Montag, 19. Februar 2007

Unsere erste Tempel Zeremonie!!!

17.02.07

Vor einer Woche, haben wir geplant mit 17 unsere Kids einen Ausflug zu einem Tempel zu machen. Letzte Woche habe wir dann eine Liste mit den Namen der Kids, die mitfahren sollen, von Brother Louis bekommen. Und gestern war es dann endlich so weit. Die Kids waren alle super nervös und aufgeregt. Wir wussten auch nicht was uns erwartet. Wir dachten ein paar Inder die an einem Tempel sitzen und beten.
Unser Ausflug begann um 9.30 Uhr am Bahnhof. Da war erst mal warten, warten, warten angesagt, bis dann endlich mit leichter Verspätung der Zug eintraf. Oh, Oh Brother Louis hatte doch gesagt, das wir mit dem Zug fahren können, dass extra wegen diesem Fest ein paar extra Wagons dran gehängt werden würden. Das Gefühl hatten wir nicht!
Jetzt erst mal zu den Kids: 3 davon extrem Fuß und Laufbehindert und der Rest Taub oder Geistig Behindert. Also wirklich kleine Menschen auf die man achten muss und denen man helfen muss. Und einer der Teacher war auch noch dabei, ohne ihn hätten wir an dem Tag nix gefunden. Aber dazu muss man auch sagen, es war seine Idee, da es auch sein Gebetstempel ist.
Alles klar, nach viel Geschiebe und Gedrücke, hatten wir dann auch alle Kids, auf zwei Wagons verteilt, im Zug. Also wir konnten uns zwar nicht festhalten, aber Angst vorm umfallen brauchte keiner zu haben. Wir waren alle eingequetscht zwischen 1000de von Menschen. Gut, alle drin, zum Glück, jetzt noch 20 min. fahren und dann alle wieder raus bekommen.
Der Zug hielt dann auch, aber nicht an einem Bahnhof, nein irgendwo mitten in der Pampas sind wir einfach auf die Gleise gehüpft. Puh, geschafft alle Kids sind sicher aus dem Zug gekommen. Jetzt noch ein kurzes Stückchen laufen, laut Brother Louis.
Und wieder mal, war seine Einschätzung von Wegstrecke nicht ganz richtig. Es war doch wohl etwas holperig und ein bisschen weit zum laufen, zu mindestens für unsere Krückenläufer. Also was machen, Rani, die am wenigsten laufen kann, ab auf den Rücken und tragen. Der Weg ging über Stock und Stein durch kleine Flussbetten und Hügel (ca.3km.)
Endlich am Tempel angekommen, es wimmelte von Menschen, und wir die einzigen weißen. Aber macht nix… An das angestarrt werden haben wir uns ja mittlerweile gewöhnt. Dann haben wir uns erst mal ein schattiges Plätzchen gesucht wo alle sitzen und kurz ausruhen könnten. Dann sind wir mit einzelnen Kindern zum Tempel gegangen. So wie wir erfahren haben, war das ein ganz besonders Vollmond Fest für die Hindi. Da es nur einmal im Jahr vorkommt, dass der Vollmond so viel Kraft hat. So haben wir es zumindest verstanden. Zumindest wurde viel geopfert und gebetet.
Für uns ein besonderes Highlight, auch wir durften uns ein paar Opfergaben kaufen und segnen lassen um diese dann zu Essen. Wir müssen wirklich sagen, dass war sehr beeindruckend und ergreifend. Wir unter den ganzen Indern mit unsere Opferschale mit Bananen, Kokosnuss, Blumen und Räucherstäbchen und 5 Kindern vor dem Opferschrein. Wir haben die Schale abgegeben und bekamen sie dann wieder zurück mit dem Segen. Jeder von uns bekam, auch noch rote Farbe in die Hände gestreut, mit der wir uns dann gegenseitig, einen Rotenpunkt auf die Stirn und auf den Kopf malten. Dann hat jeder für sich noch ein paar Minuten gebetet.
Der Teacher meinte dann noch, dass wir unbedingt noch auf den Berg klettern müssten, dort ist auch noch ein kleiner Schrein. Ach was ich vergessen habe, wir hatten keine Schuhe an. Tempel und Schreine betritt man mit bloßen Füssen. Gut wir also mit nackten Füßen den Berg hoch. Dazu noch, es war sehr heiß an dem Tag und extrem warme Luft. Puh, kurz nach dem die andern oben waren, sind auch wir angekommen. Julchen Hornhaut vom Tanzen hat sich echt bewehrt gemacht, wegen den heißen Steinen. Wir dachten echt nur, wat will der denn jetzt von uns wir sind doch keine Bergziegen???!!!!
Aber Oben hatten wir wirklich eine fantastische Aussicht. Dort haben wir dann auch ein paar Fotos gemacht, wie ihr dann auch sehen könnt. Dann wieder die ganze Tortour runter, wir hatten echt das Gefühl wir haben Brandblasen unter den Füssen. Jetzt noch kurz durch die Menschenmassen. Und dann zurück zu unserer Lagerstelle.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein bisschen Zuckerrohr für alle besorgt. Das kann man übrigens wunderbar aussaugen und drauf rum kauen. Dann haben wir alle gemeinsam, unsere vorher liebevoll gepackten Lunchpakete gefuttert und waren glücklich und zufrieden. Kurze Zeit später mussten mir uns dann auch schon auf den Rückweg machen. Wieder Gerenne Getrage und jetzt auch Gejammer von einigen von wegen, kein bock mehr und unsere Krückenläufer bekamen auch ein wenig Vali ( zu deutsch Schmerzen). Auf dem Weg zur Zugeinsteigestelle sahen wir unseren Zug dann weg fahren, er war früher als geplant dort. Scheiss was jetzt. O.K. ab zur Bushaltestelle und auf den Bus warten. Ungefähr zwei Stunden später als geplant und ziemlich geschafft sind wir dann auch alle im Mercy Home angekommen.

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