Freitag, 13. April 2007

LITTLE TASTE OF HEAVEN

Hallo ihr Lieben,

seit dem 11.04.07 sind wir im little taste of HEAVEN angelangt. Das ist ein kleiner Ort namens Varkala ganz im Sueden Indiens. Nach einer Horrornacht im Zug erreichten wir frueh morgens unseren Traum. Ein kleines Hotel, direkt am Strand, ohne Tuk Tuk's, Autos oder Bussen, nur das Meeresrauschen, welches wir von unseren Betten aus hoeren koennen.

Mehr von unserem little taste of HEAVEN gibt es anfang der Woche (fals alles gut geht, hier in Indien weiss man ja nie)!!!!

Also werdet noch schoen neidisch!

Alles liebe Julia und Julchen

Happy Ostern

Hallo Ihr Lieben

Wir wünschen Euch allen erst mal Frohe Ostern. Mittlerweile sind wir schon einige Städte weiter gezogen.
Am 02.04.07 sind wir in Kumbakonan gelandet. Wie wir Euch kennen, ist Euch das Märchen: „Die unendliche Geschichte“ ein Begriff, und das „Nichts“ dürfte Euch dann auch wohl bekannt sein. Dank diesem kleinen Dorf Kumbakonan wissen wir jetzt wo das Nichts ist und wie es dort aussieht. Hier sind wir wirklich in einem Drecksloch abgestiegen. Es war mehr als IIIIIIIHHHHHH, deswegen sind wir auch direkt am nächsten Tag weiter gefahren.
Am 03.04.07 sind wir dann in Thanjavur gelandet. Hier war es um einiges besser. Wir haben ein Zimmer in einem ganz neuen Hotel bekommen. Das lag zwar direkt am Busbahnhof, aber da wir uns nach über drei Monaten Indien, an den Lärmpegel gewöhnt haben, hat uns das auch nicht mehr gestört. Hier konnten wir dann auch unsern Kulturhunger wieder stillen. Angefangen haben wir mit der Besichtigung des Königspalastes. Hier haben wir uns zwei Museen angeschaut. In dem einen waren Bronzefiguren ausgestellt, für Bronze Gießerei ist diese Gegend auch bekannt. In dem zweiten Museum waren Königliche Ausstellungsstücke, wie z.b. Waffen, Porzellan, Stühle usw. also nicht wirklich interessant. Die Bronzen waren aber super klasse nur leider in den Geschäften unbezahlbar, zumindest für uns, als arme Studies. Am Abend sind wir dann mit zwei Indern ein Bierchen schlabbern gegangen. Es wäre so nett gewesen, wenn sie am Ende nicht so penetrant gewesen wären. Aber keine Angst, die zwei Madams haben alles im Griff gehabt.
Am nächsten Tag sind wir dann das erste Mal um 6.30 von einem Gast geweckt worden, der am Abend zuvor gesehen hat in welchem Zimmer wir schlafen. Er wollte nur ein bisschen mit uns plaudern. Verflucht noch mal es ist erst 6.30 und wir wollen doch einfach nur schlafen und unsere Ruhe haben. Um 7 Uhr kam dann der Room Service um uns Kaffe anzubieten. Ist ja auch sehr freundlich, aber doch nicht um 7 Uhr wenn wir Urlaub haben. Wir wollen doch einfach nur schlafen. Um 8 Uhr ging dann das Telefon und die Rezeption war dran um zu fragen ob alles O.K. ist und ob wir was wollen. Daraufhin haben wir ins Telefon gebrüllt, dass wir nur unsere Ruhe wollen und schlafen möchten. Der Höhepunkt war dann um 8.30 Uhr, als der Gast zum zweiten mal zum quatschen vorbei kam. Da hat Julia kurzen Prozess gemacht und einfach die Tür wieder zu gehauen. Dann war aber auch nix mehr mit schlafen. Dann sind wir halt aufgestanden und haben uns den Tempel angeschaut. Auch wie so viel Tempel hier in Indien Traumhaft. Zum Glück sind wir dann auch schon weiter in die nächste Stadt gefahren, da das Hotelpersonal wirklich ein bisschen zu aufdringlich wurde.
Am 05.04.07 sind wir dann in Tiruchirapalli / Trichy gelandet. Hier haben wir einen riesigen Hotel Komplex bezogen. Ein echtes nobel Hotel, aber günstig. Leider konnten wir nur eine Nacht bleiben. Aber an dem Tag konnten wir erst mal die Stadt genießen. Wir haben uns den 60ha großen Sri Ranganathaswamy Tempel zu gemühte geführt. Aber diesmal nicht auf eigene Faust, wie sonst, sondern mit Führung. Sonst hätten wir viele Dinge nicht gesehen und hätten uns vermutlich verlaufen. Da diese Tempel Anlage Mandalaförmig aufgebaut ist. Also, wir müssen schon sagen, die Führung war spitze und der Tempel wirklich ein Traum. Als nächstes war dann die Rock Fort Festung dran. Das ist ein Tempel der leider für nicht Hindis unzugänglich ist. Aber es ist auch wohl durch aus verständlich, wir hätten auch keine Lust uns beim beten zu schauen zu lassen und Fotografiert zu werden. Aber die Aussicht war einfach wundervoll, wir konnten fast die ganze Stadt sehen. Und immerhin hatten wir für den Tag schon mal genug Sport gemacht, 416 Stufen hoch und wieder runter.
Am nächsten Tag sind wir dann in die nächste Luxusbude umgezogen. Eigentlich hätten wir uns den Laden nicht leisten können. Nachdem wir dann schon wieder ziemlich deprimiert raus marschiert sind, kam der Direktor persönlich hinter uns her gerannt und meinte er hätte da noch ein Zimmer, dass auch wir bezahlen können, Freu Jubel, warum wir das Zimmer dann so günstig bekommen haben, wissen wir nicht genau. Wir vermuten weil wir ein bisschen traurig geschaut haben und große Klimperaugen gemacht haben. Herrlich, das Teil sogar mit Pool und allem was dazu gehört. Wir wissen zwar nicht genau warum die ne Sauna hatten aber auch egal. Wenn man unbedingt ne Sauna möchte, dann braucht man einfach nur mit einem großen Handtuch überm Kopf draußen stehen zu beleiben. Das hat den gleichen Effekt.
Auf jeden fall hatten wir dann genügend Zeit um uns noch „Our Lady of Lourdes“ anzuschauen. Das ist eine wundervoll große Kirche, die ein Abbild der Kirche in Lourdes sein soll bzw. ist. Hier hatten wir das Glück und konnten uns Indische Kirchen Gesänge anhören. Wundervolle klänge und die Akustik in dieser Kirche einfach himmlisch.
Leider mussten wir am nächsten Tag auch schon weiter fahren und konnten nicht noch einen Tag länger bleiben in unserm Luxushotel. So schlimm war es dann doch nicht, schließlich wollen wir auch noch am Ende unserer Tour ein paar Tage am Strand verbringen. Bis dahin möchten wir aber noch mal ein bisschen Kultur tanken. Die Kirchen, Tempel und Museen hier sind einfach zu schön um sie sich nicht anzuschauen.
Seit dem 07.04.07 sind wir in Madurai. Das ist ein große Stadt recht weit im Süden, also wir kommen unserm Strandurlaub immer näher. Was uns hier so erwartet wissen wir bis jetzt auch nur aus unseren Büchern. Wir wissen auf jeden fall schon mal, dass der Tempel auch wieder so riesig ist das man ihn am besten mit Führung genießt. Ansonsten werden wir die herrliche Aussicht von dem Dachrestaurante unsers Hotels aus genießen und vor allem viele Leckerein futtern.

Also wir melden uns dann nächste Woche noch mal und erzählen Euch von unserem Strandurlaub… Hi Hi Hi

Bis dahin wünschen wir Euch allen Frohe Ostertage und alles Liebe
Eure Julia & Julchen

Montag, 2. April 2007

Good Night Madam and Sweet Dreams…

Wir können wohl behaupten, es war ein schöner aber auch kurz und schmerzloser Abschied vom Mercy Home. Bei manchen unserer Kids, die uns besonders ans Herz gewachsen sind, ist uns der Abschied besonders schwer gefallen und wir mussten Beide mit den Tränen kämpfen. Aber irgendwann ist halt alles Mal zu Ende und unsere Zeit war am 27.03 zu Ende. Aber auch eine gute Zeit zum gehen.
Mittags sind wir dann auch endlich in Chennai, unsere erste Station auf unserer Tour, angekommen. Wir hatten direkt ein bisschen Zimmer stress im Hotel, da sie uns nicht das Zimmer gegeben haben, welches wir vor 5 Wochen reserviert haben. Na ja, nach dem dritten Zimmer waren wir dann wenigstens so halbwegs zufrieden und konnten uns ein wenig niederlassen. Nach den ersten paar Minuten hat das Liebe Julchen dann festgestellt, dass sie ihre geliebte Sonnenbrille im Zug verloren hat. Schrei, Fluch, Maul… Und die arme Julia muss alles ertragen. Julia beruhigt Julchen und dann haben wir uns entschlossen direkt den nächsten Bazar anzusteuern um eine neue zu erstehen. Da ohne Sonnenbrille ist man bei Happy Sonnenschein den ganzen Tag, wohl mal so ein bisschen aufgeschmissen. Supi, das ist genau das Richtige nach einer langen Zugfahrt. Shopping auf dem Bazar. Hier haben wir auch alles was das Frauenherz begehrt erstanden und natürlich bis auf eine neue Sonnebrille noch ein bisschen Schmuck gekauft. Und unser neues Heiligtum das „BSST“.
Das ist ein mit Stromgespeister Tennisschläger. Mit dem können wir die Moskitos abends grillen. In Deutschland bekommt man solche Teile auch aber nicht so toll wie hier. Hier sind die Teile nicht mit Batterie betrieben, nein, man kann die an die Steckdose anschließen. Also könnt ihr Euch vorstellen wie viel Power das Teil hat.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf Sightseeing Tour durch Chennai gemacht. Da wir, aus unseren Büchern so ungefähr wissen wo wir hin wollen geht’s erst mal zu Fuß los. Und auf den Weg haben wir eine Bäckerei gefunden, mit echten Croissants und echtem Brot und so tolle Sachen die man auch in Deutschland bekommt. Ein Traum, endlich wieder Frühstücken wie bei uns. Wohlgenährt und ein bisschen voll gefuttert haben wir uns dann auf den weiteren Weg gemacht.
Wie ihr auf den Bildern dann sehen könnt waren wir in der San Thome Cathedral. Eine wundervolle große Kathedrale in der die Überreste vom Heiligen Thomas ruhen. Sehr beeindruckend. Hier haben wir einige Zeit verbracht, wir haben die stille und Ruhe sehr genossen. Weiter ging’s dann zum, mit Scheisse übersäten, Marina Beach. Ja, ihr lest richtig. Der Strand ist mit menschlicher Scheisse bestückt, wirklich kein schöner Anblick. Aber wie wir später herausgefunden haben gibt’s da auch noch ein wirklich weit aus schöneren Strandstreifen, an dem man sich auch mal hin setzen kann und Spazieren gehen kann.
Unsere nächste Station ist dann der Kapalishvara Tempel. Ein großer belebter wundervoller Tempel.
Jetzt geht’s aber per Bus weiter, da 10 Km laufen in der Prallen Sonne ist nicht so der Knaller. Am Fort St. Georg angekommen geht’s auch direkt weiter mit Kultur, im Museum und die kleine Saint Merys Church. Also viel größer sollte ein Museum auch nicht sein, sonst wird’s laaaangweilig. Aber das war wirklich O.K. und interessant. Es erzählt und zeigt die Geschichte der Englischen Kolonialzeit. Das reicht dann aber auch für heute. Müde und hungrig fahren wir zum Shopping Center um uns hier unserer Lieblingsbeschäftigung zu widmen, Schoppen und anschließend Futtern.
Am nächsten Tag bleibt es dann etwas ruhiger. Zugtickets für die Weiterreise reservieren und noch eine Kirche anschauen. Dann ab zurück zum Hotel und an den Pool geknallt in die Sonne… Das Schild vor dem Pool hatten wir wohl bis dato aus unserem Blickfeld verbannt, wir müssen auch als Hotelgäste, für den Pool bezahlen. Wie wir finden ist das eine Frechheit. Aber egal, schließlich haben wir Urlaub. Und somit gehen unsere ersten Beiden Urlaubstage dann zu Ende. Jeden tag fragen wir uns, was unsere Kids jetzt wohl so treiben und wie es ihnen so geht??? Um an unsere schöne Zeit erinnert zu werden verabschieden wir uns jeden Abend mit dem Satz : Good Night Madam and Sweet dreams“ das ist das was unsere Kids jeden Abend vor dem Schlafen gehen gesagt haben…

Am 30.03.07 haben wir uns dann mit dem Bus auf die Reise nach Kanchipuram gemacht, das liegt zwei Stunden Bus fahren von Chennai entfernt. Die Busfahrt war wie immer nicht der Knaller, laut wegen keine Fenster im Bus und deswegen auch ein bisschen stinkig aber man hat eine Automatische A/C ( Klimaanlage) solange der Bus fährt. Das ist auch von Vorteil. Am Bahnhof von Kanchipuram wurden wir erst mal belagert von Tuk Tuk Fahrern die uns vermutlich bis zum Mond gebracht hätten. Aber immer mit der Ruhe, die zwei Madams müssen erst mal wieder wach werden (Bus ist Schlafenszeit) und dann kann es losgehen. Wo wir da so rum standen und geraucht haben wurden wir von einem Inder angesprochen der uns als Reiseführer zur Verfügung stehen wollte. Nach dem er meinte wir müssen nur die Tuk Tuk bezahlen und ihm könnten wir das geben was wir meinen, war die Sache auch schon geritzt.
Das war auch gut so, dass wir uns nicht wie geplant Fahrräder geliehen haben. Die Tempel liegen echt weit aus einander und vor allem schließen zwei der großen Tempel mittags um 13 Uhr. Und der freundliche Inder entpuppte sich als hervorragender Reiseführer. Er brachte uns zu den Tempeln erklärte uns auf der Fahrt dort hin, was wichtig ist und wo für der Tempel steht und rein gehen und anschauen konnten wir die Tempel dann alleine. Also konnten wir die archetektonischen Meisterwerke ganz in ruhe genießen. Zum Pippi machen haben wir an einer Seidenfabrik gehalten und hier konnten wir auch noch sehen wie die Seide zu Saris verarbeitet wird. Alles in allem ein super schöne sehr betempelter Tag.
Am 31.03.07 wollten wir eigentlich nach Mamalapuram fahren um uns hier auch noch ein paar der wundervollen Tempel an zu schauen. Aber da hat uns der Staat einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gesternabend haben wir dann erfahren, dass am 31.03.07 gestreikt wird und nichts fährt. Gut dann halt ausschlafen und Pool. Ach am Morgen konnten wir dann in der Zeitung lesen, dass der Staat den 31.03.07 kurzfristig zum Feiertag erklärt hat. Ja das ist auch Indien. Gestern noch ein Streik heute schon ein Feiertag…

Uns geht es alles in allem wunderbar, wir genießen unsern Urlaub und haben keinen Stress mehr…

Good Bey Chennai!!!!

