke hatten wir auch dabei. Nach einer wirklich laaaangen Busfahrt, von über einer Stunde sind wir auch endlich angekommen.
Was passiert jetzt??? Unsere Busfahrer Diskutiert stundenlang mit irgendwelchen Leuten. Wir dachten nur HHHHÄÄÄÄ??? Dann machte er uns verständlich, das der Typ mit dem er diskutierte, unsere Bootsfahrer ist und er 250 RS für die Tour haben möchte. Alles klar dachten wir kein Thema wenn man bedenkt, das das noch nicht mal 5€ sind.
Und auf geht’s runter rauf hin und her. Und zwischen durch mussten wir noch Überzeugungsarbeit leisten weil einer unserer Schützlinge doch wohl etwas Angst hatte. Aber für die 2 Madams kein Problem mit einer Packung Kekse und ein paar, für Ihn nicht verständlichen liebevollen Worte, ging’s dann auch wieder. Auf geht’s Richtung Fluss.
Angekommen, dachten wir, oho also in diese Nussschale (siehe Fotos) sollen 6 Erwachsene und 6 Kidis rein passen und vor allem das Ding geht nicht unter???? Und siehe da die Inder kennen wohl Ihre Nussschalen sehr gut. Alles passt wackelt und hat Luft.
Also wie Ihr sehen könnt, einfach traumhaft diese Landschaft. Das ist fast wie Urlaub und alle Kids haben einen Heiden Spaß, wir natürlich auch. Die Restlichen Inder auf dem Fluss, sprich meistens eine Gruppe wild gewordener Männer, hatten auch Spaß als sie uns sahen und grölten und jubelten. Bei jedem zweiten Boot kam die Frage, wo wir her kommen? Also alle hatten super viel fun.
Und da war ja noch was, zwischen durch kam uns dann ein schwimmender Supermarkt entgegen. Wir grinsten uns einen, haben dann aber doch nichts gekauft, wir hatten ja noch Kekse.
Am Rand sahen wir Leute die sich badeten, ja richtig, Baden, wie wir in der Badewanne. Also sprich mit Shampoo Duschgel und allem was dazu gehört. Und teilweise auch mit den Klamotten von der letzten Woche. Um sie hier zu Waschen und auf die Steine zu Kloppen. Aber keine Sorge, dass Wasser ist glasklar, keine Wasserverschmutzung. Keine Ahnung wie das geht, aber auch hier die Antwort: That´s India.
Leider konnten wir uns nicht unter den Wasserfall stellen, entweder hat der Busfahrer das nicht gesagt oder das ist mal wieder so ein Männer Privileg. Egal, dachten wir dann baden wir halt am Rand. Weil auch unsere Kids hatten Duschzeug dabei. Sprich jeder ein Stück Seife von Brother Louis. Und zum anderen brauchen wir auch keine Angst haben, dass einer zu viel Wasser schluckt und wir Baywatch spielen müssen.
Auf der Rückfahrt sahen wir dann auch die wild gewordenen Jungs, die von den Klippen Springen. Aber sorry, dachten wir uns, nee danke, ich bezahl Dich nicht dafür, dass Du von der Klippe springst und vielleicht nicht mehr auftauchst. Echt halsbrecherisch was die da machen.
Nach der Bootstour war erst mal Baden angesagt. An einer Stelle mit Strand und seichtem Wasser. O.K., dachten wir, haben wir unsere zweite Garnitur Klamotten umsonst mitgebracht. Hier reicht uns das Wasser maximal bis zum Oberschenkel und wir werden nicht richtig nass.
Ha ha ha dachten sich wohl die Kids. Wir also als erstes ein wenig durchs Wasser gewartet. Da machte es Platsche, ‚Platsch, Platsch und 4 Jungs in Badeunterhose und 2 Mädels in kompletter Garnitur kamen ins Wasser gehüpft. Gut, so ein paar Spritzer trocknen so wieder. Aber nix da, schon ging die Wasserschlacht los, und in null Komma nix waren wir von oben bis unten nass und lagen mit im Wasser. Wir haben uns natürlich bei der Wasserschlacht nicht lumpen lassen und haben ordentlich mit gemacht.
Nach einer Riesen Gaudi ging’s dann ans waschen, jeder schrubbte sich und wir natürlich mitten drin. Deshalb gibt´s von dieser Aktion auch keine Fotos, die bekommen wir noch zugeschickt von den Holländern.
Jetzt sind wir alle hungrig vom vielen planschen. Ab ins nächste Restaurante mit den Kids. Jeder bekam reichlich zu essen und zu trinken. Mmmmhhh lecker!!! Unser Busfahrer kauft noch ein paar Fische für seine Familie. Und dann ging’s auch schon weiter zu dem Krokodilreservat. Davon gibt´s keine Fotos. Wir weigern uns Euch den Scheiss zu zeigen. Super viele Krokos mit vielen Blutigen Wunden. Sie beißen sich schon gegenseitig weil sie viel zu wenig Platz haben. Zum Kotzen, falls einer unserer fleißigen Leser jemanden vom Tierschutzverein kennt, wir stehen als Infoquelle zu Verfügung.
Jetzt sind wir alle müde und kaputt und machen uns auf die Heimreise. Die Kids, unsere Gäste sind alle Rundum zufrieden und glücklich. Wir natürlich auch. Zwischen durch gab’s dann noch einen leckern Kaffee und nach einer Stunde sind wir dann auch zurück im Mercy Home. Hier ging natürlich erst mal das große Erzählen los. Und somit endet dieses schöne Wochenende mit unseren Gästen und dem Ausflug…

