Mittwoch, 24. Januar 2007

Unsere erste reise nach Bangalore

Hallo Ihr Schneemänner und Frauen in Deutschland 24.01.07

Wir sind Back in Dharmapuri… Heile und gesund, das war mehr oder weniger nur ein Witz. Uns geht’s natürlich supi. Also unsere Reise nach Bangalore.
Es begann morgens um sechs Uhr mit der Rikscha fahrt zum Bahnhof. Wir erwähnen diese Tour, da unsere Fahrer nicht die normalen Strassen benutzte. Plötzlich fuhr er von der Hauptstrasse auf einen holperigen nicht asphaltierten Nebenweg. Upps, dachten wir, was macht der Fahrer denn nu mit uns und vor allem wo will er denn wohl hin? Der will uns doch wohl nicht auffressen… Aber nein, es war nur eine sehr holperige rappelige angebliche Abkürzung. Gut, am Bahnhof angekommen, fragte ich den Fahrer wie viel diese Fahrt kostet. Antwort 70 Rupien, mh ja ist wohl O.K. bis zur Innenstadt bezahlt man 50 RS und der Bahnhof ist ein bisschen weiter. Wir bezahlt mit einem 100 RS Schein. Da wir alle rechnen können
100-70 = 30 also eigentlich sollten wir 30Rs zurückbekommen. Aber die Inder rechnen anderes oder besser, da sich der Fahrer noch bewegen musst für das Wechselgeld, (sprich in seine Brusttasche fassen) bezahlten wir 75 RS. In Indien bezahlt man auch fürs bewegen. Na gut dachten wir uns. Julchen sagte ihm dann noch mit einem Grinsen, Thank You du Idiot. Er grinste zurück und dachte wohl das es heißt Thank You du netter Mensch.
So das erste Stück wäre damit geschafft, wir dachten, gleich ein bisschen mit den Beiden Mädels quatschen und in 2,5 Stunden sind wir dann da. Aber nix da, von Dharmapuri nach Bangalore kann man nur mit der dritten klasse fahren und es gibt keine Platzreservierung. Wir dachten uns so schlimm kann das ja nicht werden… aber unsere Träume wurden Wahr…
Im laufe der nächsten halben Stunde die wir noch auf den Zug warteten, füllte sich der Bahnhof mit hunderten von Indern. Die nicht nur warteten, nein sie flitzten kreuz und quer über die Schienen. Rauf auf den Bahnsteig und wider runter auf die Schienen. Warum sie das tun, wir wissen es nicht. Die Brücke um zum anderen Bahnsteig zu kommen ist scheinbar zur Zierde da oder warum auch immer. Am lustigsten sind die Männer wenn sie in Ihren Wickelröcken hoch und runter klettern, natürlich wird nichts drunter getragen… Aber wir haben natürlich dezent Weggeschaut….
Jetzt kam noch der teil mit dem Zug… Also wie schon gesagt Zug kam an und die hunderte von Menschen rannten alle gleichzeitig auf die Türen zu. Aber die weißen Westmädels haben natürlich mit so einer Reaktion gerechnet, bzw. vorher in den Büchern gelesen. Also haben wir abgesprochen, dass Julia bei den Mädels bleibt und mit Ihnen nach kommt und Julchen versucht Plätze zu ergattern. 10,9,8,7,6,5,4,3,2,1, und ab geht’s. aber mit so einem Ansturm habe ich nicht gerechnet. Es ist hier vollkommen egal ob Leute raus wollen oder nicht. Wer draußen steht will rein und das alleine Zählt. Also logisch denken von wegen, wenn was raus ist dann geht auch wider was rein, läuft nicht. Das einzige was zählt man kommt rein wie auch immer. Ach, dann wurde uns auch diese hektische Schienenrennerei klar. Man steigt nicht nur von der einen Seite ein, auch die andere Seite wird zum Einsteigen benutzt. Gut also sitzen läuft nicht. Als wir im Zug waren… Wir dachten uns trifft der Schlag. Die Leute stapelten sich schon. Man sitzt auf einer 5 Personen Bank