Am 01.04.07 haben wir uns auf den Weg gemachte nach Mamallapuram!!! Das ist eine kleine Küstenstadt ca. 3 Stunden Bus fahren von Chennai entfernt.
In der kleinen mit Sand überhäuften Stadt angekommen, haben wir wieder mal das Glück, für kleines Geld, einen guten Tuk Tuk Fahrer als Fremdenführer zu bekommen. Also auf geht’s in den Tempel Tag.
Wir sind erschlagen von so vielen wirklich tollen Sachen. Es gibt riesig große und wunderschöne Stein Reliefs. Also haben wir nicht nur was für unsere Bildung getan, wir haben uns auch ein bisschen als Bergziegen betätigt. Nach dem Wir uns dann den letzten Tempel der direkt am Strand liegt angeschaut haben, hielten wir Ausschau nach einen Restaurante. Direkt am Meer gab es dann auch ein schönes gemütliches kleines Fischrestaurante mit Meerblick. Das ist doch wohl Urlaub pur… Frische Meeresfrüchte essen Bierchen trinken und dazu den Blick aufs Meer genießen. Ein Traum sagen wir Euch. Anschließend haben wir uns noch Zeit genommen um die wundervollen Arbeiten der Steinmetze zu betrachten und ihnen auch bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Viel traumhaft schöne Arbeiten nur leider teilweise eine Nummer zu groß für unsern Geldbeutel.
Nachdem wir dann wieder in Chennai angekommen waren, haben wir schnell unsere Sachen gepackt und haben aus dem Hotel ausgecheckt. Heute Nacht fahren wir dann weiter nach Kumbakonan. Mal abwarten was uns hier so erwartet…

Wir melden uns dann wieder, Wann und von Wo ist noch ungewiss, da es nicht überall Internet gibt.

Bis dahin alles Liebe
Julia & Julchen

Sonntag, 25. März 2007

Wasserfaelle aus Traenen

Hallo Ihr Lieben im Eisigen Deutschland:

So langsam neigt sich unsere Zeit dem Ende zu. Wenn wir darüber nachdenken, dann werden wir jetzt schon ganz wehleidig und uns steigen auch ein paar Tränchen in die Äuglein. Wenn wir unsere zeit mal Revue passieren lassen dann gibt es nur einen Ausdruck und das würden auch unsere Kids sagen:

Suuuuuuuuuperrrrrrrrrrr!!!!!

Es war eine wundervolle Zeit. Manchmal auch ganz schön anstrengend und in manchen Momenten (das müssen wir ehrlich zu geben) auch ein bisschen nervig. Aber zu 99% eine wundervolle Erfahrung, die uns Beide einen großen Schritt weiter gebracht hat. Nicht nur in unserer Beruflichen Erfahrung und Entwicklung, auch in Bezug auf unsere allgemeine Entwicklung.
Wir haben sehr viel gelacht, gespielt und Blödsinn gemacht. Wir haben hier unsere Aufgabe als Physiotherapeutinnen, wir können wohl behaupten, mit Bravur gemeistert. Wir konnten hier viel bewegen und erreichen und viele kleine Füße zum besseren laufen bringen und dünne Ärmchen ein bisschen kräftiger werden lassen.
Wie ihr aus unseren Berichten auch entnehmen konntet war unsere Aufgabe nicht nur die Kinder zu behandeln als Physiotherapeutinnen. Wir haben auch unsere Aufgabe als Krankenschwester und große Schwester gut gemeistert. Wir werden auch bis zum letzten Tag jeden morgen Pillen gegen Verstopfte Nasen und Bauchweh verteilen. Und vor allem werden wir auch weiterhin einoffenes Ohr für all unsere Kids haben. Um die kleinen Kriege zu schlichten und für hoffentlich jedes Problem eine Lösung zu finden.
Uns stiegen gestern schon ein paar Tränen in die Augen als wir erfahren haben, dass einige unserer kleinen und großen Mäuse nur wegen uns noch nicht nach Hause, in Ferien fahren wollen. Sie warten noch auf den Tag an dem wir Lebewohlsagen werden. Es wundervoll, dass wir mit so viel Herzlichkeit und Freude auf diesem kleinen Fleckchen Erde aufgenommen wurden. Heute, nach drei Monaten berührt es unsere Herzen wieder zu gehen. Wir haben alle die kleinen und großen Lause Bengel in unser Herz geschlossen. Aber wir spüren auch ganz deutlich, dass jetzt die Zeit gekommen ist um Abschied zu nehmen. Wir haben unsere ganze Kraft und Power in unser Projekt: „Mercy Home India“ gesteckt. Wir müssen wohl zugeben, dass so langsam aber sicher auch unsere Kraft aufgebraucht ist. Es gibt viele Dinge die wir mit unserer Mentalität nicht verstehen können. Aber das macht auch nichts, wir können diese Dinge zwar nicht verstehen aber mit gutem Gewissen akzeptieren.
Nächsten Dienstag werden wir uns auf den Weg machen Richtung Chennai und wir werden unseren Kids Lebewohl sagen müssen. Dank Eurer Hilfe konnten wir hier so viel erreichen, dafür möchten sich die Kinder und auch wir uns von ganzem Herzen bedanken. Wir haben noch mal eine Liste gemacht von den Dingen die wir den Kindern geben und schenken konnten:

 11 Paar orthopädische Sandalen
 3 Paar Orthopädische Schuhe
 3 Medizinbälle
 6 Igelbälle
 4 Pezzibälle
 6 Terrabänder
 2 Hanteln 3 Kg
 2 Hanteln 4 Kg
 3 mit Sand gefüllte Gymnastikbälle
 6 Gymnastik Matten
 Medikamente gegen Schnupfen und Bauchweh und Husten
 Medizinische Salben und Creme
 Schulmaterialien
 Werkzeug um die Geräte der Physio Unit warten und reparieren zu können
 Zahnbürsten / Zahnpasta / Seifen / Handtücher zum täglichen waschen
 Reparaturen der Krücken
 Neue Krücken


Es ist wahr, man sollte gehen wenn es am schönsten ist!!! Und diese Zeit ist jetzt für uns gekommen…Wir werden ein kleines Stückchen unseres Herzens hier im Mercy Home lassen. Aber das ist hier gut aufgehoben und es ist sehr beruhigend zu wissen, dass das Projekt weiter leben wird. Zwei Neue Studienkollegen von uns machen sich Anfang Juni (nach den Ferien hier) auf den Weg Richtung Indien.

Aber wir freuen uns auch auf unseren Trip quer durch Süd Indien!!! Von Hier und Dort werdet ihr natürlich weiterhin von uns hören.

Time to say good bye….
Alles Liebe Julia & Julchen

Dienstag, 20. März 2007

Unsere Kids als Touristen!!!

Wir schreiben diesen Bricht nur mit einem Auge, da das Andere schon oder besser immer noch am schlafen ist. Es war ein unbeschreiblich schöner Tag mit unseren Kids aber auch für die Madams extrem anstrengend.
Unser Ausflug fing nicht wie vorher besprochen morgens um 5 Uhr an, nein der Bus sollte eigentlich morgens um 3 Uhr hier sein. Irgendwie ein bisschen bekloppt. Mit 80 Kindern morgens um 3 Uhr wegfahren. Aber egal… That´s India!!! Wenn der Bus dann mal da gewesen wäre. Auf jeden fall habe wir morgens um drei Uhr mit 80 Kindern und 10 Begleitern auf dem großen Platz hier im Mercy Home auf den Bus gewartet. Dann wurde es 3.30 Uhr und es wurde 4Uhr und um 4.15 traf dann auch unser Bus ein. Na suuuupppppeeeerrrr, dann hätten wir ja doch noch ne Stunde länger schlafen können. Wir waren schließlich noch ganz schön kaputt von der Zeit in Bangalore, wo wir auch wieder fast nur für unsere Kids unterwegs waren.
Aber egal, jetzt noch die Kids in den Bus gesetzt 4 Rollstühle, 2 Grosse Tonnen mit Reis und der Ziege drin, die Kekse und Bananen und vor allem einen großen Sack voll Puffreis verstauen und dann los. So dachten wir … Aber das verstauen unserer Kinder und der Begleiter und vor allem von uns war gar nicht so einfach. Die Kids mussten sich teilweise zu 5 auf einen 3er Sitz ketschen und teilweise war auch gar kein Platz mehr da. Aber nicht das Ihr jetzt denkt sie sind hier geblieben, es gibt ja auch noch den Mittelweg… Dort haben dann die Restlichen Kinder platz genommen. Die Madams haben sich dann auf den Motorblock gepflanzt und die Restlichen Begleiter haben sich irgendwo hingestellt oder gesetzt. Und um 4.30 war unser Bus dann Pickepacke voll bereit zur Abfahrt. Nur leider musste der leicht bekloppte Busfahrer noch eine Linzens unterschreiben, dass dauerte dann auch noch mal 30 Minuten.
Aber dann um 5 Uhr waren wir dann endlich on the Rout zum ersten Tempel. Fragt uns nicht wie die Tempel hießen, wir wissen es nicht. Aber das werden wir noch her aus finden. Um 9 Uhr sind wir dann Teilweise kotzend am Tempel angekommen. Ja, kotzend, deswegen auch der Bekloppte Busfahrer. Der ist gefahren wie die letzte Straßensau. Als ein anderes Wort ist uns nicht eingefallen.
Jetzt gibt’s erstmal Frühstück für unsere Kids: Reis mit der Ziege und Buttermilchzwiebel Soße. Ihr denkt wohl und das zum Frühstück!!! Aber den Kids hat es geschmeckt weil das normal ist für Indien. Nach dem wir Kumeran, etwas energisch erklärt haben, dass wir die Rolli Kids nicht im Bus lassen und das alle Kinder mit kommen den Tempel anschauen ging Augenscheinlich auch alles gut. Die Kinder waren vorher in Gruppen eingeteilt und jede Gruppe hatte einen Begleiter. So war es zumindest geplant. Es gab nur ein Problem ein Gruppen Leiter war selber noch ein Colleg Student und machte natürlich jeden scheiss mit den die großen Jungs (seine Gruppe) anzettelten. Somit ist Arjunan innerhalb der ersten Halben Stunde in einen nicht unwesentlich tiefen Brunnen gesprungen zum Schwimmen und am Ende, nach der Besichtigung waren zwei von den Grossen Jungs verschwunden und die große Suche ging los. Aber nach einem kleinen Anschiss und ein paar Tränen von Arjunan, vermutlich weil er als Strafe heute Klos putzen muss, und einer halben Stunde suchen waren alle wieder an Bord und es konnte weiter gehen zum nächsten Tempel. Aber das Gesuche der Jungs hatte auch einen Vorteil, wir mussten den ganzen Tag nicht aufs Klo, da wir durch das Sonnen Joggen das ganze Wasser ausgeschwitzt haben.
Im nächsten Tempel ging auch alles etwas reibungsloser. Das war auch ein belebter Tempel der noch in gebrauch war und nicht wie der erste, eine sehr alte Tempelstätte. Hier haben sich die Kinder verteilt und hatten auch Zeit zum Beten, da hier schließlich teilweise auch Hindi Kinder leben und nicht nur Christen. In diesem Tempel gab es einen Tempel Elefanten der hat uns für einen Rupien gesegnet. Oder besser ausgedrückt er hat seinen Rüssel kurzfristig auf unserem Kopf geparkt… War aber eine sehr lustige Erfahrung und wir sind auch wohl mächtig stolz den Elafantensegen bekommen zu haben. Auch der Restliche Tempel war eine Interessante Erfahrung natürlich wurden wir wieder gesegnet und auch wir haben etwas für Euch getan. Wir haben uns Kerzen gekauft und für all unsere Lieben in Deutschland angezündet. Nach unserer Tempel Besichtigung haben wir noch eine kleine Grundsatzdiskussion mit dem Mercy Home Busfahrer geführt. Wie Ihr aus unseren vorherigen Berichten wissen solltet, ist er ein sehr gläubiger Christ. In der Diskussion ging es darum, dass er es nicht verstehen kann, dass wir als Christen in einen Hindi Tempel gehen und vor allem, dass wir uns segnen lassen. Aber wir konnten ihn augenscheinlich davon überzeugen, dass wir doch alle gleich sind und dass der Name von den Göttern vollkommen egal ist.
Jetzt ist aber genug Getempelt und gebetet. Auf zum Freizeitpark. Die Kids freuen sich schon riesig dolle. Damit nicht alle kreuz und quer durch den Bus rennen vor Aufregung gibt’s ein bisschen Partystimmung von unserem Mercy Home Busfahrer. Es wird geklatscht, gesungen und vor allem auf den sitzen rum getanzt. Für Deutschland nicht denkbar aber in Indien ist fast alles möglich.
Im Freizeitpark angekommen, hatten alle Kids Bärenhunger. Dann gab es die Zweite Ladung Reis mit Ziege. Nach einer Kurzen verschnauf Pause um die dicken Bäuchlein in die Sonne zu strecken ging das Chaos dann weiter. Die Begleiter fanden ihre Gruppen nicht mehr wieder weil alle Kids durch einander gerannt sind und teilweise auch verschwunden waren, die Madams waren dem Nervenzusammenbruch nahe, da alles ein großes Chaos war und zur guter letzt war dann auch noch unsere Hauptansprechpartner für 30 Minuten verschwunden. Aber nicht mit den Madams, wir haben erst mal alle Kids wieder zusammen getrommelt dann haben wir Kumeran eine ganze Horde an die Hand gegeben er solle sie alle mitnehmen, durch den Park, und dafür sorgen, dass alle wieder zurück kommen. In der zwischen Zeit haben wir uns auf dem Spielplatz mit den anderen Kids vergnügt. Wenn es da nicht noch ein Sache gegeben hätte unsere großen Jungs waren verschwunden. Nach ein bisschen suchen haben wir sie samt dem tollten Begleiter im Stausee gefunden. Aber da gab es nur ein Problem. Das Tor zum Stausee war eigentlich zu. Aber für die Jungs kein Thema, man kann ja drüber klettern. Der super Held von Begleiter, hat uns nach dem Anschiss, den er von uns bekommen hat, mit dem Arsch nicht mehr angeguckt. Vielleicht auch besser so sonst hätten wir ihn noch getötet, schließlich hat er den ganzen Blödsinn angezettelt und unsere Jungs haben nur mitgemacht. Wir mussten uns echt zusammen reißen um nicht laut loszulachen. Weil unsere Jungs echt lustig aussahen, wie sie so klatsch nass mit ihren Klamotten in der Hand ganz schuld bewusst vor uns standen. Sehr Lustig und wirklich anstrengend dabei böse zu gucken.
Nach dem dann alle wieder am Spielplatz waren, wurde ganz feste geschaukelt, gewippt und viel Blödsinn erzählt. Und die Madams mitten drin. Unsere Kids haben auch aufgepasst wie die Luchse, dass kein anderer Inder uns zu nahe kommt. Na ja wir haben uns mittlerweile schon daran gewöhnt, dass jeder zweite ein Foto mit uns möchte und fast jeder gerne wissen möchte wo wir herkommen, was wir machen usw. Aber unsere Jungs fanden es nicht wirklich witzig, dass die Madams angesprochen wurden. Also haben sie uns mit aller macht verteidigt, in dem sie den Herren eine Kurzfassung von unserem Leben gegeben haben und sie dann mit einer kurzen Handbewegung weg geschickt haben. Wir fühlen uns sehr geehrt, wenn wir schon von unseren ganz kleinen verteidigt werden.
Schon fast am Schluss sind wir dann noch mit einer Gruppe zu den Krokodielen gewandert. Es hat viel Spaß gemacht die Kids dabei zu beobachten, die Freude in Ihren Augen zu sehen und wie alle ganz begeistert: Madam, Madam Madam, have a look!!! Schreien.
Am Ende unseres Ausfluges haben wir dann noch ein Gruppenfoto gemacht und dann schnell ab in den Bus und zurück zum Mercy Home. Jetzt waren auch alle Kids so müde, dass ruhe im Bus war und die Madams konnten auch nur mit Mühe ihre Augen offen halten. Nach 2 Stunden fahrt gab’s dann die erste Pipi Pause. Der Kleinste unserer Lieben kam erst ganz zum Schluss aus dem Bus gehüpft, darum hat auch niemand auf ihn so richtig geachtet. Also hat er direkt vor den Bus gepinkelt und dabei unserem Mercy Home Busfahrer als Baum benutzt … Zum Brüllen Komisch, wie der Kleine da so stand und aus voller Leidenschaft dem Busfahrer ans Bein gepinkelt hat. Na ja alles halb so wild, stinken tun wir eh alle, da kommt es auf ein bisschen Pipi auch nicht mehr an.
Nach noch mal 2 Stunden Horrorbusfahrt sind wir dann auch alle müde, leicht dreckig und stinkig aber überglücklich am Mercy Home angekommen. Dann gab es nur noch eins, ab in die Pofe… für die Kids. Die Madams haben noch kurz über diesen Chaostag gelacht, sich dann duschen gegangen und dann sind auch wir tot müde ins Bettchen gefallen.
In unserer letzten Woche steht nur noch ein bisschen Arbeit an. Wir werden endgültig das Shoppingcenter fertig machen. Da morgen die neuen Schränke und Regale eingebaut werden. Ansonsten werden wir die letzten Tage noch mit unseren Chaos Kids genießen. Na ja und für die Abende haben wir noch genug schreib kram zu erledigen. Also Langeweile wird nicht aufkommen…
Wir werden uns dann noch einmal melden aus dem Mercy Home und dann folgen nur noch Bericht aus anderen Teilen Indiens.
Ach und noch was: Ein hoch auf alle Deutschen Mamas und Papas die Ihre Kinder erziehen. Und ein ganz besonderes Danke Schön an Ma und Pa Geuking und an MaPa Löwen, danke für Eure tolle Erziehung. Wir sind mächtig stolz auf Euch…
Bis Ende der Woche Dann alles Liebe
Julia & Julchen