So jetzt noch ein paar liebe Worte an unsere Spender:

Damit ihr auch wisst, was mit dem Geld passiert. Wie ihr aus unseren vorherigen Berichten entnehmen könnt, haben wir schon einige Kleinigkeiten besorgt. Sprich: Druckerpapier, Ordner usw.. Diesen Ausflug haben wir auch von eurem Geld finanziert. Also, alles was wir mit den Kids unter nehmen egal ob es für die Gesundheit ist oder auch um ein bisschen Spaß geht wird von uns bzw. Euch mitfinanziert.
Demnächst stehen dann auch noch größere Anschaffungen an. Wie Schränke für Kleidung und Spielsachen, Orthopädische Schuhe für Klumpfüsse, neue Matten, Pezzibälle, Medizinbälle und Terrabänder für unsere Physio Unit, jedes Kind soll ein Handtuch, Seife und Zahnpaste bekommen.
Also Ihr habt auf jeden fall ein gutes Werk getan. Und wir geben uns aller größte Mühe, das Geld wirklich sinnvoll unters Volk zu bringen. Ihr könnt Euch auf uns verlassen, Euer Geld wird nur zum Wohle der Kidis eingesetzt.

Im Namen aller Kinder, Brother Louis und auch von uns vielen Lieben Dank für eure Hilfe.
Für uns gilt aber, dass was wir hier von den Kids bekommen ist nicht mit Geld aufzuwiegen.

Was diese Woche so bringen wird!!! Wir wissen es noch nicht, und warten einfach mal ab was unsere Alltag der immer wieder anders ist so bring und werden euch dann davon Berichten.
Eine schöne Woche bzw. Rest Woche Euch allen und viel Sonnige Grüsse Julia & Julchen