mit mindestens 8-9 und auf einem Einzel Platz zu dritt. Und da gibt’s ja auch noch die Gepäcknetze bzw. Stangen oder besser noch Sitzplätze. Hier sitzen und schlafen die Menschen. In den Gängen wird sich auch gestapelt. Wir dachten uns, bleiben wir mal im Eingang stehen mit den Beiden Mädels die beide natürlich nicht gut zu Fuß sind, sie sollten ja in Bangalore Orthopädischeschuhe bekommen. Gut zu mindestens hatten wir halbwegs Einzel Stehplätze. Nach dem der Zug angefahren ist wurde uns auch bewusst warum dort kaum Leute standen. Wir stehen direkt an den Toiletten. Puh, das geht echt mal gar nicht, ein Geruch von Pisse und, na ja auf Deutsch gesagt „Scheisse“ begleitete uns auf der ganzen Zugreise. Und alle 5 min. quetschte sich jemand anderes durch die Leute um zur Toilette zu gehen. Bei jedem öffnen der Tür kam ein neuer Schwung Geruchswolke bei uns an. Das war alles noch halbwegs erträglich als die Aussentüren noch offen waren. Aber zwischen durch wurden die Türen auch geschlossen, da nicht so viele Menschen im Zug waren und man die Türen schließen konnte. Also die Zugreise war mal echt der Knaller….
Julia war zwischenzeitlich extrem stolz, da sie kurz vor Ende (ca. 30 min.) vor Bangalore tatsächlich mit viel Schwung drei Sitzplätze bekommen hat.
Also wenn Ihr jemals nach Indien kommt und mit dem Zug reist, dann gebt anstatt 25 Cent, 50 Cent aus für die zweite Klasse. Oder Ihr müsst gut Ellenbogen haben…
In Bangalore angekommen, wurden wir Von Stieven, dem Neffen von Brother Louis abgeholt und erstmal zu Mama gebracht um uns zu stärken. Dann ging es weiter zu dem Schuhorthopäden, dachten wir. Dem war auch wohl so aber wir wussten nicht das Indien so fortschrittlich ist und mit einem Physiotherapeuten zusammen Arbeitet.
Liebe Deutschen lest genau nach und Arbeitet auch so!!! Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten!!!!
Hier haben wir dann erstmal eine Führung bekommen. Das war für uns wirklich sehr interessant. Aber für vermutlich den Rest unsere Leser nicht so wirklich. Deswegen möchte ich diese Geschichte auch hier abkürzten. Für unsere lieben Studie Kollegen und Dozenten: Ihr müsst Euch noch bis zu unserer ASP Presentatie gedulden
Nur so viel, leider konnten wir den Beiden Mädels keine Schuhe verpassen. Schuhe für Klump Füße werden hier nicht hergestellt. Das macht eine andere Werkstatt. Das Mädel mit Polio muss erst Operiert werden, da sie schon eine verknöcherte Kontraktur hat. Aber natürlich ist auch, das alles schon in der Mache….
Die Rückfahrt gestaltete sich dann etwas angenehmer, da Stieven uns mit dem Auto gebracht hat.
Ah und zwischen durch sind wir dann noch zu unserem, der Zeitigen Fresstempel des Vertrauens und dem König des Essens gegangen: MC auch als Mc Donalds bekannt. Juppie endlich mal was bekanntes Essen und vor allem mal was anderes. So und damit sind wir gut mit Fast Food voll gestopft wider im Mercy Home angekommen. Um uns morgen wider auf den Weg zu machen. Hier ist am Freitag Republic Day, mit Strassen Paraden. Dieses kunter bunte Treiben möchten wir uns gerne in Bangalore anschauen und ein bisschen mit den Indern feiern.

Also Ihr werdet Anfang nächster Woche dann wieder von uns hören. Dann werden wir berichten wie die Partys so sind in Indien.

Dann gibts auch wieder Fotos... Danke, Mein Marki Bussi H.D.L

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