Montag, 12. März 2007

Die neusten Maerchen aus dem Mercy Home

Hallo Ihr lieben Leute…

Also wir haben noch määääääccccchhhhhhttttiiiiiggg viel zu tun. Aber es ist wohl normal, dass man in den letzten Tagen doch noch stress bekommt.
Aber jetzt genug von uns Beiden viel interessanter sind die neunen Geschichten hier aus dem Mercy Home.
Also kurze Info zu den Namen in unserem Märchen: Lakshimi ist ein taub stummes, 21 jähriges Mädchen und man kann wohl behaupten, dass sie sehr hübsch und auch intelligent ist. Joseph ist ein ca. 27 jähriger Anstreicher der hier für alles verantwortlich ist, also so eine art Hausmeister. Man kann wohl auch zu hier sagen, für einen Inder sieht er gar nicht schlecht aus. Er ist mit einer Frau, wir nennen sie mal Rani, verheiratet. Rani ist ca. 25 und lebt auch hier im Mercy Home, sie kümmert sich um die Kids und darum dass sie regelmäßig ihr essen bekommen. Und auch bei ihr kann man behaupten, dass sie recht hübsch ist. Ob sie intelligent ist wissen wir nicht sie spricht kein Englisch.

Also, es war einmal das am 10.03.07 in frieden lebende Mercy Home. Alles ist sehr harmonisch, die Kinder spielen in der Sonne, Papa Louis sitz auf der Terrasse und geniesten den schönen Sommerabend und den Frieden. Diese himmlische Ruhe wird plötzlich durch heftiges Gekreische und Gezeter von einer Frau gestört. Papa Louis wird aus seinem Genuss mit einem Hauruck dich heraus gerissen und springt auf um doch mal nach zu schauen was denn da los ist. Als er um die Ecke schaut und zu dem Schlafraum der Mädchen rüber geht sieht er auch schon den Hennenkampf. Rani brüllt Lakshimi an, obwohl sie sie doch gar nichts hören kann. Aber zusätzlich fuchtelt sie noch wild mit den Armen herum um Lakshimi ihr Geschrei auch noch in Zeichensprache verständlich zu machen. Die Arme steht vor Rani und weiß eigentlich gar nicht so richtig was los ist. Und plötzlich geht Rani auf Lakshimi los und fängt an sie zu beißen zu kratzen und zu treten. Das lässt sich Lakshimi natürlich nicht gefallen und wehrt sich kräftig. Jetzt kommt auch Papa Louis zum Einsatz, jetzt holt tief Luft und dann kommt ein lauter auf schrei oder irgend so etwas (wir haben es nicht verstanden). Plötzlich ist alles still und keiner schreit, beißt, tritt oder keift herum.
Dann möchte er gerne wissen was denn überhaupt los ist. Er hatte Rani gebeten ausnahmsweise das Abendessen für ihn und die Madams vorzubereiten, damit Lakshimi noch ein bisschen lernen kann. Aber das wollte Rani nicht, weil sie sich in den Kopf gesetzt hat, dass Lakshimi ihren Joseph liebt. Rani hat angst, das Lakshimi ihren Joseph an graben könnte. Nur leider gibt es da noch ein Problem Lakshimi weiß noch nichts von ihrem Glück… Und wenn sie nicht gestorben sind dann streiten sie noch heute….
That´s India… Können die Beiden Madams da nur sagen. Wenn die Inder mal Frieden haben und alles harmonisch ist und kein streit herrscht, dann sind sie nicht wirklich glücklich. Dann fühlen sie sich dazu genötigt irgendeinen Blödsinn an zu zetteln. Also gerade an solchen Tagen fragen wir uns, ob wir hier in einem Irrenhaus gelandet sind oder ob das wirklich normal ist. Das ist ja nicht das einzige was so passiert. Ab und zu kloppen sich die Kinder auch gegenseitig mit Steinen Löcher in den Kopf weil das wohl lustig finden. Oder einer der großen Jungs hat sich so feste mit einem Stein auf die Hand gekloppt das er eine dicke Prellung hat. Der Grund dafür, er hat keine Lust morgen zur Schule zu gehen.
Also Irrenhaus oder was???
Macht Euch bitte keine Sorgen falls wir irgendwann, wenn wir wieder in Deutschland sind, grundlos auf einander losgehen. Dann denkt euch auch einfach: That´s India, das hat wohl abgefärbt.

Wir melden uns dann wieder wenn wir aus Bangalore wieder da sind.
Bis dahin wünschen wir Euch alles Lieb
Julia & Julchen

Mittwoch, 7. März 2007

Unsere neuen Nachbarn und was sonst noch passiert!!!

Hallo Ihr Lieben,

Also viel Neues gibt’s aus dem sonnigen Indien nicht. Bei uns läuft alles wie am Schnürchen. Anfang der Woche haben wir Neue Nachbarn bekommen. Also man muss sagen sehr ruhige und manchmal auch etwas gesellige Nachbarn. Nachts sind sie recht ruhig, am Abend hört man sie ab und an rascheln aber sonst sehr angenehm. Da waren unsere Alten Nachbarn schon etwas lauter. Insgesamt wohnen jetzt 8 neue Bewohner neben an. Sie sind alle leicht gefleckt, und haben eine wunderschöne leicht braune Farbe aber teilweise auch schwarz und weiß. Der Herr des Hauses hat Hörner und ist manchmal ein bisschen grimmig wenn man seine Mädels zu lange anschaut. Noch ein kleiner Tipp sie haben 4 Beine und sind bei den Hindus heilig. Na wisst Ihr es, ja es sind Kühe… na ja die bringen scheinbar so allerhand andere Tiere mit. Gerade hat sich ein Neues Haustier lautstark bemerkbar gemacht. Sie ist grau oder evtl. auch braun, haben wir noch nicht gesehen. Sie ist ca. Handflächen groß und leider, zu unserem Leid, knabbert sie alles an was geht. Eine kleine Maus sie lebt jetzt vermutlich unter Dach in den Dachpfannen. Auf jeden fall hat sie sich gerade lautstark angekündigt. Mal abwarten wie sie sich so als Haustier macht. Wir werden natürlich berichten.
Ansonsten vertreiben wir uns die Zeit mit Klamotten auffalten und rum räumen. Nächste Woche bekommen wir die neuen Regale und dann können wir auch die Klamotten einräumen. Brother Louis ist sehr glücklich damit, dann hat er endlich einen Überblick über die 10000 Sachen. Den größten Teil haben wir ja schon mal sortiert nach Kleidung, Spielzeug und Schulsachen. Jetzt müssen wir noch die Kleidung nach Männer, Frauen, Kinder und Baby sortieren.
Anfang nächster Woche werden wir dann noch mal mit drei Mädels nach Bangalore fahren. Dort bekommen sie dann eine Art Beinschiene und Schuhe. Die Anderen Schuhe sind am Samstag fertig und können beim Schuhorthopäden abgeholt werden. Und dann gibt’s viele leuchtende Kinderaugen die so dankbar sind.
So und damit ist unsere Arbeit hier auch fast getan. Ja unsere Zeit ist schon fast um. Am 27.03.07 werden wir uns dann auf unser Abenteuer Süd Indien begeben. Die Zug Tickets sind auch schon reserviert, dass ist das großzügige Geschenk von Brother Louis an uns. Wir waren ganz verlegen als wir sie gestern Abend bekommen haben.
Aber bis dahin gibt’s noch ne Menge zu tun. Erstmal steht nächste Woche Bangalore an und das Abholen der Schuhe. Dann werden wir noch ein Auge auf den Bau der Regale halten und natürlich die Kleidung einräumen und einen teil der Kleidung noch zum Lepradorf bringen, so wie die Babykleidung. Dann haben wir als eins unserer Abschiedsgeschenke einen großen Ausflug mit allen Kindern geplant, der ist am 18.03. dafür werden wir noch das Essen einkaufen und auch helfen beim zubereiten.
Dann haben wir gestern Erfahren, dass Brother Louis sich eine Kaninchenzucht wünscht und den Bau der Farm schon in Planung ist. Also werden wir Brother zum Abschied die ersten beiden Bewohner schenken, Madam und Sir. Madam damit er immer an uns erinnert wird und an die Zeit zurück denkt in der auch wir Bewohner des Mercy Home waren. Wir ihr mittlerweile mit bekommen haben müsstet, sind unsere Namen hier einfach Madam. Und Sir gibt’s dazu, sonst gibt’s ja auch keine Zucht ….
Auf dem Weg zum Kaninchenhändler werden wir auch noch das Elternhaus eines unsere Mädels besuchen. Die Eltern haben uns schon vor Wochen zum Kaffe eingeladen.
Und zwischen durch machen wir auch noch unsere ganz normale Arbeit… Aber das ist auch kein Thema, da mittlerweile alles so weit, auch dank unserer tollen Kids, gut läuft.
Also wie ihr hört gibt’s noch genug zu tun. Ach natürlich sind wir auch schon damit beschäftigt die Ankunft unserer Nachfolger vorzubereiten, um ihnen den Start hier so einfach wie möglich zu machen.
Fast hätten wir es vergessen, da wir gerade von neuen Bewohnern sprechen. Wir haben noch ein Rätsel für Euch. Am Sonntag kommen neue Bewohner an. also nur so viel unsere drolligen Jungs meinten: Sonntag kommen „ The big Chicken“ an. so uns jetzt dürft ihr raten, was werden das wohl für Bewohner sein???? Viel Spaß beim raten… spätestens wenn wir aus Bangalore wieder da sind gibt’s dann die Auflösung. Wer Lust hat kann ja schon mal Lösungsvorschläge ins Gästebuch schreiben…

Bis dahin wünschen wir euch alles Liebe
Eure Julia & Julchen

Montag, 5. März 2007

Einer kommt und Zwei gehen!!!!