Unser Besuch im Lepra Dorf und Sightseeing Tour durch Dahrampuri

03.02.07

Das war also der Ankunft Tag. Der nächst Tag startet mit der Besichtigung des Lepra Dorfes. Also wir müssen schon sagen es sieht richtig gut aus. Seit einiger Zeit haben die meisten der Bewohner auch ein Richtiges Haus. Jetzt fehlen nur noch die Toiletten und Duschen aber das kommt auch noch. Und die 12 Häuser die noch gebaut werden müssen, damit alle ein kleines Häuschen haben sind auch schon in Arbeit. Wie Ihr sehen könnt gibt’s hier viel mächtig stolze Hausbesitzer. Für den Einkauf ist auch gesorgt, der kleine Supermarkt. Sie verdienen auch noch Geld mit dem an und verkauf von Hühnern. Wir waren sehr beeindruckt von dem Leben hier im Dorf. Von einigen Frauen haben wir auch erfahren, dass dieses Dorf auch Nachwuchs erwartet. Zum Ende hin gab’s dann natürlich wie fast über all noch eine frische Kokosnuss zu trinken und Essen.
Zurück im Mercy Home, wurden wir, wie immer, von vielen strahlenden Kinder Augen begrüßt. Natürlich hieß es dann, erstmal ausruhen und futtern, futtern, futtern. Ach ganz vergessen. Die Schwester von Brother Louis aus Chinnai ist auch, mit den 3 Holländern her gekommen. Das ist übrigens, genau wie die eine Schwester aus Bangalore, auch eine Nonne. Aber eine sehr strenge Nonne… Zum Leid von vielen Kindern… Aber wir fanden es eigentlich ganz nett, da sie sehr gut gekocht hat. Wir vermuten zwar, dass sie uns nicht so mag aber war uns eigentlich dann auch egal. Den Rest vom Tag haben wir dann noch mal in Dharmapuri verbracht. Am Abend haben unsere Mädels dann ganz geheimnisvoll getan. Wie wir später erfahren haben war das wegen Sister „Die Nonne“. Wir wollten uns nach dem Abendessen bei uns im Wohnzimmer treffen. Mhhh dachten wir was wohl los ist. Als wir dann um 8 fertig waren mit essen, sind wir gespannt wie ein Pflitzebogen zurück zu unserem Haus gerannt. Da standen sie auch schon und warteten mit einer Tüte Henna. Juppi Du wir bekommen unsere Hände und Füße mit Henna voll gemalt. Mal Hut ab, so können wir nicht malen frei Hand. Es ist super schön geworden. Was wir aber nicht wussten, dass das Zeug so lange trocknen muss. Also saßen wir hier Beide, 3 Stunden in unserem Wohnzimmer mit Händen hoch und konnten nix machen. GÄÄÄÄHHHHHNNNN!!! Um 23 Uhr konnten wir uns dann das Zeug von den Händen und Füßen abkratzen und ne geschlagene Stunde später lagen wir dann mit unseren Hennatattoos im Bett.

