Dienstag, 13. Februar 2007

Die Märchen des Mercy Home….

So wie vermutlich fast über all auf der Welt, gibt’s es auch hier bei uns im kleinen Dharmapuri im Kinderheim“ Mercy Home“ Hinterlistigkeiten, Lügereinen und Intrigen.
Vor allem unsere Mädels lassen sich beim rum Gezicke und Märchen erzählen nicht lumpen, aber selbst die Jungs könnten manchmal Mädchen sein….
Sithuraj,

Sathiyaraj und Arjunan auf der Palme

Es ist immer noch so, dass nach dem Abendessen die meisten der größeren Jungs sich zum spielen, reden und lernen in ihren oder vor ihren Häusern versammeln. Zu später Stunde, um 22 Uhr, sollten dann eigentlich die Lichter so langsam ausgehen. Normalerweise liegen die Jungs dann auf Ihren Schlafmatten und träumen von Ihren Movi Stars. Außer in einem Häuschen. In dem Häuschen in dem Arjunan und Sathiyaraj, eigentlich auch schlafen sollten. Dort sieht man in dunkler Nacht aus weiter Entfernung bis spät in die Nacht hinein noch ein Lichtlein brennen. Wenn man genauer hinsieht und hinhört, hört man auch leises Geklapper und Geraschel. Aber dieses Geraschel kommt nicht etwa aus dem kleinen Häuschen, nein, es kommt aus den daneben stehenden Kokosnusspalmen. Und mitten in dieser, eigentlich himmlischen Nachtruhe, kann man plötzlich einlautes Kawam hören und gekicher…. Komisch was das wohl sein mag???? Bei näherem hinsehen kann man zwei Gestalten hoch oben in den Palmen sehen, die Kokosnüsse runter hauen. Das unaufgeforderte Kokosnussschlagen ist von Papa Louis strengstens verboten worden. Und vor allem in der Dunkelheit. Aber die Beiden Jungs scheint das nicht zu stören. Natürlich bleibt dieses tun nicht ganz unbemerkt und Papa Louis hat seine Ohren und Augen über all auch nachts… Am nächsten Morgen, kurz vor der Schule, steht der grimmige Papa Louis dann vor den gegessenen Kokosnüssen und möchte wissen wer das mal wieder war. Da er genau weiß wer nachts in den Palmen hockt spricht er die Beiden direkt an… Aber nix da, es wird alles abgestritten…. Drum klauen sie noch immer die Kokosnüsse…. Bis die Madams sie erwischen….

Die (Näh) Sticheleinen der Rukkumani

Das große Mädchen Rukkumani ist ein fleißiges Schneiderlehrlingsmädchen. Sie wäre gar ein Vorbild wenn da nicht nur ihre Nadel Stiche wären. Sie liebt es Intrigen zu verbreiten und anderen kleine (Nadel)Stiche zu versetzten. Wenn sie nicht fleißig am Nähen ist dann kommt sie einmal am Tag zu den Beiden Physiotherapie Madams und dem Therapeuten zur Gymnastik. Vor langer Zeit ergab sich eine Situation, dass die Liebe Rukkumani schmerzen in Ihrem Fuß hatte. Zur Behandlung wurde dann eine Art Elektrotherapie angesetzt. Diese wurde von dem Schneiderlehrlingsmädchen auch gut angenommen. Da die schmerzen sich nach einiger Zeit nicht verbessern wollten überlegt die Madams hin und her. Und entschlossen sich zu einer anderen Therapie mit Kälte. Auch diese Therapie wurde von Rukkumani gut angenommen und sie erzählte den Madams, dass es schon besser wird und die Therapie wirkte. Was sie nicht wusste, dass auch der Therapeut mit seinen guten Ohren direkt hinter dem Vorhang stand und alles hörte. Einige Tage später fragte er sie dann wie ihr befinden sei. Da erklärte sie ihm, dass es ihr sehr schlecht ging und die Kälte Therapie überhaupt nichts bringt und Ihr nicht gut tut sondern auch noch schadet. Damit wollte sie den Beiden Madams schaden, aber dass schaffte sie nicht. Da der Therapeut von dem Vergangenem Gespräch alles gehört hatte. Und somit spinnt sie noch heute Ihre Intrigen und verteilt kleine Nadelstiche.