Hallo Ihr Lieben,
wie wir gehört haben gibt’s in unsere Lieben Heimat nur Regen, Regen, Regen und nochmals Regen… Da haben wir es hier schon besser, hier ist nur Sonne, Sonne, Sonne und 35°, also Wetter zum verlieben.
Diese Woche war eine ganz normale Woche im Mercy Home. Wir sind nicht weg gefahren, sondern haben die ganze Woche fleißig mit unseren Kids gearbeitet. Jetzt haben wir es auch am laufen, dass die Geistig Behinderten in Gruppen eingeteilt sind. Auch sie bekommen jetzt jeden Tag Therapie. Heute, am Samstag, haben auch die ersten Beiden Kids ihre neuen Sandalen bekommen. Das sind speziell angefertigte Sandalen, für ihre kleinen Klumpfuss Füße. Als wir sie beim Schuhorthopäden wieder abgeholt haben, haben sie uns mit viel stolz und noch mehr Dankbarkeit ihre Neuen Schuhe gezeigt. Das ist echt das Größte für uns, die leuchtenden Kinderaugen mit so viel Dankbarkeit und Freude, zu sehen. Dabei ist das doch für uns nur eine Kleinigkeit. Aber hier können wir mit kleinem Geld unsere Kidis unendlich glücklich machen. Und so wie wir gehört haben, hat uns unsere kleine Rani auch zu geflüstert, dass ihre Mama ganz stolz sein wird, dass sie endlich Sandalen hat, mit denen sie auch laufen kann.
Morgen, am Sonntag wird der Schuhorthopäde dann zu uns ins Mercy Home kommen. Um auch für unsere anderen Kids mit Beinverkürzungen und Klumpfüssen die Maße zunehmen und dann Schuhe anzufertigen. Also wie ihr hört läuft es so langsam an. Obwohl wir immer noch auf einen Physiotherapeuten der Stadt warten, der die anderen Kinder beurteilen kann, ob und welches Orthopädische Hilfsmittel sie brauchen. Damit wir sie dann endlich mit nach Bangalore nehmen können. Dort bekommen wir nämlich einige der benötigten Orthopädischenhilfsmittel umsonst.
Ansonsten war unsere Woche verhältnismäßig ruhig. Bis auf einen Abend. An diesem Abend mussten wir von zwei unserer großen Jungs verabschieden. Sie mussten das Mercy Home verlassen. Das war auch eine gute und die Richtige Entscheidung von Brother Louis. Die Beiden Jungs haben ständig die Schule geschwänzt und sind lieber ins Kino gegangen oder haben sich mit Freunden getroffen. Nach dem Brother Louis mit der Schule gesprochen hat und erfahren hat, das der eine Junge nur 20 Tage in der Schule war, in diesem Schuljahr und zu guter letzt auch noch seinen Prüfungs- bzw. Klausurtag geschwänzt hat. Wurde es unserem lieben Brother dann zu viel. Aber das war nicht das Einzige was Brother Louis gehört hat. Die Leute in der Gegend und in der Schule reden schon schlecht über das Mercy Home. Und das darf nicht passieren. Brother Louis tut alles für seine Kinder, dass durften wir hier schon zu genüge miterleben. Also mussten diese beiden Jungs Mitte der Woche, das Mercy Home verlassen. Aber mit 16 und 17 Jahren sollte man eigentlich auch schon begriffen haben, dass man für sich und seine eigene Zukunft lernt. Es war schon ein komisches Gefühl, die Beiden gehen zulassen. Brother Louis ist das auch nicht gerade leicht gefallen, dass konnte wir ihm schon anmerken. Aber wie schon gesagt, hier leben nicht nur die Beiden Kids, hier Leben über 100 Menschen zusammen und da muss man sich anpassen. Und wir können wohl behaupten, dass das nun wirklich nicht zu viel verlangt ist regelmäßig zur Schule zu gehen. In den darauf folgenden Tagen, waren wir alle schon ein bisschen traurig und hier hat auch etwas gefehlt. Aber die Lücke, die die Beiden hinter lassen haben, wird von Tag zu Tag kleiner. Nicht das wir sie vergessen würden, aber das leben hier geht weiter.
Am nächsten Tag ist dann noch was Lustiges passiert. Irgendwann am Morgen, kam der „Watchman“ (Sicherheitsmann) mit einem neuen kleinen Schützling an. Der vermutlich geistig behinderte Junge stand plötzlich vor dem Tor und keiner wusste wo er her kam und warum er da ist. Also hat Brother ihn erstmal aufgenommen. Am Nachmittag stellte sich aber heraus, dass er aus einem Nachbardorf stammt und der „Watchman“ hat ihn dann dort hin wieder zurück gebracht. Wir dachten schon, was denn jetzt los, zwei gehen und einer kommt??

Das war also unsere Woche, eine ganz normale Woche im Mercy Home. Mal schauen was uns nächste Woche so erwartet. Ach es ist doch noch was Spektakuläres passiert, heute Morgen gab es Wasser von oben, es hat geregnet… der erste Regen in Indien für uns. Wir fanden das nicht so der Knaller, schließlich haben wir, dass ja auch wohl zu genüge in Deutschland. Aber die Kids und alle Anderen haben sich tierisch gefreut.

Also bis nächste Woche dann
Alles liebe Julia & Julchen

Montag, 26. Februar 2007

Unsere erste Tour nach Chennai

Hallo Ihr Lieben,

Wir sind wieder back im Mercy Home. Und haben eine Menge neuer Sachen mitgebracht für die Kids und die Physio Unit. Wir ihr wisst, sind wir in die Hauptstadt Tamil Nadus gefahren um Sport Geschäfte abzuklappern. Wir hatten uns natürlich vorher eine lange Liste gemacht was wir einkaufen möchten und was noch benötigt wird.
Und von Dienstag auf Mittwochnacht ging es dann auch endlich los. Abends sind wir dann nach Dhrampuri zum Busbahnhof gefahren, um unseren Nachtbus zu bekommen. Mit dem sind wir dann 6 Stunden lange bis nach Chennai / Madras gefahren. Also diese fahrt war auch eigentlich ganz angenehm. Wir konnten ein wenig schlafen. Um 5 Uhr morgens waren wir dann auch in Madras am Busbahnhof. Das nächste Problem was sich jetzt stellte war ein Hotel zu finden. Wir hatten natürlich vorher unsere Reiseführer gewälzt und auch im Internet gesucht. Nur leider gab es keine Telefonnummer die richtig war. Aber egal die zwei Madams schaffen das schon.
Jetzt erstmal raus aus dem Bus und die Horde von Tuk Tuk / Rikschafahrern abhängen. Also man muss schon sagen die sind echt mal penetrant. Ein Nein, ist wohl schwere zu verstehen aber leicht giftige blicke und ein etwas gröberer Ton wird dann schon schneller verstanden. So, erstmal in die Bahnhofhalle und auf der Stadtkarte nach einem Hotel suchen. Die Namen und Beschreibungen hatten wir ja schon. Na ja wirklich viel schlauer waren wir dann auch nicht. Also gut zum nächsten Tuk Tuk Fahrer den Namen des Hotels sagen, und einfach mal hinfahren. Falls das Teil dann doch nicht gut gewesen wäre dann halt zum nächsten. Aber das Hotel Pandian, was wir uns ausgesucht hatten war O.K. Nichts Besonderes und ein bisschen dreckig aber für zwei Tage zum schlafen O.K. Wir also eingecheckt und erst mal ein bisschen noch schlafen. Wir waren noch ein bisschen kaputt von der Busfahrt, zum anderen konnten wir eh noch nichts machen da es ja erst 6 Uhr morgens war.
Gegen 12 Uhr haben wir uns dann auf den Weg gemacht zum ersten Geschäft. Die Adresse hatten wir vorher von einer Physiotherapeutin aus dem Goverment Hospital bekommen. Dort hatte auch sie ihre Sachen gekauft.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle haben wir dann erstmal gemerkt in was für einer wirklich „Scheisgegend“ wir hier abgestiegen sind. Aber wurscht wir bleiben ja nicht länger als nötig. In den nächsten Bus rein und ab zu dem Geschäft. Wir mussten über eine Halbestunde fahren. Aber diese Tour hat sich gelohnt. Wir waren direkt am Marina Beach und haben das Meer und den Strand gesehen… Juppi, dass war vielleicht ein schönes Erlebnis. Aber leider haben wir dieses mal noch keine Zeit um uns in die Sonne zu legen. So jetzt erstmal den Shop suchen und dann mal schauen was uns so erwartet. Nach 5 Minuten hatten wir den Shop auch gefunden.
Wir wurden von dem sehr freundlichen und zuvorkommenden Ladenbesitzer bedient. Hier konnten wir aber nur einen kleinen Teil unsere Langenliste bekommen. Dann müssen wir halt noch ein bisschen weiter suchen. Auf jeden fall hat er uns noch ein paar andere gute Tipps, unter anderem für unsere Reise, gegeben. Auf seine Empfehlung hin sind wir dann auch direkt zu einem anderen Hotel gefahren um dieses schon mal für unseren Trip durch Süd Indien zu buchen. HÖ Hö Hö ein Hotel mit Pool… Freu Jubel….
Damit war dann der erste Tag auch schon fast um. Wir sind zurück zu unserem Hotel haben noch zu Abend gegessen und dann ab ins Bettchen.
Am nächsten morgen ging’s dann weiter. Wir haben einfach mal bei uns an der Hotelrezeption gefragt ob sie uns noch einen guten Laden nennen könnten. Das war auch kein Thema, wir haben uns die Busnummern aufgeschrieben und Adressen und auf ging’s. Zum Glück war das erste Geschäft ganz in der nähe und wir konnten laufen. Also Handtäschchen fest gehalten und so sind die zwei Madams dann losmarschiert. Auf dem Weg zu dem Laden noch ein paar, von den lästigen, Tuk Tuk Fahrern böse anschauen, damit sie sich vom Acker machen und eine halbe Stunde Fußmarsch später waren wir dann am Laden.
Hier wurden wir auch sehr freundlich und höfflich behandelt. Schließlich wollten wir auch ne Menge Geld hier lassen. Das war auch kein Problem. In diesem Geschäft haben wir alles bekommen was wir wollten. Da das zu viele Sachen waren um sie im Bus mit zurück zu nehmen haben wir einen Kurier beauftragt die Sachen am Freitag gegen 17 Uhr zu liefern.
So damit wäre unsre Hauptaufgabe in Chennai erledigt. Jetzt können wir uns auch noch um andere extrem wichtige Dinge kümmern, z.B. Schoppen gehen in dem riesigen Klimatisierten Einkaufszentrum. Hier habe wir dann auch den Rest des Tages verbracht und haben auch noch ein paar Kleinigkeiten für uns eingekauft.
Damit ist unsere erste Reise nach Chennai schon wieder vorbei. Am nächsten morgen sind wir dann früh zurück gefahren, um auch pünktlich um 17 Uhr im Mercy Home zu sein, da unser Kurier für die Zeit bestellt war.
Nach einer 7 stündigen anstrengenden Busfahrt waren wir dann auch wieder Back im Mercy Home. Jetzt erst mal ein bisschen ausruhen und auf den Kurier warten. Um 19 Uhr rief dann der Laden Besitzer aus Chennai an, um uns mitzuteilen, das heute morgen um 5 Uhr keiner da war im Mercy Home.
Es ist scheinbar sehr verwunderlich, dass morgens um 5 noch keiner wach ist. Also wirklich, die Inder und die Zeiten man könnte Romane dazu schreiben. Dann haben wir den Kurier halt angerufen und ihn für Samstagmorgen zu bestellen.
Am anderen Morgen kamen unsere Einkäufe auch pünktlich an. Die Kids haben sich riesig über das neue Übungsmaterial gefreut.
Damit ihr auch wisst was es neues gibt hier ein Liste:

3 Medizinbälle
6 Igelbälle
4 Pezzibälle
6 Terrabänder
2 Hanteln 3 Kg
2 Hanteln 4 Kg
3 mit Sand gefüllte Gymnastikbälle
6 Gymnastik Matten
Und noch mal gaaaannnnzzzz vielen lieben dank an unsere Spender.

Wir melden uns dann wieder wenn es etwas Neues gibt
Alles Liebe Julia & Julchen

Montag, 19. Februar 2007

Waschsachen für unsere Kleinen und unser Bergfest

18.02.07

Nachdem wir dann im Mercy Home angekommen waren, hatten die zwei Madams noch lange nicht Feierabend. Wir mussten noch so einiges besorgen für unser Bergfest. Ja, wir haben die Hälfte unsere Zeit schon um. Wie die Zeit rennt, kaum zu glauben, als ob hier die Uhren schneller ticken. Aber die Zeit hier war bis jetzt wirklich sehr nett !!! Um ein Resümee aus unseren ersten Wochen zu schließen: Wundervoll, die Kids würden sagen:“ Superrrrrr!!!“ Wir planen jetzt schon unsere zweite Indien Reise.
Jetzt zurück zu unserem Bergfest. Wir dachten uns ein Eis für Jeden der hier Lebt und ein bisschen Wassermelone ist wohl gut. Wir also mit unserem Rollerteil ab in die Stadt und erstmal ca. 30Kg Melone auf dem Ding bis zur Eisfabrik transportiert. Das war ne Fahrt, sagen wir Euch, echt lustig. Aber wir haben alles heile mit bekommen. In der Eisfabrik haben wir dann 120 Eis am Stiel bestellt. War gar nicht so einfach, bis wir uns auf Sorte und Preis geeinigt hatten. Aber dann war auch das geschafft und wir haben uns wieder auf unsere Gefährt geschwungen unsere 5 Wassermelone auf geladen und ab geht’s. die Rückfahrt war gar nicht so einfach, der Grund dafür: also wenn man zu schnell fährt sieht man die Schlaglöcher zu spät und kann nicht mehr ausweichen. Fährt man zu langsam sieht man nix mehr weil das Licht zu schwach wird, könnte dann, wenn man noch was sehen würde den Löchern ausweichen. Bremst man mit der Linkenbremse sieht man auch nix weil das Licht dann ausgeht. Also rechts bremsen und schnell fahren und viel Geholper durch Schlaglöcher, dass war die Rückfahrt.
Am nächsten morgen, heute, wider in die Stadt nächste Ldung Melonen holen. Aber diesmal ging wenigsten mit den Lichtverhältnissen besser.
Um 3 kam dann das Eis, es wurde geliefert und kurz vorher haben wir die Melonen in kleine Stückchen geschnitten. Jetzt noch schnell eben unsere Saris angezogen und auf geht’s. ach unsere Saris sollten wir endlich mal anziehen weil ns alle hier schon Wochen damit nervten das wir die Dinger doch endlich mal anziehen sollen.
Gut wir dann also im Sari das Eis und Obst verteilt. Herrlich wie die Kids alle aussahen, wir glauben das einige von Ihnen noch nicht oft Eis gegessen haben. Die Meisten sagen nach dem Eis aus wie kleine Ferkelchen. Dann noch ein bisschen Wassermelone hinter her und alle Strahlten bis über Beide Ohren.
Jetzt gab’s noch wie ihr auf den Fotos sehen könnt, eine kleines Sari Fotoshouting für uns. Wir kamen uns ein bisschen verkleidet vor, aber macht ja nix ist ja Karneval.

Gegen Abend gab’s dann noch wie versprochen, die Waschsachen für unsere Kleinen. Alle haben sich riesig gefreut und fest versprochen sich jeden tag zu waschen und Zähne zu putzen. Na ja mal ab warten, aber die Madams gehen jeden Morgen kontrollieren.

Puh geschafft, jetzt sind alle Glücklich haben ihre neuen Sachen und voll gefuttert mit Eis und Melone und die Beiden Madams echt geschafft. Aber wenn wir die vielen Strahlenden Augen sehen dann sind wir auch ga nicht mehr müde und kaputt.

Wir wünschen Euch noch eine schöne Woche und trinkt nicht zu viel am Rosenmontag…

Liebe Grüsse Julia & Julchen

Unsere erste Tempel Zeremonie!!!