Der Besuch unserer Niederländischen Gäste

02.02.07

So am Freitagmorgen haben wir dann endlich unseren Besuch vom Bahnhof abgeholt. Der Bahnhof ist ca. eine halbe Stunde entfernt. Wir waren echt mal überglücklich endlich mal wieder andere weiße Gesichter zu sehen und auch mal was anderes zu hören. Wir haben uns zwar auch noch nicht gegenseitig tot gequatscht, trotzdem ist es echt mal wieder was anderes sich mit anderen Menschen zu unterhalten. Und vor allem haben sie uns von Ihrer Indienreise berichtet. Wo sie waren in welchen Hotels und so weiter. Wir hatten echt eine super schöne Zeit mit den dreien.
Nachdem wir dann am Mercy Home angekommen sind und sie auch alles gesehen hatten sind wir am Nachmittag mit unserer Sightseeingtour in Dharmapuri gestartet.
Sie meinten, das war ja mal super, endlich haben wir auch mal was von Dharmapuri gesehen. Sie waren schon so oft hier aber wirklich was gesehen haben sie nicht. Weil Brother Lousi immer der Meinung ist, das man müde ist und sich ausruhen muss. Egal was man gemacht hat. Also man kann maximal eine Sache am Tag machen entweder ankommen und sich ausruhen oder Sightseeing Tour durch Dharmapuri. Beides ist kaum möglich in Brothers Augen.
Aber auf der anderen Seite macht er dann voll stress und schmeißt die komplette Planung für die nächsten Tage wieder über den Haufen, so das alles durch einander gerät. Kurz vor unsere Sightseeing Tour haben wir dann erfahren, dass das Tanzen für uns nicht morgen sondern heut stattfindet. Egal dachten wir dann halt heute.
Als wir dann um 5 zurück waren ging’s auch schon los. Die Kinder haben Wochen vorher Tänze einstudiert und geübt. Also wirklich super klasse. Wie sie alle geschminkt und gestylt waren. Aber vor allem wie sie getanzt haben sogar die gehörlosen haben mit getanzt. Jeder wusste genau wo er hin musste. Nur der kleine Patzer mit dem Stromausfall, aber da kam dann auch nur ein lächeln und: That´s India!“ also alles Friede Freude Eierkuchen. Am Ende gab’s dann noch für jeden Puffreis. Ach die zwei Zuschauer aus Deutschland haben den Kids kräftig mit geholfen beim vernichten des Puffreis. Anschließend gab’s dann noch „Madam picture“ „Madam picture“! Also haben wir von jedem Kind Fotos gemacht. Mit uns ohne uns von oben und unten von rechts und links.
Nach diesem ganzen Foto hin und her waren wir alle ganz schön geschafft. Also die Kids sind echt mal alle so Foto geil und alle wollen am liebsten auf alle Fotos. Aber viele schnallen es nicht richtig, das man erstmal stehen bleiben muss und warten muss bis der Apparat auch ausgelöst hat. Zum glück sind nicht alle immer zu früh weg gelaufen und wie Ihr sehen könnt sind auch wir auf ein paar Fotos drauf.

Samstag, 3. Februar 2007

Unsere Schenkelwärmer…

01.02.07

Gestern Morgen haben wir darüber gesprochen, dass es doch eine gute Idee ist, diese Woche mal in den Krankenhäusern einen Besichtigungstermin abzusprechen. Gesagt getan, wir baten Brother Louis für uns dort den Termin abzusprechen, um Verständigungsproblemen aus dem Weg zu gehen. Also kein Problem, er erzählte uns irgend etwas davon das sein Freund Antony, uns heut Abend abholt und das wir das Krankenhaus dann schon heute Abend besichtigen können. Ohhh super das ging aber flott mit dem Termin. Aber manchmal redet Brother Louis auch ein bisschen Chaos und wir warteten und warteten um 19Uhr auf der Veranda auf den Freund.
Ach noch was, am Nachmittag kam einer unsere kleinen Schützlinge mit Eiterblassen an den Händen zu uns. Wir sprachen mit Brother Louis ab, dass wir Ihn am Abend dann mitnehmen zum Krankenhaus. Brother Louis meint dann nur er bekommt dann eine Injektion. Also alle Kids die irgendetwas haben bekommen hier eine Injektion, ob man Fußpilz hat oder Durchfall egal, Hauptsache eine Injektion.
So jetzt zurück zu unserem Warten… Also wir warten und warten und Brother Louis setzt sich in aller Ruhe zu uns. Um 19.15 Uhr meinte er dann: „Ach wollt Ihr nicht mal los fahren???“ HHHHÄÄÄ dachten wir? Wieso wir los fahren, wir wissen doch gar nicht wo das ist. Aber egal Brother Louis hatte natürlich noch ein As im Ärmel. Einen kleinen Jungen der kein Englisch spricht, der den Weg kennt.
Und jetzt wie fahren??? Wir sollen mit den Beiden Jungs auf unserem Rollerteil fahren? Ach du scheisse dachten wir. Wir sind doch keine Inder die das gewöhnt sind mit 3 Leuten und 5 Kindern auf dem Teil zufahren. Aber egal dachten wir wer nicht wagt der nicht gewinnt. Also haben wir uns auf unseren Roller geschwungen, einer saß vorne auf der „Stange“ zwischen Julchen und Lenker, einer saß dann zwischen Julia und Julchen und Julia dann ganz hinten. Sehr spaßig alles. Nach kurzer Fahrtzeit merkten wir Beide, dass die Jungs, die zwischen unseren Beinen saßen eigentlich ganz nett, sind da wir dann „warme Schenkel“ haben. Die Hin und Rückfahrt haben wir alle unbeschadet überstanden. Also macht Euch mal keine Sorgen, mittlerweile können wir genauso dreist und gut fahren wie der Rest der Indischen Bevölkerung.