Jothi, Arjunan und die Briefchen

Indien 2007. So wie vermutlich über all auf dieser Erde, beginnen junge Menschen ab einem gewissen Alter sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Genauso ist es auch mit der lieben Jothi und dem lieben Arjunan. So wie die Beiden Madams erfahren haben, sind die Beiden hervorragende Schüler und immer sehr fleißig am lernen. Wenn, da nicht diese eine Sache wäre dann wären diese Kinder wirklich Muster Beispiele. Mit dieser einen Sachen wird das andere Geschlecht beschrieben. Das Problem an den Beiden ist, dass sie ständig kleine Briefchen und Zettelchen schreiben an einen anderen Jungen bzw. Mädchen. Tja in der Westlichenkultur ist das völlig normal aber in Indien ist das eine schwere Sünde.

Sumithra in der Küche

In dem wunderschönen kleinen Kaff Dharmapuri gibt es das noch viel tollere Mercy Home für Kinder. Hier leben fast 100 Kinder, ein paar Lehrer und Hausangestellte unter einem Dach und nicht zu vergessen Papa Louis der Leiter und die zwei Madams.
Tja, wo viel Menschen leben ist bekanntlich immer was los und auch immer viel Arbeit. Vor allem wenn da auch noch so 2 Madams sind für die extra gekocht werden soll. (Obwohl die 2 Madams auch das essen könnten was die Anderen essen)
Dieses Kinderheim beherbergt nicht nur Schüler sondern auch junge Mädchen die Kochen und Nähen lernen. So trägt es sich zu das die liebe Sumithra als Kochlehrling in der Küche hilft. Zu Symithra ist zu sagen, dass sie 19 Jahre alt ist und aus einem verhältnismäßig reichen Elternhaus stammt. Aus diesem Grund findet sie sich auch manchmal für einige Arbeiten zu schade und hat auch nicht wirklich Lust dazu. Genauso wie zu ihrer Kochausbildung. Sie nörgelte ständig rum selber arbeiten… Nicht dran zu denken. Sie setzte sich in die Küche bzw. in den Raum wo das Gemüse Geputzt wird und holt sich viele kleine andere Arbeiter heran und überwacht, wie die Kleinen Ihre Arbeit machen. Über Wochen ging das so. bis die Kleineren auch die Schnauzevoll hatten und es der Köchen (auch genannt Teacher) erzählten. Das gab natürlich Riesen Krach mit der Köchin aber auch mit Papa Louis. Also durfte Sumithra jetzt erst einmal etwas ausspannen und dann in die Schneiderlehre gehen. Aber das war noch nicht alles. Jetzt ist sie auf die neue Küchengehilfin sauer, weil sie jetzt Ihren Job hat. Und eigentlich war der gar nicht so schlecht… Man kann ja andere für sich arbeiten lassen.

All diese Geschichten beruhen auf wahrer Begebenheit.

So, damit auch Ihr im fernen Deutschland mal wisst, was manchmal hier so abgeht, im Mercy Home. Auch hier sind die Kids nicht immer lieb und artig… Wir vermuten, dass es noch viel mehr Geschichten gibt. Aber auch wir erfahren eben nicht alles, obwohl wir schon eine Menge wissen. Aber man muss auch sagen, alle Kids sind auch sehr liebenswerte Geschöpfe, sie bauen halt nur manchmal ein bisschen scheisse…

Wir wünschen Euch eine Schöne Woche bis zum Wochenende oder Anfang nächster Woche. Ach feiert mal alle gut Karneval und denkt an uns und trinkt mal einen für uns mit 

Julia & Julchen

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