17.02.07

Vor einer Woche, haben wir geplant mit 17 unsere Kids einen Ausflug zu einem Tempel zu machen. Letzte Woche habe wir dann eine Liste mit den Namen der Kids, die mitfahren sollen, von Brother Louis bekommen. Und gestern war es dann endlich so weit. Die Kids waren alle super nervös und aufgeregt. Wir wussten auch nicht was uns erwartet. Wir dachten ein paar Inder die an einem Tempel sitzen und beten.
Unser Ausflug begann um 9.30 Uhr am Bahnhof. Da war erst mal warten, warten, warten angesagt, bis dann endlich mit leichter Verspätung der Zug eintraf. Oh, Oh Brother Louis hatte doch gesagt, das wir mit dem Zug fahren können, dass extra wegen diesem Fest ein paar extra Wagons dran gehängt werden würden. Das Gefühl hatten wir nicht!
Jetzt erst mal zu den Kids: 3 davon extrem Fuß und Laufbehindert und der Rest Taub oder Geistig Behindert. Also wirklich kleine Menschen auf die man achten muss und denen man helfen muss. Und einer der Teacher war auch noch dabei, ohne ihn hätten wir an dem Tag nix gefunden. Aber dazu muss man auch sagen, es war seine Idee, da es auch sein Gebetstempel ist.
Alles klar, nach viel Geschiebe und Gedrücke, hatten wir dann auch alle Kids, auf zwei Wagons verteilt, im Zug. Also wir konnten uns zwar nicht festhalten, aber Angst vorm umfallen brauchte keiner zu haben. Wir waren alle eingequetscht zwischen 1000de von Menschen. Gut, alle drin, zum Glück, jetzt noch 20 min. fahren und dann alle wieder raus bekommen.
Der Zug hielt dann auch, aber nicht an einem Bahnhof, nein irgendwo mitten in der Pampas sind wir einfach auf die Gleise gehüpft. Puh, geschafft alle Kids sind sicher aus dem Zug gekommen. Jetzt noch ein kurzes Stückchen laufen, laut Brother Louis.
Und wieder mal, war seine Einschätzung von Wegstrecke nicht ganz richtig. Es war doch wohl etwas holperig und ein bisschen weit zum laufen, zu mindestens für unsere Krückenläufer. Also was machen, Rani, die am wenigsten laufen kann, ab auf den Rücken und tragen. Der Weg ging über Stock und Stein durch kleine Flussbetten und Hügel (ca.3km.)
Endlich am Tempel angekommen, es wimmelte von Menschen, und wir die einzigen weißen. Aber macht nix… An das angestarrt werden haben wir uns ja mittlerweile gewöhnt. Dann haben wir uns erst mal ein schattiges Plätzchen gesucht wo alle sitzen und kurz ausruhen könnten. Dann sind wir mit einzelnen Kindern zum Tempel gegangen. So wie wir erfahren haben, war das ein ganz besonders Vollmond Fest für die Hindi. Da es nur einmal im Jahr vorkommt, dass der Vollmond so viel Kraft hat. So haben wir es zumindest verstanden. Zumindest wurde viel geopfert und gebetet.
Für uns ein besonderes Highlight, auch wir durften uns ein paar Opfergaben kaufen und segnen lassen um diese dann zu Essen. Wir müssen wirklich sagen, dass war sehr beeindruckend und ergreifend. Wir unter den ganzen Indern mit unsere Opferschale mit Bananen, Kokosnuss, Blumen und Räucherstäbchen und 5 Kindern vor dem Opferschrein. Wir haben die Schale abgegeben und bekamen sie dann wieder zurück mit dem Segen. Jeder von uns bekam, auch noch rote Farbe in die Hände gestreut, mit der wir uns dann gegenseitig, einen Rotenpunkt auf die Stirn und auf den Kopf malten. Dann hat jeder für sich noch ein paar Minuten gebetet.
Der Teacher meinte dann noch, dass wir unbedingt noch auf den Berg klettern müssten, dort ist auch noch ein kleiner Schrein. Ach was ich vergessen habe, wir hatten keine Schuhe an. Tempel und Schreine betritt man mit bloßen Füssen. Gut wir also mit nackten Füßen den Berg hoch. Dazu noch, es war sehr heiß an dem Tag und extrem warme Luft. Puh, kurz nach dem die andern oben waren, sind auch wir angekommen. Julchen Hornhaut vom Tanzen hat sich echt bewehrt gemacht, wegen den heißen Steinen. Wir dachten echt nur, wat will der denn jetzt von uns wir sind doch keine Bergziegen???!!!!
Aber Oben hatten wir wirklich eine fantastische Aussicht. Dort haben wir dann auch ein paar Fotos gemacht, wie ihr dann auch sehen könnt. Dann wieder die ganze Tortour runter, wir hatten echt das Gefühl wir haben Brandblasen unter den Füssen. Jetzt noch kurz durch die Menschenmassen. Und dann zurück zu unserer Lagerstelle.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein bisschen Zuckerrohr für alle besorgt. Das kann man übrigens wunderbar aussaugen und drauf rum kauen. Dann haben wir alle gemeinsam, unsere vorher liebevoll gepackten Lunchpakete gefuttert und waren glücklich und zufrieden. Kurze Zeit später mussten mir uns dann auch schon auf den Rückweg machen. Wieder Gerenne Getrage und jetzt auch Gejammer von einigen von wegen, kein bock mehr und unsere Krückenläufer bekamen auch ein wenig Vali ( zu deutsch Schmerzen). Auf dem Weg zur Zugeinsteigestelle sahen wir unseren Zug dann weg fahren, er war früher als geplant dort. Scheiss was jetzt. O.K. ab zur Bushaltestelle und auf den Bus warten. Ungefähr zwei Stunden später als geplant und ziemlich geschafft sind wir dann auch alle im Mercy Home angekommen.

Dienstag, 13. Februar 2007

Die Märchen des Mercy Home….

So wie vermutlich fast über all auf der Welt, gibt’s es auch hier bei uns im kleinen Dharmapuri im Kinderheim“ Mercy Home“ Hinterlistigkeiten, Lügereinen und Intrigen.
Vor allem unsere Mädels lassen sich beim rum Gezicke und Märchen erzählen nicht lumpen, aber selbst die Jungs könnten manchmal Mädchen sein….
Sithuraj,

Sathiyaraj und Arjunan auf der Palme

Es ist immer noch so, dass nach dem Abendessen die meisten der größeren Jungs sich zum spielen, reden und lernen in ihren oder vor ihren Häusern versammeln. Zu später Stunde, um 22 Uhr, sollten dann eigentlich die Lichter so langsam ausgehen. Normalerweise liegen die Jungs dann auf Ihren Schlafmatten und träumen von Ihren Movi Stars. Außer in einem Häuschen. In dem Häuschen in dem Arjunan und Sathiyaraj, eigentlich auch schlafen sollten. Dort sieht man in dunkler Nacht aus weiter Entfernung bis spät in die Nacht hinein noch ein Lichtlein brennen. Wenn man genauer hinsieht und hinhört, hört man auch leises Geklapper und Geraschel. Aber dieses Geraschel kommt nicht etwa aus dem kleinen Häuschen, nein, es kommt aus den daneben stehenden Kokosnusspalmen. Und mitten in dieser, eigentlich himmlischen Nachtruhe, kann man plötzlich einlautes Kawam hören und gekicher…. Komisch was das wohl sein mag???? Bei näherem hinsehen kann man zwei Gestalten hoch oben in den Palmen sehen, die Kokosnüsse runter hauen. Das unaufgeforderte Kokosnussschlagen ist von Papa Louis strengstens verboten worden. Und vor allem in der Dunkelheit. Aber die Beiden Jungs scheint das nicht zu stören. Natürlich bleibt dieses tun nicht ganz unbemerkt und Papa Louis hat seine Ohren und Augen über all auch nachts… Am nächsten Morgen, kurz vor der Schule, steht der grimmige Papa Louis dann vor den gegessenen Kokosnüssen und möchte wissen wer das mal wieder war. Da er genau weiß wer nachts in den Palmen hockt spricht er die Beiden direkt an… Aber nix da, es wird alles abgestritten…. Drum klauen sie noch immer die Kokosnüsse…. Bis die Madams sie erwischen….

Die (Näh) Sticheleinen der Rukkumani

Das große Mädchen Rukkumani ist ein fleißiges Schneiderlehrlingsmädchen. Sie wäre gar ein Vorbild wenn da nicht nur ihre Nadel Stiche wären. Sie liebt es Intrigen zu verbreiten und anderen kleine (Nadel)Stiche zu versetzten. Wenn sie nicht fleißig am Nähen ist dann kommt sie einmal am Tag zu den Beiden Physiotherapie Madams und dem Therapeuten zur Gymnastik. Vor langer Zeit ergab sich eine Situation, dass die Liebe Rukkumani schmerzen in Ihrem Fuß hatte. Zur Behandlung wurde dann eine Art Elektrotherapie angesetzt. Diese wurde von dem Schneiderlehrlingsmädchen auch gut angenommen. Da die schmerzen sich nach einiger Zeit nicht verbessern wollten überlegt die Madams hin und her. Und entschlossen sich zu einer anderen Therapie mit Kälte. Auch diese Therapie wurde von Rukkumani gut angenommen und sie erzählte den Madams, dass es schon besser wird und die Therapie wirkte. Was sie nicht wusste, dass auch der Therapeut mit seinen guten Ohren direkt hinter dem Vorhang stand und alles hörte. Einige Tage später fragte er sie dann wie ihr befinden sei. Da erklärte sie ihm, dass es ihr sehr schlecht ging und die Kälte Therapie überhaupt nichts bringt und Ihr nicht gut tut sondern auch noch schadet. Damit wollte sie den Beiden Madams schaden, aber dass schaffte sie nicht. Da der Therapeut von dem Vergangenem Gespräch alles gehört hatte. Und somit spinnt sie noch heute Ihre Intrigen und verteilt kleine Nadelstiche.

Jothi, Arjunan und die Briefchen

Indien 2007. So wie vermutlich über all auf dieser Erde, beginnen junge Menschen ab einem gewissen Alter sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Genauso ist es auch mit der lieben Jothi und dem lieben Arjunan. So wie die Beiden Madams erfahren haben, sind die Beiden hervorragende Schüler und immer sehr fleißig am lernen. Wenn, da nicht diese eine Sache wäre dann wären diese Kinder wirklich Muster Beispiele. Mit dieser einen Sachen wird das andere Geschlecht beschrieben. Das Problem an den Beiden ist, dass sie ständig kleine Briefchen und Zettelchen schreiben an einen anderen Jungen bzw. Mädchen. Tja in der Westlichenkultur ist das völlig normal aber in Indien ist das eine schwere Sünde.

Sumithra in der Küche

In dem wunderschönen kleinen Kaff Dharmapuri gibt es das noch viel tollere Mercy Home für Kinder. Hier leben fast 100 Kinder, ein paar Lehrer und Hausangestellte unter einem Dach und nicht zu vergessen Papa Louis der Leiter und die zwei Madams.
Tja, wo viel Menschen leben ist bekanntlich immer was los und auch immer viel Arbeit. Vor allem wenn da auch noch so 2 Madams sind für die extra gekocht werden soll. (Obwohl die 2 Madams auch das essen könnten was die Anderen essen)
Dieses Kinderheim beherbergt nicht nur Schüler sondern auch junge Mädchen die Kochen und Nähen lernen. So trägt es sich zu das die liebe Sumithra als Kochlehrling in der Küche hilft. Zu Symithra ist zu sagen, dass sie 19 Jahre alt ist und aus einem verhältnismäßig reichen Elternhaus stammt. Aus diesem Grund findet sie sich auch manchmal für einige Arbeiten zu schade und hat auch nicht wirklich Lust dazu. Genauso wie zu ihrer Kochausbildung. Sie nörgelte ständig rum selber arbeiten… Nicht dran zu denken. Sie setzte sich in die Küche bzw. in den Raum wo das Gemüse Geputzt wird und holt sich viele kleine andere Arbeiter heran und überwacht, wie die Kleinen Ihre Arbeit machen. Über Wochen ging das so. bis die Kleineren auch die Schnauzevoll hatten und es der Köchen (auch genannt Teacher) erzählten. Das gab natürlich Riesen Krach mit der Köchin aber auch mit Papa Louis. Also durfte Sumithra jetzt erst einmal etwas ausspannen und dann in die Schneiderlehre gehen. Aber das war noch nicht alles. Jetzt ist sie auf die neue Küchengehilfin sauer, weil sie jetzt Ihren Job hat. Und eigentlich war der gar nicht so schlecht… Man kann ja andere für sich arbeiten lassen.

All diese Geschichten beruhen auf wahrer Begebenheit.

So, damit auch Ihr im fernen Deutschland mal wisst, was manchmal hier so abgeht, im Mercy Home. Auch hier sind die Kids nicht immer lieb und artig… Wir vermuten, dass es noch viel mehr Geschichten gibt. Aber auch wir erfahren eben nicht alles, obwohl wir schon eine Menge wissen. Aber man muss auch sagen, alle Kids sind auch sehr liebenswerte Geschöpfe, sie bauen halt nur manchmal ein bisschen scheisse…

Wir wünschen Euch eine Schöne Woche bis zum Wochenende oder Anfang nächster Woche. Ach feiert mal alle gut Karneval und denkt an uns und trinkt mal einen für uns mit 

Julia & Julchen

Sonntag, 11. Februar 2007

Hallo Liebe Leute!

Da sind wir wieder aus dem fernen Indien. Also diese woche war Verhältnismäßig ruhig. Obwohl wir zur Zeit echt mal ein wenig ins rotieren kommen mit den Dingen die noch getan werden müsse. Aber das liegt nicht an uns… Wir nerven Brother Louis schon ganz gut damit dass er in den Quark kommt, aber die Indischen Mühlen mahlen langsam. That´s India…. Können wir da nur sagen.