So und jetzt zu unserem Besuch im Krankenhaus bei dem Physiotherapeuten. Es war ein voller Erfolg. Der Typ spricht sehr gutes Englisch und ist auch im Algemeinen super freundlich. Mit seiner Art und Weise auf Menschen und vor allem Studenten zuzugehen, hat er uns sehr Motiviert. Wir sind total begeistert. Er hat uns eingeladen bei Tag zu ihm zu kommen und mit ihm gemeinsam einige Patienten zu besprechen. Das ist natürlich sehr interessant, da er unter Anderem auch Manual Therapeut ist. Für normal sterbliche: einrenk Doktor. Also wir werden dann von unserem Krankenhaus Aufenthalt berichten.

Dieses Wochenende erwarten wir erst mal Besuch aus Holland. Dafür wurde alles geschruppt und gewienert. Da haben wir uns natürlich angeschlossen und die Physio Unit auf Vordermann gebracht. Als wir dann angefangen haben „ Ata - Girl“ zu spielen, haben wir direkt tat kräftige Hilfe von unseren ganz kleinen bekommen. Echt klasse wie die den Putzlappen schwingen und alles wienern. Die großen Jungs kamen nur kurz vorbei, schauten etwas doof aus der Wäsche und gingen dann wieder. Obwohl sie uns 2 Tage vorher versprochen haben uns zu helfen. Das wir etwas enttäuscht von ihnen waren haben wir ihnen dann auch wohl verständlich gemacht. Als sie dann am Abend zu der Gruppe kamen hat uns keiner der Jungs auch nur versucht an zuschauen. Das Schlechte Gewissen hat sie wohl geplagt. Aber das ist auch manchmal ganz gut so. Morgen ist wieder alles vergessen… 

Ach, Julia hatte dann, beim Wasser holen für das Putzen, noch den Kampf mit der Kuh. Das heißt so viel, dass sie sich mit der Kuh um den Wassereimer gestritten hat. Sie pumpte am Brunnen frisches Wasser in den Eimer. Und die Kuh dacht sich wohl:“Juppi-Du die bekloppte weiße gibt mir Wasser.“ Madam Kuh lächelte Julia noch kurz an und steckte stumpf ihren Kopf in den Eimer um das Wasser zu saufen. Aber Julia von natur aus Kämpferische veranlagt, hat nicht aufgegeben. Sie drängelte mit der Kuh um den Eimer und schupste und puffte die Kuh so lange in die Seite bis die Kuh genug von dem Kampf hatte und aufgab. Also das war der gewonnene Kampf mit Madam Kuh…

Wir wünschen Euch allen ein schönes Wochenende und viel Spaß. Wir melden uns dann Anfang nächster Woche wieder und berichten dann von dem Besuch der Holländer und unserem Ausflug ganz in den Süden zu den „Waterfals“.

