Sonntag, 21. Januar 2007

Das Lepra-Dorf

20.01.2007

Die Besichtigung war sehr interessant und beeindruckend aber an machen stellen auch etwas bedrückend. Es war schön zu sehen wie viel dort schon gemacht war und gemacht wird. Es gibt nur noch ein paar alte wirklich sehr zerrütte aus Palmen bestehende Hütten. Der Rest vom Dorf sind Häuser aus Stein, ähnlich wie wir sie auch kennen.

An jedem Haus ist ein Schild angebracht mit dem Namen der jeweiligen Stiftung die das Haus mit Finanziert hat. Wirklich, sehr schön anzuschauen wie dort die Menschen leben. Im laufe der Zeit sind hier mehr als 40 Häuser entstanden. Jeder Bewohner, der uns auf dem Weg der Besichtigung entgegen kam, hat uns mit einem freundlichen Lächeln und dem typischen indischen Gruß, begrüßt. Wir fühlten uns sehr willkommen und nicht etwa, als die Weißen die dieses Dorf wie ein Zoo besichtigen. Nach unserer Besichtigung gab es dann eine Eucharestifeier auf Tamil, gehalten von dem Master. Es war eine sehr schöne Messe, da wir Beide die Deutschen Messfeiern kennen, konnten wir uns auch ungefähr denken was der Master gepredigt hat.

Während der Messe waren alle katholisch Gläubige Dorfbewohner anwesend. In dieser Zeit hatten wir die Möglichkeit, uns die Mensche aus der nähe anzuschauen. Wir fanden es etwas beunruhigend und auch bedrückend zu sehen, dass viele der Menschen offen Stellen am Körper hatten und wie schlecht diese versorgt waren. Die meisten Wunden waren nur notdürftig, mit einem etwas schmuddelig aussehenden Verband bedeckt. Vielen der Menschen hier fehlen Finger, Hände, Zehen oder Füße. Die Meisten der Bewohner können sich aber noch gut ohne Hilfe eigenständig fortbewegen.

Kurzfristig blieb uns beiden die Luft weg, als wir einen ältern Mann auf uns zu kommen sahen. Er konnte nicht mehr laufen, aber hatte nicht wie so einige andere eine Art Skateboard um sich fortzubewegen. Er rutschte auf einer Plastiktüte. Dieser Anblick hat uns Beiden doch kurzfristig die Sprache verschlagen und uns nachdenklich gestimmt.

Das Dorf ist vom Häuserbau so fortschrittlich und gut geplant. Aber die Hygienischen Zustände sind, wie wir es empfunden haben, eher erbärmlich. Wobei doch gerade in einem Lepra Dorf die Hygienische Versorgung der Menschen ganz oben stehen müsste. Leider hatten wir keine Möglichkeit mehr uns darüber kundig zu machen. Aber wir haben uns vorgenommen das noch zu tun. Wir wollen mehr über dieses Dorf wissen. Und uns würde auch interessieren ob man die Krankheit Lepra in Indien noch antrifft. Und wo sie noch verbreitet ist.
Dieses Kapitel unserer Reise möchten wir gerne so beenden:

Schaut nicht immer auf das was ihr nicht haben könnt. Schaut nicht auf das was besser ist. Schaut auf das was ihr habt. Schaut auf das was andere nicht haben und ihr habt. Seit zufrieden mit dem was ihr euch leisten könnt und was der liebe Gott euch geschenkt hat. Seit zufrieden mit dem was ihr habt, es könnte euch schlechter gehen.
Beginnt jeden Tag mit einem Lächeln.

Damit wollen wir uns mit einem dicken fetten lachen von Euch verabschieden.
Bis dahin Liebe Grüsse Julia &Julchen

P.S. Wir melden uns Ende der Woche wieder, da wir bis Mittwoch mit ein paar Kids in Bangalore sind beim Schuh Orthopäden.

P.S. Wir haben gerade von der Sturm Katastrophe in Deutschland gehört. Wir hoffen, dass all unseren Lesern und lieben Menschen nichts passiert ist. Es wäre sehr schön wenn Ihr euch mal eben in unserem Gästebuch melden würdet, dann brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen. Sonst besteht die Gefahr dass wir hier ein bisschen durchdrehen vor Sorge. Und das wollt Ihr den Kids doch bestimmt nicht zu muten, Oder?!

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