Trotzdem haben wir diese Woche einiges geschafft. Von unserem Niederländischen Besuch haben wir erfahren, dass in einem dem großen Räume noch Klamotten, Spielzeug und Schulsachen sein müssen. Da dachten wir uns, ran ans Werk und Sortieren, putzen und aufräumen… Ach machen wir zwei power Mädels doch locker in einem Tag… Aber als wir den Raum auf schlossen, dachten wir: „ OH mein Gott was ist denn hier passiert? 3 Weltkrieg? Atombombe?“ Die antwort war nein, Brother Louis hat gewütet. Also als Beschreibung: ein 40qm großer Raum mit unendlich vielen Umzug Kartons mit Klamotten usw. und noch mal so viel Klamotten wild verteilt auf dem Boden. Also dafür reicht selbst unsere Power nicht um das in einem Tag zu schaffen. Aber wir wühlen uns durch bzw. räumen auf. Natürlich bekommen wir tatkräftige Unterstützung von unseren Mädels. Und spass ist auch wieder dabei.
Dann gab’s die Woche noch einmal Weihnachten für unsere großen Jungs. Wir sind z. Z. dabei den Kids etwas Disziplin bei zu bringen. Sprich, dass es nicht reicht wenn man sich einmal die Woche duscht bzw. wäscht.
Wir sagen Euch, harte Karte… wenn man ständig gegen 14 – 20 Jährige Jungs anreden muss und dann auch noch diskutieren soll. Wann man sich wäscht und wie oft man sich wäscht usw. Aber nach einem Abend mit viel Gerede und Überzeugungskraft haben es dann auch alle ,zu mindestens erstmal, verstanden. Aber bei einigen ist es jeden morgen noch das Selbe… „No washing Madam, later.“ Oh nein, später gibt’s nicht bei uns, jetzt und zwar zackig. Das beste Druckmittel ist z. Z., dass wir damit drohen, dass einer von uns Beiden sie wäscht. Dann solltet Ihr die Jungs mal rennen sehen, also wir würden sagen: „Weltrekord im Duschsachen zusammen packen und zum Brunnen rennen…“  Aber wir haben auch feststellen müssen, dass viel von den Jungs nicht alles haben um sich zu waschen und etwas zu pflegen. Also gab’s dann Wasch und Zahnputz Weihnachten für alle großen Jungs und für uns einen weitern Shopping Tag in Dharmapuri. Es gab für alle: Zahnbürste, Becher, Zahnpasta, Seife und ein Handtuch. Am Montag wird Joseph, der Mann für alles hier im Mercy Home, noch Handtuchhalter an der Wand anbringen. So, und damit nichts weg kommt oder evtl. auch verkauft wird, haben wir eine Abmachung getroffen. Falls sie etwas verlieren oder einfach mal verschwindet müssen sie für uns arbeiten. Dann müssen sie die Toiletten und die Duschen der Kleinen putzen unter unserer Aufsicht, bis sie sich genug Geld verdient haben, dass wir etwas neues kaufen. Aber erst mal war die Freude über die vielen Geschenke riesig groß. Und wir bekam ein riesig großes: „Thank you, Madam!“ und damit indirekt auch an Euch liebe Spender.
Der zweite Ansatz für unsere Aktion, Disziplin: Das sie lernen selbst Verantwortung für Ihre Spielsachen zu über nehmen. Wir haben einen Raum besorgt in dem die Spielsachen liegen und auch zurück gebracht werden müssen. Unsere Grossen haben die Verantwortung dafür, dass alles am Abend wieder in diesem Raum landet. Ach, der Schlüssel für den Raum ist jeder Zeit zugänglich für alle, beim Watchman! Falls etwas verschwindet sollen sie sich melden und dann suchen wir gemeinsam. Aber zwischen durch kommen auch unverhofft Kontrollen von uns, ob noch alles da ist. Tja, wenn dann was fehlt und auch nicht wider auftaucht gibt’s ne Schrankkontrolle. Also wir müssen schon sagen, diese Drohung mit der Schrankkontrolle wirkt. Dadurch sind heute schon so einige Sachen die verschwunden waren wieder aufgetaucht…
Und Nächste Woche sind dann die kleinen Menschen an der Reihe, mit Disziplin und Waschen… Dann gibt’s auch für unsere Kleinen Wasch – Weihnachten… Aber mehr hier zu nächste Woche…

Wir wünschen Euch noch ein schönes Wochenende und ein schöne Woche. Wir melden uns ende Der Woche wieder, da wir nächste Woche in Bangalore sein werden um noch Material für die Physio – Unit ein zukaufen.

Also bis bald Julia & Julchen

Freitag, 9. Februar 2007

The Waterfalls

04.02.07

Juppi Du da ist er also, der tag unseres Ausfluges zu den Waterfalls. Um 8.30 Uhr ging es dann auch endlich los. 6 Kinder (die noch nicht da gewesen sind) im Handgepäck, die 3 Holländer und ne Menge Kekse, Obst und Getränke hatten wir auch dabei. Nach einer wirklich laaaangen Busfahrt, von über einer Stunde sind wir auch endlich angekommen.
Was passiert jetzt??? Unsere Busfahrer Diskutiert stundenlang mit irgendwelchen Leuten. Wir dachten nur HHHHÄÄÄÄ??? Dann machte er uns verständlich, das der Typ mit dem er diskutierte, unsere Bootsfahrer ist und er 250 RS für die Tour haben möchte. Alles klar dachten wir kein Thema wenn man bedenkt, das das noch nicht mal 5€ sind.
Und auf geht’s runter rauf hin und her. Und zwischen durch mussten wir noch Überzeugungsarbeit leisten weil einer unserer Schützlinge doch wohl etwas Angst hatte. Aber für die 2 Madams kein Problem mit einer Packung Kekse und ein paar, für Ihn nicht verständlichen liebevollen Worte, ging’s dann auch wieder. Auf geht’s Richtung Fluss.
Angekommen, dachten wir, oho also in diese Nussschale (siehe Fotos) sollen 6 Erwachsene und 6 Kidis rein passen und vor allem das Ding geht nicht unter???? Und siehe da die Inder kennen wohl Ihre Nussschalen sehr gut. Alles passt wackelt und hat Luft.
Also wie Ihr sehen könnt, einfach traumhaft diese Landschaft. Das ist fast wie Urlaub und alle Kids haben einen Heiden Spaß, wir natürlich auch. Die Restlichen Inder auf dem Fluss, sprich meistens eine Gruppe wild gewordener Männer, hatten auch Spaß als sie uns sahen und grölten und jubelten. Bei jedem zweiten Boot kam die Frage, wo wir her kommen? Also alle hatten super viel fun.
Und da war ja noch was, zwischen durch kam uns dann ein schwimmender Supermarkt entgegen. Wir grinsten uns einen, haben dann aber doch nichts gekauft, wir hatten ja noch Kekse.
Am Rand sahen wir Leute die sich badeten, ja richtig, Baden, wie wir in der Badewanne. Also sprich mit Shampoo Duschgel und allem was dazu gehört. Und teilweise auch mit den Klamotten von der letzten Woche. Um sie hier zu Waschen und auf die Steine zu Kloppen. Aber keine Sorge, dass Wasser ist glasklar, keine Wasserverschmutzung. Keine Ahnung wie das geht, aber auch hier die Antwort: That´s India.
Leider konnten wir uns nicht unter den Wasserfall stellen, entweder hat der Busfahrer das nicht gesagt oder das ist mal wieder so ein Männer Privileg. Egal, dachten wir dann baden wir halt am Rand. Weil auch unsere Kids hatten Duschzeug dabei. Sprich jeder ein Stück Seife von Brother Louis. Und zum anderen brauchen wir auch keine Angst haben, dass einer zu viel Wasser schluckt und wir Baywatch spielen müssen.
Auf der Rückfahrt sahen wir dann auch die wild gewordenen Jungs, die von den Klippen Springen. Aber sorry, dachten wir uns, nee danke, ich bezahl Dich nicht dafür, dass Du von der Klippe springst und vielleicht nicht mehr auftauchst. Echt halsbrecherisch was die da machen.
Nach der Bootstour war erst mal Baden angesagt. An einer Stelle mit Strand und seichtem Wasser. O.K., dachten wir, haben wir unsere zweite Garnitur Klamotten umsonst mitgebracht. Hier reicht uns das Wasser maximal bis zum Oberschenkel und wir werden nicht richtig nass.
Ha ha ha dachten sich wohl die Kids. Wir also als erstes ein wenig durchs Wasser gewartet. Da machte es Platsche, ‚Platsch, Platsch und 4 Jungs in Badeunterhose und 2 Mädels in kompletter Garnitur kamen ins Wasser gehüpft. Gut, so ein paar Spritzer trocknen so wieder. Aber nix da, schon ging die Wasserschlacht los, und in null Komma nix waren wir von oben bis unten nass und lagen mit im Wasser. Wir haben uns natürlich bei der Wasserschlacht nicht lumpen lassen und haben ordentlich mit gemacht.
Nach einer Riesen Gaudi ging’s dann ans waschen, jeder schrubbte sich und wir natürlich mitten drin. Deshalb gibt´s von dieser Aktion auch keine Fotos, die bekommen wir noch zugeschickt von den Holländern.
Jetzt sind wir alle hungrig vom vielen planschen. Ab ins nächste Restaurante mit den Kids. Jeder bekam reichlich zu essen und zu trinken. Mmmmhhh lecker!!! Unser Busfahrer kauft noch ein paar Fische für seine Familie. Und dann ging’s auch schon weiter zu dem Krokodilreservat. Davon gibt´s keine Fotos. Wir weigern uns Euch den Scheiss zu zeigen. Super viele Krokos mit vielen Blutigen Wunden. Sie beißen sich schon gegenseitig weil sie viel zu wenig Platz haben. Zum Kotzen, falls einer unserer fleißigen Leser jemanden vom Tierschutzverein kennt, wir stehen als Infoquelle zu Verfügung.
Jetzt sind wir alle müde und kaputt und machen uns auf die Heimreise. Die Kids, unsere Gäste sind alle Rundum zufrieden und glücklich. Wir natürlich auch. Zwischen durch gab’s dann noch einen leckern Kaffee und nach einer Stunde sind wir dann auch zurück im Mercy Home. Hier ging natürlich erst mal das große Erzählen los. Und somit endet dieses schöne Wochenende mit unseren Gästen und dem Ausflug…

So jetzt noch ein paar liebe Worte an unsere Spender:

Damit ihr auch wisst, was mit dem Geld passiert. Wie ihr aus unseren vorherigen Berichten entnehmen könnt, haben wir schon einige Kleinigkeiten besorgt. Sprich: Druckerpapier, Ordner usw.. Diesen Ausflug haben wir auch von eurem Geld finanziert. Also, alles was wir mit den Kids unter nehmen egal ob es für die Gesundheit ist oder auch um ein bisschen Spaß geht wird von uns bzw. Euch mitfinanziert.
Demnächst stehen dann auch noch größere Anschaffungen an. Wie Schränke für Kleidung und Spielsachen, Orthopädische Schuhe für Klumpfüsse, neue Matten, Pezzibälle, Medizinbälle und Terrabänder für unsere Physio Unit, jedes Kind soll ein Handtuch, Seife und Zahnpaste bekommen.
Also Ihr habt auf jeden fall ein gutes Werk getan. Und wir geben uns aller größte Mühe, das Geld wirklich sinnvoll unters Volk zu bringen. Ihr könnt Euch auf uns verlassen, Euer Geld wird nur zum Wohle der Kidis eingesetzt.

Im Namen aller Kinder, Brother Louis und auch von uns vielen Lieben Dank für eure Hilfe.
Für uns gilt aber, dass was wir hier von den Kids bekommen ist nicht mit Geld aufzuwiegen.

Was diese Woche so bringen wird!!! Wir wissen es noch nicht, und warten einfach mal ab was unsere Alltag der immer wieder anders ist so bring und werden euch dann davon Berichten.
Eine schöne Woche bzw. Rest Woche Euch allen und viel Sonnige Grüsse Julia & Julchen

Unser Besuch im Lepra Dorf und Sightseeing Tour durch Dahrampuri

03.02.07

Das war also der Ankunft Tag. Der nächst Tag startet mit der Besichtigung des Lepra Dorfes. Also wir müssen schon sagen es sieht richtig gut aus. Seit einiger Zeit haben die meisten der Bewohner auch ein Richtiges Haus. Jetzt fehlen nur noch die Toiletten und Duschen aber das kommt auch noch. Und die 12 Häuser die noch gebaut werden müssen, damit alle ein kleines Häuschen haben sind auch schon in Arbeit. Wie Ihr sehen könnt gibt’s hier viel mächtig stolze Hausbesitzer. Für den Einkauf ist auch gesorgt, der kleine Supermarkt. Sie verdienen auch noch Geld mit dem an und verkauf von Hühnern. Wir waren sehr beeindruckt von dem Leben hier im Dorf. Von einigen Frauen haben wir auch erfahren, dass dieses Dorf auch Nachwuchs erwartet. Zum Ende hin gab’s dann natürlich wie fast über all noch eine frische Kokosnuss zu trinken und Essen.
Zurück im Mercy Home, wurden wir, wie immer, von vielen strahlenden Kinder Augen begrüßt. Natürlich hieß es dann, erstmal ausruhen und futtern, futtern, futtern. Ach ganz vergessen. Die Schwester von Brother Louis aus Chinnai ist auch, mit den 3 Holländern her gekommen. Das ist übrigens, genau wie die eine Schwester aus Bangalore, auch eine Nonne. Aber eine sehr strenge Nonne… Zum Leid von vielen Kindern… Aber wir fanden es eigentlich ganz nett, da sie sehr gut gekocht hat. Wir vermuten zwar, dass sie uns nicht so mag aber war uns eigentlich dann auch egal. Den Rest vom Tag haben wir dann noch mal in Dharmapuri verbracht. Am Abend haben unsere Mädels dann ganz geheimnisvoll getan. Wie wir später erfahren haben war das wegen Sister „Die Nonne“. Wir wollten uns nach dem Abendessen bei uns im Wohnzimmer treffen. Mhhh dachten wir was wohl los ist. Als wir dann um 8 fertig waren mit essen, sind wir gespannt wie ein Pflitzebogen zurück zu unserem Haus gerannt. Da standen sie auch schon und warteten mit einer Tüte Henna. Juppi Du wir bekommen unsere Hände und Füße mit Henna voll gemalt. Mal Hut ab, so können wir nicht malen frei Hand. Es ist super schön geworden. Was wir aber nicht wussten, dass das Zeug so lange trocknen muss. Also saßen wir hier Beide, 3 Stunden in unserem Wohnzimmer mit Händen hoch und konnten nix machen. GÄÄÄÄHHHHHNNNN!!! Um 23 Uhr konnten wir uns dann das Zeug von den Händen und Füßen abkratzen und ne geschlagene Stunde später lagen wir dann mit unseren Hennatattoos im Bett.