Julia & Julchen

Unsere Neue Freundin Pico

01.02.07

Hallo ihr Lieben

Also wir waren die ganze Woche über sehr fleißig im Mercy Home. Die Kinder kommen mittlerweile regelmäßig zu der Therapie, sie sind wie geplant in Gruppen unterteilt worden. Es gibt jetzt eine Morgen und eine Abend Gruppe.
Jetzt müssen wir nur noch unsere großen Jungs etwas mehr motivieren. Sie haben oft keine Lust zu kommen und wollen lieber quatschen, lesen oder einfach nur ein bisschen abhängen. Ist auch wohl verständlich wir erinnern uns doch alle, wie das so war als wir 14,15 und 16 waren. Da hatten wir auch keine Lust auf Therapie oder so etwas und dann auch noch mit zwei so Mädels. Aber wir bleiben hart nackig, es gibt kein Null bock. Jeder muss zur Therapie, irgendwann werden sie es uns danken. Aber natürlich werden wir uns noch was einfallen lassen, das die Therapie auch für unsere etwas ältere Generation spaßig wird.
Mit unserem Therapeuten kommen wir mittlerweile auch ganz gut klar. Zu Beginn hatten wir leichte Kommunikationsschwierigkeiten, aber diese haben sich dann nach einer Woche schnell geklärt und jetzt klappt es immer besser. Er ist ein sehr junger Therapeut, der etwas selbstverliebt scheint. Da er wenn es irgendwie möglich ist in den Spiegel schaut und an sich rum hantiert. Und sein Handy liebt er auch über alles, er telefoniert ständig. Wir vermuten, dass er uns und den Kindern damit imponieren möchte.
In der ersten Woche wurden alle Vorschläge die von uns kamen, als nichtig abgetan. Das war etwas frustrierend für uns. Aber in der zweiten Woche, haben wir herausgefunden, dass wir Ihm unsere Vorschläge und Pläne nicht als unsere Idee verkaufen müssen sondern als seine Idee. Dann findet er seine / unsere Vorschläge ganz toll. Damit behalten wir die Übersicht über alles und wissen, dass unsere Ideen gut sind. Und wir können unsere vorher gestellten Lernziele verwirklichen ohne das wir unserem Therapeuten auf den Schlips treten. Also im Endeffekt sind alle glücklich und zu frieden.

Warum wir dieses Kapitel „Unsere neue Freundin Pico“ genannt haben, weil wir uns seit dieser Woche mit einem neuen / alten Kind angefreundet haben. Also Pico lebt schon länger hier war aber in unseren ersten Wochen nicht hier. Er war zu Hause und kam erst letztes Wochenende zurück.
Zu erst haben wir nicht verstanden warum Pico von den anderen Kids Nummer 9 genannt wird. Bis Brother Louis uns aufklärte, also man sagt hier zu Männern Nummer 9 wenn sie in einem falschen Körper geboren wurden. Zu Deutsch wenn sie Transvestiten sind.
Jetzt wurde uns einiges klar. Pico läuft immer rum wie ein Mädchen, er liebt es sich zu schminken und ist super tuckig aber total drollig dabei. Er trägt Saris und liebt die Mädels und wir glauben Jungs findet er zum anbeißen, zumindest schaut er ihnen so hinter her. Beim laufen wackelt er mit dem Hintern, dass kann keine Frau und einen Augenaufschlag unbeschreiblich. Wenn er redet, fuchtelt er mit seinen sehr gepflegt Händen und meist lackierten langen Nägeln herum und gestikuliert wild durch die Gegend. Er liebt es sich mit den anderen Jungs zu streiten. Er liebt es noch viel mehr sich mit den Teachern zu zoffen. Das artet manchmal ganz schön aus, so dass er von Ihnen, mit Recht, eine gelatscht bekommt. Aber im Algemeinen ist er eine super süße und liebvolle Tunte mit allem was dazu gehört. Demnächst werden wir Sie/ Ihn auch noch fotografieren dann gibt’s auch Bilder von unsere neuen Freundin.
Also das ist unsere erste neue Erfahrung hier in Indien. Sehr lustig und spannend zu sehen, dass in einem so extrem religiösem und gläubigen Land wie Indien Menschen wie Pico akzeptiert und auch geliebt werden. Hier im Mercy Home über nimmt er viele aufgaben, er wäscht die Wäsche für die kleineren Kids, putzt und räumt auf und er liebt es zu kochen. Also im Gossen und ganzen, das Perfekte Mädchen. Und wir haben Ihn schon jetzt in unser Herz geschlossen.