Der Besuch unserer Niederländischen Gäste

02.02.07

So am Freitagmorgen haben wir dann endlich unseren Besuch vom Bahnhof abgeholt. Der Bahnhof ist ca. eine halbe Stunde entfernt. Wir waren echt mal überglücklich endlich mal wieder andere weiße Gesichter zu sehen und auch mal was anderes zu hören. Wir haben uns zwar auch noch nicht gegenseitig tot gequatscht, trotzdem ist es echt mal wieder was anderes sich mit anderen Menschen zu unterhalten. Und vor allem haben sie uns von Ihrer Indienreise berichtet. Wo sie waren in welchen Hotels und so weiter. Wir hatten echt eine super schöne Zeit mit den dreien.
Nachdem wir dann am Mercy Home angekommen sind und sie auch alles gesehen hatten sind wir am Nachmittag mit unserer Sightseeingtour in Dharmapuri gestartet.
Sie meinten, das war ja mal super, endlich haben wir auch mal was von Dharmapuri gesehen. Sie waren schon so oft hier aber wirklich was gesehen haben sie nicht. Weil Brother Lousi immer der Meinung ist, das man müde ist und sich ausruhen muss. Egal was man gemacht hat. Also man kann maximal eine Sache am Tag machen entweder ankommen und sich ausruhen oder Sightseeing Tour durch Dharmapuri. Beides ist kaum möglich in Brothers Augen.
Aber auf der anderen Seite macht er dann voll stress und schmeißt die komplette Planung für die nächsten Tage wieder über den Haufen, so das alles durch einander gerät. Kurz vor unsere Sightseeing Tour haben wir dann erfahren, dass das Tanzen für uns nicht morgen sondern heut stattfindet. Egal dachten wir dann halt heute.
Als wir dann um 5 zurück waren ging’s auch schon los. Die Kinder haben Wochen vorher Tänze einstudiert und geübt. Also wirklich super klasse. Wie sie alle geschminkt und gestylt waren. Aber vor allem wie sie getanzt haben sogar die gehörlosen haben mit getanzt. Jeder wusste genau wo er hin musste. Nur der kleine Patzer mit dem Stromausfall, aber da kam dann auch nur ein lächeln und: That´s India!“ also alles Friede Freude Eierkuchen. Am Ende gab’s dann noch für jeden Puffreis. Ach die zwei Zuschauer aus Deutschland haben den Kids kräftig mit geholfen beim vernichten des Puffreis. Anschließend gab’s dann noch „Madam picture“ „Madam picture“! Also haben wir von jedem Kind Fotos gemacht. Mit uns ohne uns von oben und unten von rechts und links.
Nach diesem ganzen Foto hin und her waren wir alle ganz schön geschafft. Also die Kids sind echt mal alle so Foto geil und alle wollen am liebsten auf alle Fotos. Aber viele schnallen es nicht richtig, das man erstmal stehen bleiben muss und warten muss bis der Apparat auch ausgelöst hat. Zum glück sind nicht alle immer zu früh weg gelaufen und wie Ihr sehen könnt sind auch wir auf ein paar Fotos drauf.

Samstag, 3. Februar 2007

Unsere Schenkelwärmer…

01.02.07

Gestern Morgen haben wir darüber gesprochen, dass es doch eine gute Idee ist, diese Woche mal in den Krankenhäusern einen Besichtigungstermin abzusprechen. Gesagt getan, wir baten Brother Louis für uns dort den Termin abzusprechen, um Verständigungsproblemen aus dem Weg zu gehen. Also kein Problem, er erzählte uns irgend etwas davon das sein Freund Antony, uns heut Abend abholt und das wir das Krankenhaus dann schon heute Abend besichtigen können. Ohhh super das ging aber flott mit dem Termin. Aber manchmal redet Brother Louis auch ein bisschen Chaos und wir warteten und warteten um 19Uhr auf der Veranda auf den Freund.
Ach noch was, am Nachmittag kam einer unsere kleinen Schützlinge mit Eiterblassen an den Händen zu uns. Wir sprachen mit Brother Louis ab, dass wir Ihn am Abend dann mitnehmen zum Krankenhaus. Brother Louis meint dann nur er bekommt dann eine Injektion. Also alle Kids die irgendetwas haben bekommen hier eine Injektion, ob man Fußpilz hat oder Durchfall egal, Hauptsache eine Injektion.
So jetzt zurück zu unserem Warten… Also wir warten und warten und Brother Louis setzt sich in aller Ruhe zu uns. Um 19.15 Uhr meinte er dann: „Ach wollt Ihr nicht mal los fahren???“ HHHHÄÄÄ dachten wir? Wieso wir los fahren, wir wissen doch gar nicht wo das ist. Aber egal Brother Louis hatte natürlich noch ein As im Ärmel. Einen kleinen Jungen der kein Englisch spricht, der den Weg kennt.
Und jetzt wie fahren??? Wir sollen mit den Beiden Jungs auf unserem Rollerteil fahren? Ach du scheisse dachten wir. Wir sind doch keine Inder die das gewöhnt sind mit 3 Leuten und 5 Kindern auf dem Teil zufahren. Aber egal dachten wir wer nicht wagt der nicht gewinnt. Also haben wir uns auf unseren Roller geschwungen, einer saß vorne auf der „Stange“ zwischen Julchen und Lenker, einer saß dann zwischen Julia und Julchen und Julia dann ganz hinten. Sehr spaßig alles. Nach kurzer Fahrtzeit merkten wir Beide, dass die Jungs, die zwischen unseren Beinen saßen eigentlich ganz nett, sind da wir dann „warme Schenkel“ haben. Die Hin und Rückfahrt haben wir alle unbeschadet überstanden. Also macht Euch mal keine Sorgen, mittlerweile können wir genauso dreist und gut fahren wie der Rest der Indischen Bevölkerung.

So und jetzt zu unserem Besuch im Krankenhaus bei dem Physiotherapeuten. Es war ein voller Erfolg. Der Typ spricht sehr gutes Englisch und ist auch im Algemeinen super freundlich. Mit seiner Art und Weise auf Menschen und vor allem Studenten zuzugehen, hat er uns sehr Motiviert. Wir sind total begeistert. Er hat uns eingeladen bei Tag zu ihm zu kommen und mit ihm gemeinsam einige Patienten zu besprechen. Das ist natürlich sehr interessant, da er unter Anderem auch Manual Therapeut ist. Für normal sterbliche: einrenk Doktor. Also wir werden dann von unserem Krankenhaus Aufenthalt berichten.

Dieses Wochenende erwarten wir erst mal Besuch aus Holland. Dafür wurde alles geschruppt und gewienert. Da haben wir uns natürlich angeschlossen und die Physio Unit auf Vordermann gebracht. Als wir dann angefangen haben „ Ata - Girl“ zu spielen, haben wir direkt tat kräftige Hilfe von unseren ganz kleinen bekommen. Echt klasse wie die den Putzlappen schwingen und alles wienern. Die großen Jungs kamen nur kurz vorbei, schauten etwas doof aus der Wäsche und gingen dann wieder. Obwohl sie uns 2 Tage vorher versprochen haben uns zu helfen. Das wir etwas enttäuscht von ihnen waren haben wir ihnen dann auch wohl verständlich gemacht. Als sie dann am Abend zu der Gruppe kamen hat uns keiner der Jungs auch nur versucht an zuschauen. Das Schlechte Gewissen hat sie wohl geplagt. Aber das ist auch manchmal ganz gut so. Morgen ist wieder alles vergessen… 

Ach, Julia hatte dann, beim Wasser holen für das Putzen, noch den Kampf mit der Kuh. Das heißt so viel, dass sie sich mit der Kuh um den Wassereimer gestritten hat. Sie pumpte am Brunnen frisches Wasser in den Eimer. Und die Kuh dacht sich wohl:“Juppi-Du die bekloppte weiße gibt mir Wasser.“ Madam Kuh lächelte Julia noch kurz an und steckte stumpf ihren Kopf in den Eimer um das Wasser zu saufen. Aber Julia von natur aus Kämpferische veranlagt, hat nicht aufgegeben. Sie drängelte mit der Kuh um den Eimer und schupste und puffte die Kuh so lange in die Seite bis die Kuh genug von dem Kampf hatte und aufgab. Also das war der gewonnene Kampf mit Madam Kuh…

Wir wünschen Euch allen ein schönes Wochenende und viel Spaß. Wir melden uns dann Anfang nächster Woche wieder und berichten dann von dem Besuch der Holländer und unserem Ausflug ganz in den Süden zu den „Waterfals“.

Julia & Julchen

Unsere Neue Freundin Pico

01.02.07

Hallo ihr Lieben

Also wir waren die ganze Woche über sehr fleißig im Mercy Home. Die Kinder kommen mittlerweile regelmäßig zu der Therapie, sie sind wie geplant in Gruppen unterteilt worden. Es gibt jetzt eine Morgen und eine Abend Gruppe.
Jetzt müssen wir nur noch unsere großen Jungs etwas mehr motivieren. Sie haben oft keine Lust zu kommen und wollen lieber quatschen, lesen oder einfach nur ein bisschen abhängen. Ist auch wohl verständlich wir erinnern uns doch alle, wie das so war als wir 14,15 und 16 waren. Da hatten wir auch keine Lust auf Therapie oder so etwas und dann auch noch mit zwei so Mädels. Aber wir bleiben hart nackig, es gibt kein Null bock. Jeder muss zur Therapie, irgendwann werden sie es uns danken. Aber natürlich werden wir uns noch was einfallen lassen, das die Therapie auch für unsere etwas ältere Generation spaßig wird.
Mit unserem Therapeuten kommen wir mittlerweile auch ganz gut klar. Zu Beginn hatten wir leichte Kommunikationsschwierigkeiten, aber diese haben sich dann nach einer Woche schnell geklärt und jetzt klappt es immer besser. Er ist ein sehr junger Therapeut, der etwas selbstverliebt scheint. Da er wenn es irgendwie möglich ist in den Spiegel schaut und an sich rum hantiert. Und sein Handy liebt er auch über alles, er telefoniert ständig. Wir vermuten, dass er uns und den Kindern damit imponieren möchte.
In der ersten Woche wurden alle Vorschläge die von uns kamen, als nichtig abgetan. Das war etwas frustrierend für uns. Aber in der zweiten Woche, haben wir herausgefunden, dass wir Ihm unsere Vorschläge und Pläne nicht als unsere Idee verkaufen müssen sondern als seine Idee. Dann findet er seine / unsere Vorschläge ganz toll. Damit behalten wir die Übersicht über alles und wissen, dass unsere Ideen gut sind. Und wir können unsere vorher gestellten Lernziele verwirklichen ohne das wir unserem Therapeuten auf den Schlips treten. Also im Endeffekt sind alle glücklich und zu frieden.

Warum wir dieses Kapitel „Unsere neue Freundin Pico“ genannt haben, weil wir uns seit dieser Woche mit einem neuen / alten Kind angefreundet haben. Also Pico lebt schon länger hier war aber in unseren ersten Wochen nicht hier. Er war zu Hause und kam erst letztes Wochenende zurück.
Zu erst haben wir nicht verstanden warum Pico von den anderen Kids Nummer 9 genannt wird. Bis Brother Louis uns aufklärte, also man sagt hier zu Männern Nummer 9 wenn sie in einem falschen Körper geboren wurden. Zu Deutsch wenn sie Transvestiten sind.
Jetzt wurde uns einiges klar. Pico läuft immer rum wie ein Mädchen, er liebt es sich zu schminken und ist super tuckig aber total drollig dabei. Er trägt Saris und liebt die Mädels und wir glauben Jungs findet er zum anbeißen, zumindest schaut er ihnen so hinter her. Beim laufen wackelt er mit dem Hintern, dass kann keine Frau und einen Augenaufschlag unbeschreiblich. Wenn er redet, fuchtelt er mit seinen sehr gepflegt Händen und meist lackierten langen Nägeln herum und gestikuliert wild durch die Gegend. Er liebt es sich mit den anderen Jungs zu streiten. Er liebt es noch viel mehr sich mit den Teachern zu zoffen. Das artet manchmal ganz schön aus, so dass er von Ihnen, mit Recht, eine gelatscht bekommt. Aber im Algemeinen ist er eine super süße und liebvolle Tunte mit allem was dazu gehört. Demnächst werden wir Sie/ Ihn auch noch fotografieren dann gibt’s auch Bilder von unsere neuen Freundin.
Also das ist unsere erste neue Erfahrung hier in Indien. Sehr lustig und spannend zu sehen, dass in einem so extrem religiösem und gläubigen Land wie Indien Menschen wie Pico akzeptiert und auch geliebt werden. Hier im Mercy Home über nimmt er viele aufgaben, er wäscht die Wäsche für die kleineren Kids, putzt und räumt auf und er liebt es zu kochen. Also im Gossen und ganzen, das Perfekte Mädchen. Und wir haben Ihn schon jetzt in unser Herz geschlossen.

Sonntag, 28. Januar 2007

Republic Day in Bangalore

Guten Abend Ihr Lieben 28.01.07

Müde Augen starren gerade auf den Bildschirm und schlappe Finger Tippen den Text… Keine Panik wir sind nicht krank, aber etwas Müde von dem letzten Wochenende in Bangalore. Es war, wie auch schon das letzte Mal super witzig und wir haben viel Erlebt.

Am besten wir fangen bei der Zugfahrt an: die war dieses Mal weit aus angenehmer als die letzte. Wir hatten Sitzplätze. Wir Beide unten und die Beiden Jungs oben. Also saßen wir so da, und freuten uns eigentlich auf eine sehr ruhige Zugfahrt und wollten uns noch ein wenig entspannen. Da dachten sich ein Paar Inder die mit uns auf den Bänken saßen, die Mädels sehen aber so gelangweilt aus, lass uns die mal ein bisschen zuquatschen. Das sprach Problem erledigte sich auch, da einer der etwas besser gekleideten Herren gutes Englisch sprach. Erstmal musste abgeklärt werden, dass wir aus Deutschland sind. Dann wurde geklärt warum uns in Indien und was wir hier machen und wo hin wir fahren. Warum wir nach Bangalore wollen, wie lange wir bleiben und warum wir zwei indische kleine Jungs dabei haben. Unsere Religion wurde auch noch besprochen dann standen Julchen´s Piercings zur Diskussion. Zu guter letzt natürlich die wichtigste Frage: Seit Ihr verheiratet?? Wir sagten nein, wir heiraten wenn wir wieder in Deutschland sind, Julia am 28.Mai und Julchen am 25.Mai… Also liebe Familien stellt Euch schon mal drauf ein und bereitet alles vor, liebe Freunde kauft schon mal Geschenke und zu guter letzt, liebe Spe-Ehemänner jetzt wisst Ihr auch bescheid!!!

Es ist sehr viel einfacher sich die Inder von der Backe zu halten wenn man von Hochzeit und Heiraten spricht. Sonst fangen die an und gockeln um uns herum und wollen immer mehr wissen. Der besser gekleidet Inder, ist ein Chicken Farmer zu Deutsch Hühnerzüchter. Wir vermuten sehr wohl habend und gut gebildet. Er hat sich mit uns über Gott und die Welt unterhalten. Nach dem dann die Essensverkäufer zu gestiegen waren ging’s los mit Ihr müsst dieses probieren und jenes essen. Am Ende konnte wir beide nichts mehr Essen, aber lecker war es, dass muss man ihm lassen. Natürlich haben wir nix bezahlt. Julia wurde dann noch etwas mehr zu getextet. Und am Schluss hat er uns noch seine Nummer und sein Adresse gegeben und meinte wir müssten ihn unbedingt besuchen kommen. Er würde uns dann sein Auto leihen für die Visit-Tour. Dachten wir, na klar dein Auto… Sicher. Also wir haben uns entschlossen evtl. diese Chicken Farm als Ausflugsort mit den Kids zu nutzen… das wäre doch ne tolle Gelegenheit mit einigen einen Ausflug zu machen.

Stieven holte uns dann vom Bahnhof ab und bei Mama zu hause gab’s dann noch mal ne ordentliche Portion leckeres Essen. Also mal wider futtern, futtern, futtern… Aber lecker…
Der nächste Tag begann ziemlich früh, es war „Republic Day“!

Die sind manchmal auch ein bisschen komisch hier. Wenn solche großen Veranstaltungen sind, dann beginnen die nicht nachmittags wie bei uns, nein sie fangen zu völlig unchristlichen Zeiten an: Morgens um 6.30 Uhr. Wir waren erst um 8uhr am Militär Stützpunkt. Hier wurden wir erstmal von Kopf bis Fuß gefilzt und gleich 4-mal. Also Sicherheit wird hier groß geschrieben, aber auch ganz gut so. Leider haben wir von den Soldaten Truppen nicht viel gesehen da viel, viel Inder vor uns saßen und wer versuchte sich hin zu stellen bekam direkt einen übern Deckel von den Officiers. Das einzige was wir gesehen haben, war das die Soldaten mehr wie lustige Karnevalstruppen aussahen. Hübsch bunt, mit schnick-schnack in den Haaren und schönen Bunten Uniformen. Nachdem der Bürgermeister sein Englisch zum Besten gegeben hat und wir nicht viel mehr wussten als vorher, dachten wir uns Kaffe trinken ist interessanter. Also gesagt getan.


Am Nachmittag dachten wir, machen wir mal ein bisschen Kultur und besuchen einen Hare-Krischna Tempel. Leider durften wir keine Fotos machen geschweige den Filmen. Aber es war sehr prunkvoll mit viel Glitzersteinen und tollen Deckengemelden. Sehr eindrucksvoll aber auch sehr komerzig, für Touristen halt. Julchen ist nicht drum herum gekommen sich noch ein Buch über den Glauben zu kaufen. Ähnlich Dick wie die Bibel und bezahlt hat sie geschlagene 3€ also es hat sich wohl gelohnt. Dann nach haben wir und ungefähr eine Millionen andere sich gedacht, statten wir doch mal dem Botanischen Garten einen Besuch ab. So viele tolle Bäume und Pflanzen sehr beeindruckend. Noch besser war aber, dass wir hätten reich werden können. Wenn wir für jedes Foto 10 RS genommen hätten, wären wir Millionäre. Jeder zweite fragte uns ob er ein Foto mit uns machen dürft. Stieven und Stanny und die Beiden kleinen Jungs haben sich nur kaputt gelacht und fanden das ganze eher komisch. Na ja wir haben dann artig gemodelt… und hatten auch einen Heidenspaß.

Am Abend dachten wir mhhh ein Bierchen wäre jetzt auch nicht schlecht. Also los geht’s etwas Styling für die Mädels, der etwas eitle Stieve natürlich auch. Juppidu der erst Laden wollte 10 € Eintritt, das haben wir uns dann wohl mal ganz schnell anders überlegt und sind zum nächsten gefahren. Hier war es dann auch echt mal ganz nett. Leckeres Bier in 650 ml Fläschchen zu extrem lauter Rock Musik in einer dunklen Untergrund Kneipe. Fast wie daheim dachten wir und haben uns direkt auch wohl gefühlt. An dem Abend wurden viele Gespräche über die Indische Kultur geführt. Sprich wie junge Leute so sind… Ob sie verklemmt sind oder nicht den Rest dürft Ihr Euch denken. Und unsere Präsentation Besuchen. Daten werden noch bekannt gegeben.

Am nächsten morgen… nach dem ausschlafen, ganz wichtig weil das Bier wohl etwas angeschlagen hatte, ging’s dann um 11 Uhr zum extrem Shopping Marathon. Wir sind in jedes Geschäft rein gerannt haben anprobiert und rum probiert, haben uns die teilweise penetranten Verkäufer vom Hals gehalten und waren in unserem Element: Frauenshoppingtour…

Gekauft haben wir zwei Handtaschen dann brauchen wir nicht immer unseren extrem nach Tourist aussehenden Rucksack mit zu schleppen, jeder 2 Oberteile, einen BH, einmal Peeling und ganz wichtig Snickers. Zum Mittag… haben wir dann Pizza Hut gestürmt ahhhh geil, geil, geil Pizza wie zu Hause… Lecker und so… Unseren nächsten Fresstempel des Vertrauens haben wir auch schon gesichtet es gib einen Subway. Dann fangen wir wider von vorne an also die Tour: Mc, Pizza Hut und dann Subway… Stieven lacht sich darüber immer halb tot. Aber er kann das auch wohl gut verstehen. Er meinte wenn er nicht das essen von Mama bekommen würde, würde er auch etwas vermissen und in Deutschland jedes Indische Restaurante stürmen.
Ach das Stieven diesen Marathon mitgemacht hat ist uns ein Rätsel. Wir haben Ihm wohl 10-mal gesagt, er braucht nicht mit zu kommen wir würden dann mit einer Rikscha heimfahren. Aber nein, er meinte, er fände das ganz toll. Wir vermuten das war ne glatte Lüge. Kein Mann findet es toll so wie wir schoppen waren. Also rein ins Geschäft anprobiert doch nicht gekauft und ins nächste Geschäft wieder dasselbe und zu guter letzt noch mal in alle Geschäft um es dann doch zu kaufen…Also liebe Mädels wir haben das volle Klischee erfüllt.

Um 19.30 Uhr sind wir dann vollkommen erledigt vom Schoppen bei Mama angekommen.
Wir wissen nicht genau was los war, aber vermutlich hatte Mama stress oder Ärger. Weil andere Frauen fangen dann an wie wild zu putzen und fluchen dabei vor sich hin. Mama fängt an wie wild zu kochen. Der ganze Tisch stand voller Pöttchen und Schüsselchen und Tellern mit vielen leckeren Sachen. Aber wir fragten uns doch irgendwann wer soll das alles Essen. Stieven hatte dieselbe Vermutung wie wir, sie hatte Stress, und hat sich mit uns kaputt gelacht und gefuttert bis zum umfallen. Stanny hat uns dann, auf unseren „Befehl“ hin, auch geholfen. Die Schwester kam immer wieder mit neuen Schüsselchen und Töpfchen an. Wir haben gegessen was das zeug hält und uns halb tot gelacht dabei. Also ein verfressener Abend. Das Ende war dann, dass wir draußen auf dem Balkon saßen Stanny seine Gitarre raus holte und Lieder sang und dazu spielte. Wir waren echt mal sprachlos. Stanny hat echt was drauf mit seiner Gitarre und singen kann der, wie ein junger Gott. Echt begnadet der Junge Mann.

Die Rückfahrt war sehr entspannend viele Frauen an Bord und das hieß für uns nur ne kurze Doktor Sommer Fragerunde und dann Entspannung pur. Am Bahnhof in Dharmapuri wurden wir schon erwartet und im Mercy Home wie immer herzlich willkommen geheißen.
Das war also unsere „Republic Day“ Weekend in Bangalore.
Bis die Tage dann Julia & Julchen.

Mittwoch, 24. Januar 2007

Unsere erste reise nach Bangalore

Hallo Ihr Schneemänner und Frauen in Deutschland 24.01.07

Wir sind Back in Dharmapuri… Heile und gesund, das war mehr oder weniger nur ein Witz. Uns geht’s natürlich supi. Also unsere Reise nach Bangalore.
Es begann morgens um sechs Uhr mit der Rikscha fahrt zum Bahnhof. Wir erwähnen diese Tour, da unsere Fahrer nicht die normalen Strassen benutzte. Plötzlich fuhr er von der Hauptstrasse auf einen holperigen nicht asphaltierten Nebenweg. Upps, dachten wir, was macht der Fahrer denn nu mit uns und vor allem wo will er denn wohl hin? Der will uns doch wohl nicht auffressen… Aber nein, es war nur eine sehr holperige rappelige angebliche Abkürzung. Gut, am Bahnhof angekommen, fragte ich den Fahrer wie viel diese Fahrt kostet. Antwort 70 Rupien, mh ja ist wohl O.K. bis zur Innenstadt bezahlt man 50 RS und der Bahnhof ist ein bisschen weiter. Wir bezahlt mit einem 100 RS Schein. Da wir alle rechnen können
100-70 = 30 also eigentlich sollten wir 30Rs zurückbekommen. Aber die Inder rechnen anderes oder besser, da sich der Fahrer noch bewegen musst für das Wechselgeld, (sprich in seine Brusttasche fassen) bezahlten wir 75 RS. In Indien bezahlt man auch fürs bewegen. Na gut dachten wir uns. Julchen sagte ihm dann noch mit einem Grinsen, Thank You du Idiot. Er grinste zurück und dachte wohl das es heißt Thank You du netter Mensch.
So das erste Stück wäre damit geschafft, wir dachten, gleich ein bisschen mit den Beiden Mädels quatschen und in 2,5 Stunden sind wir dann da. Aber nix da, von Dharmapuri nach Bangalore kann man nur mit der dritten klasse fahren und es gibt keine Platzreservierung. Wir dachten uns so schlimm kann das ja nicht werden… aber unsere Träume wurden Wahr…
Im laufe der nächsten halben Stunde die wir noch auf den Zug warteten, füllte sich der Bahnhof mit hunderten von Indern. Die nicht nur warteten, nein sie flitzten kreuz und quer über die Schienen. Rauf auf den Bahnsteig und wider runter auf die Schienen. Warum sie das tun, wir wissen es nicht. Die Brücke um zum anderen Bahnsteig zu kommen ist scheinbar zur Zierde da oder warum auch immer. Am lustigsten sind die Männer wenn sie in Ihren Wickelröcken hoch und runter klettern, natürlich wird nichts drunter getragen… Aber wir haben natürlich dezent Weggeschaut….
Jetzt kam noch der teil mit dem Zug… Also wie schon gesagt Zug kam an und die hunderte von Menschen rannten alle gleichzeitig auf die Türen zu. Aber die weißen Westmädels haben natürlich mit so einer Reaktion gerechnet, bzw. vorher in den Büchern gelesen. Also haben wir abgesprochen, dass Julia bei den Mädels bleibt und mit Ihnen nach kommt und Julchen versucht Plätze zu ergattern. 10,9,8,7,6,5,4,3,2,1, und ab geht’s. aber mit so einem Ansturm habe ich nicht gerechnet. Es ist hier vollkommen egal ob Leute raus wollen oder nicht. Wer draußen steht will rein und das alleine Zählt. Also logisch denken von wegen, wenn was raus ist dann geht auch wider was rein, läuft nicht. Das einzige was zählt man kommt rein wie auch immer. Ach, dann wurde uns auch diese hektische Schienenrennerei klar. Man steigt nicht nur von der einen Seite ein, auch die andere Seite wird zum Einsteigen benutzt. Gut also sitzen läuft nicht. Als wir im Zug waren… Wir dachten uns trifft der Schlag. Die Leute stapelten sich schon. Man sitzt auf einer 5 Personen Bank mit mindestens 8-9 und auf einem Einzel Platz zu dritt. Und da gibt’s ja auch noch die Gepäcknetze bzw. Stangen oder besser noch Sitzplätze. Hier sitzen und schlafen die Menschen. In den Gängen wird sich auch gestapelt. Wir dachten uns, bleiben wir mal im Eingang stehen mit den Beiden Mädels die beide natürlich nicht gut zu Fuß sind, sie sollten ja in Bangalore Orthopädischeschuhe bekommen. Gut zu mindestens hatten wir halbwegs Einzel Stehplätze. Nach dem der Zug angefahren ist wurde uns auch bewusst warum dort kaum Leute standen. Wir stehen direkt an den Toiletten. Puh, das geht echt mal gar nicht, ein Geruch von Pisse und, na ja auf Deutsch gesagt „Scheisse“ begleitete uns auf der ganzen Zugreise. Und alle 5 min. quetschte sich jemand anderes durch die Leute um zur Toilette zu gehen. Bei jedem öffnen der Tür kam ein neuer Schwung Geruchswolke bei uns an. Das war alles noch halbwegs erträglich als die Aussentüren noch offen waren. Aber zwischen durch wurden die Türen auch geschlossen, da nicht so viele Menschen im Zug waren und man die Türen schließen konnte. Also die Zugreise war mal echt der Knaller….
Julia war zwischenzeitlich extrem stolz, da sie kurz vor Ende (ca. 30 min.) vor Bangalore tatsächlich mit viel Schwung drei Sitzplätze bekommen hat.
Also wenn Ihr jemals nach Indien kommt und mit dem Zug reist, dann gebt anstatt 25 Cent, 50 Cent aus für die zweite Klasse. Oder Ihr müsst gut Ellenbogen haben…
In Bangalore angekommen, wurden wir Von Stieven, dem Neffen von Brother Louis abgeholt und erstmal zu Mama gebracht um uns zu stärken. Dann ging es weiter zu dem Schuhorthopäden, dachten wir. Dem war auch wohl so aber wir wussten nicht das Indien so fortschrittlich ist und mit einem Physiotherapeuten zusammen Arbeitet.
Liebe Deutschen lest genau nach und Arbeitet auch so!!! Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten!!!!
Hier haben wir dann erstmal eine Führung bekommen. Das war für uns wirklich sehr interessant. Aber für vermutlich den Rest unsere Leser nicht so wirklich. Deswegen möchte ich diese Geschichte auch hier abkürzten. Für unsere lieben Studie Kollegen und Dozenten: Ihr müsst Euch noch bis zu unserer ASP Presentatie gedulden
Nur so viel, leider konnten wir den Beiden Mädels keine Schuhe verpassen. Schuhe für Klump Füße werden hier nicht hergestellt. Das macht eine andere Werkstatt. Das Mädel mit Polio muss erst Operiert werden, da sie schon eine verknöcherte Kontraktur hat. Aber natürlich ist auch, das alles schon in der Mache….
Die Rückfahrt gestaltete sich dann etwas angenehmer, da Stieven uns mit dem Auto gebracht hat.
Ah und zwischen durch sind wir dann noch zu unserem, der Zeitigen Fresstempel des Vertrauens und dem König des Essens gegangen: MC auch als Mc Donalds bekannt. Juppie endlich mal was bekanntes Essen und vor allem mal was anderes. So und damit sind wir gut mit Fast Food voll gestopft wider im Mercy Home angekommen. Um uns morgen wider auf den Weg zu machen. Hier ist am Freitag Republic Day, mit Strassen Paraden. Dieses kunter bunte Treiben möchten wir uns gerne in Bangalore anschauen und ein bisschen mit den Indern feiern.

Also Ihr werdet Anfang nächster Woche dann wieder von uns hören. Dann werden wir berichten wie die Partys so sind in Indien.

Dann gibts auch wieder Fotos... Danke, Mein Marki Bussi H.D.L